Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 22. Sitzung / Seite 146

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Von der Rundfunk- und Telekom-Regulierungs-GmbH, die den Fonds jetzt verwaltet, kann man das wohl nicht behaupten. Und dieser Meinung war auch der Rechnungshof, auf dessen Meinung Sie überhaupt keinen Wert mehr zu legen scheinen.

Wenn Sie also den Headquarter absichtlich nicht dort ansiedeln, wo nachweislich Kompetenz und Infrastruktur für das Filmschaffen vorhanden sind, so kann man nur zum Schluss kommen, dass Sie auch im Bereich Filmschaffen das vorhaben, was Sie überall machen, nämlich bewährte Strukturen zu zerschlagen, um neue, teure Parallel­strukturen aufzuziehen und diese mit Ihnen nahe stehenden Personen zu besetzen.

Sie, meine Damen und Herren auf der rechten Seite dieses Hauses, werden vor der Öffentlichkeit die Rechnung bezahlen müssen, und da wird auch Ihr Minister Bar­ten­stein keinen Rabatt aushandeln können. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

17.22

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Steier. Er hat das Wort für 4 Minuten. – Bitte.

 


17.22

Abgeordneter Gerhard Steier (SPÖ): Herr Präsident! Herr Vizekanzler! Herr Staats­sekretär! Geschätzte Volksanwälte! Hoch geschätzter Herr Rechnungshofpräsident! Geschätzte Damen und Herren! Hohes Haus! Es ist jedes Mal aufs Neue ein Erlebnis, an diesem Rednerpult stehen zu dürfen. Ich darf mich heute mit der Kürzung der Un­terrichtsstunden beschäftigen. Der Erfolg hat bekanntermaßen viele Väter und Mütter, ein Misserfolg nur wenige Verantwortliche. Unter dieses Motto lässt sich meiner An­sicht nach die Diskussion zum Thema Kürzung der Turnstunden stellen. In dieser Aus­einandersetzung haben die Beteiligten, Frau Bildungsministerin Gehrer und Sport­staatssekretär Schweitzer, wahrlich keine besonders sportliche Figur gemacht.

Zuerst hat sich der Herr Sportstaatssekretär via Medien als Retter der Turnstunden feiern lassen, dann wurden letztendlich die Turnstunden von den Kürzungen der Ent­lastungs- und Rechtsbereinigungsverordnung 2003 doch noch erfasst. Jetzt redet er sich darauf aus, dass das Sportstaatssekretariat jedenfalls alles unternommen habe, um den Turnunterricht sicherzustellen.

Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Das zeugt von wenig Kondition, Hartnä­ckigkeit und Durchsetzungskraft. (Beifall bei der SPÖ.)

Aktuelle Untersuchungen zeigen einen signifikanten Rückgang der körperlichen Leis­tungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen. Das körperliche Leistungsvermögen der 11- bis 14-Jährigen ist Besorgnis erregend, steht da zu lesen. Vor einer Kürzung der Sportstunden im Schulunterricht wird gewarnt. Wenn die Bildungsministerin bei den Budgetberatungen im Unterrichtsausschuss davon spricht, dass es ein hohes Ausmaß an Turnstunden gäbe, frage ich mich, wie dieser Eindruck bei ihr entsteht. Wenn die Bildungsministerin darüber hinaus den Ball elegant an die Schulen zurückspielt und meint, jeder Schule stehe es frei, eigene Schwerpunkte zu setzen und zusätzliche Turnstunden zur Verfügung zu stellen, dann kann ich dazu nur anmerken, dass sie es sich damit sehr leicht macht – vor allem im Hinblick auf die Diskussion um das Thema Kürzung der Turnstunden innerhalb der letzten Monate und auch deswegen, weil sich die Bildungsministerin verbal zur Wichtigkeit des Sports bekennt. In der APA stand zu lesen – Originalzitat –: Ich begrüße, dass der Sport seinen Stellenwert behalten hat. Sport ist ein wichtiger Bestandteil der Bildung.

Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Die Möglichkeit zur ausreichenden Bewe­gung ist auch für Kinder in unserer Zivilisationsgesellschaft mittlerweile immer stärker eingeschränkt. Oft fehlen die Möglichkeiten oder die Anreize. Softdrinks, Fastfood und das Couch-Potatoe-Verhalten, Stichwort Computer oder Fernsehen statt körperlicher


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