Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 22. Sitzung / Seite 77

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Als Oberösterreicherin bin ich jedenfalls sehr froh und Herrn Staatssekretär Morak dankbar, dass er diese sehr gute Idee umgesetzt hat, die immerhin unser Landes­hauptmann Dr. Josef Pühringer, Finanz- und Kulturreferent, bei der Landeskulturrefe­rententagung in Oberösterreich massiv gefordert hat, und dass sie somit umgesetzt wird. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

13.23

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nunmehr spricht Frau Abgeordnete Mag. Lunacek. Die Uhr ist auf 5 Minuten gestellt. – Bitte.

 


13.23

Abgeordnete Mag. Ulrike Lunacek (Grüne): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren von der Volksanwaltschaft! Herr Rechnungshofpräsident! Meine Damen und Herren! Lassen Sie mich mit ein paar Worten des Dankes an die Parlamentsdirektion beginnen, und zwar für die Unterstützung, die sie uns immer zu­kommen lässt. Ich möchte meinen Dank ganz besonders an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des internationalen Dienstes richten. – Ich bitte den Herrn Präsidenten, das auch weiterzuleiten. Sie sind es nämlich, die uns bei den Auslandsreisen nicht nur so­zusagen durch eine „physisch tragende Rolle“ unterstützen, indem sie die Papiere und die diversen Mitbringsel überallhin mittragen, sondern auch inhaltlich und organisato­risch dazu da sind, dass diese Reisen tatsächlich wie geschmiert ablaufen. (Beifall bei den Grünen.)

Ich denke, das ist einen besonderen Dank wert. Diese Kollegen arbeiten im Hinter­grund, und ich freue mich sehr, dass diese Unterstützung auch in Zukunft – so hoffe ich – beibehalten wird, damit kein Sand ins Getriebe dieser Auslandsreisen kommt. – Herzlichen Dank für ihre Arbeit!

Ein paar Worte auch zu Bundeskanzler Schüssel (Abg. Lentsch: Der beste, den es je gab!), der sich heute, obwohl ihn auch meine Vorrednerin Terezija Stoisits dazu aufge­fordert hat, zu der Frage der Finanzierung der Kultusgemeinde nicht geäußert hat. Meiner Meinung und der Meinung meiner Fraktion nach ist es ein Skandal, dass in Österreich mehr als 50 Jahre nach Ende des nationalsozialistischen Regimes die jüdi­schen Gemeinden hier in Österreich in ihrer Existenz gefährdet sind und dass es von Seiten dieser Bundesregierung nicht möglich ist, diese Finanzierung weiterhin sicher­zustellen. Das einzige, was gesagt wurde, war, dass es ein Darlehen geben soll, das später einmal gegengerechnet wird.

Herr Bundeskanzler! – Er ist jetzt leider nicht mehr da! – Ich halte das für einen Skan­dal in dieser Republik und fordere Sie auf, nicht nur dieses Darlehen zu gewähren, sondern tatsächlich die Finanzierung der Kultusgemeinde zu sichern und sich dazu auch öffentlich zu äußern und nicht nur kolportierte Dinge im Raum stehen zu lassen, wie etwa, dass Sie keine „abgetakelten Mossad-Leute“ unterstützen wollen. (Beifall bei den Grünen.)

Werte Damen und Herren von der Bundesregierung! Ein weiterer Punkt, den ich hier nach der Lektüre der heutigen Zeitungen erwähnen muss: Es ist Ihnen stets ein Anlie­gen gewesen, und Sie haben oft davon gesprochen, die Strukturen dieser Republik zu entpolitisieren. Es dürfe nicht mehr alles parteipolitisch gefärbt sein.

Was muss ich heute lesen? – Der Generalrat der Oesterreichischen Nationalbank hat Ewald Nowotny, der bisher in der Europäischen Investitionsbank gearbeitet hat, einen der renommiertesten österreichischen Banker mit internationaler Erfahrung, einstimmig als Vizegouverneur nominiert. Was muss ich hören? – Die österreichische Bundesre­gierung sagt, das ist ein Roter, das geht nicht. (Abg. Mag. Posch: Der ist „inkompe­tent“!) Er dürfe nicht hinein, er sei inkompetent. – Der Einzige, der von den genannten


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