Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 22. Sitzung / Seite 78

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Bewerbern tatsächlich diese internationale Erfahrung hat, soll diesen Platz nicht be­kommen? (Abg. Dr. Paritk-Pablé: Ist eh schon alles rot ...! – Abg. Öllinger: Bezeich­nend!)

Meine Damen und Herren! Wenn Sie das wirklich durchziehen, dann beweist auch dieser Fall, dass es Ihnen nicht um die Entpolitisierung geht, sondern nur darum, dass dieses Land noch schwärzer eingefärbt werden soll, als es eh schon ist. Blau kommt – zum Glück, sage ich einmal – nicht mehr vor, aber schwarz alleine ist nicht die Farbe, die diese Republik hat. Die ist nämlich rot-weiß-rot! (Beifall bei den Grünen und der SPÖ. – Abg. Öllinger: Rosenstingl!)

Lassen Sie mich nun, auch wenn Staatssekretär Schweitzer heute nicht da ist, doch einige Worte zum Thema Sport sagen, der ja auch in diesem Kapitel angesiedelt ist. Die beiden Sportsprecher der Regierungsfraktionen, Haubner und Lichtenegger, waren voll des Lobes dafür, dass jetzt mehr für den Breitensport, für Behindertenförderung und auch für die Großveranstaltungen getan wird. – Da sind wir mit Ihnen einer Mei­nung. Beide, vor allem aber Herr Haubner, haben ganz genaue Zahlen genannt, um zu zeigen, wie wichtig die Großsportveranstaltungen für die österreichische Wirtschaft sind.

Da stimme ich Ihnen schon zu. Die Frage, die ich von meiner Seite dazu stelle, ist aber: Wie schaut es denn mit der ökologischen Nachhaltigkeit dieser Großveranstal­tungen aus, mit der „ökologischen Zukunftsfähigkeit“, um eine Phrase aus Ihrem Text­generator zu verwenden? – Diese Themen sind bei beiden Sportsprechern nicht vor­gekommen. (Abg. Öllinger: Die kommen nicht vor, die Wörter!) Man war nur voll des Lobes für die Fußballer im Zusammenhang mit der Europameisterschaft. – Ja, gut, dass wir sie haben.

In Sachen Bewerbung für die Olympiade sind wir Grünen ein bisschen anderer Ansicht, aber ob der Zuschlag gegeben wird, liegt nicht mehr in unseren Händen. (Abg. Neu­deck: Gott sei Dank!) Wo aber sind Ihre Forderungen, dass es dort auch Verkehrskon­zepte geben soll, die diesem Namen tatsächlich gerecht werden und nicht nur, wie das IOC es vorschlägt, darin bestehen, dass es da genügend Parkplätze geben soll? – Das ist nach Ansicht der Grünen kein Verkehrskonzept mit ökologischem Hintergrund, mei­ne Damen und Herren! (Beifall bei den Grünen.)

Der Bund, der da auch mitfinanziert, kann und soll Bedingungen stellen. Es heißt ja oft, man müsse genügend Parkplätze schaffen, denn alle kommen mit dem Auto. Ich gebe Ihnen ein Beispiel dafür, wie das sehr wohl auch anders funktionieren kann: Im Wiener Praterstadion wird bei der Messe, bei Fußballveranstaltungen oder Ähnlichem norma­lerweise die Hauptallee für Parkplätze aufgemacht. Was ist beim Grönemeyer-Konzert geschehen? – Da wurde die Hauptallee nicht aufgemacht, aber es gab kein Verkehrs­chaos, weil die Leute das gewusst haben und mit öffentlichen Verkehrsmitteln hinge­fahren sind. (Abg. Zweytick: In Wien geht das ja!)

Das beweist: Es ist möglich, man muss es nur wollen und man muss es in die Ver­kehrskonzepte hineinbringen. – Das fordere ich von Ihnen und auch vom Staatssekre­tär, in Bezug auf Großveranstaltungen in Österreich.

Ein weiterer Punkt ist die Frage, ob für erfolgreiche Fachverbände – also solche, deren Sportler und Sportlerinnen im Spitzensportbereich erfolgreich sind – andere Strukturen geschaffen werden, damit das auch nachhaltig ist. Die Beantwortung unserer Frage aus dem Budgetausschuss war nicht wirklich ganz klar. Mir geht es vor allem darum, dass in Bereichen wie zum Beispiel Tischtennis oder Schwimmen, in denen jetzt ganz große Erfolge erzielt werden, Strukturen geschaffen werden, damit der Nachwuchs diesen Weg auch weiter gehen kann. Ich hoffe, Sie werden in diese Richtung arbeiten.

 


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