Ich möchte hier festhalten, dass unser Landwirtschaftsminister Josef Pröll sehr gut verhandelt hat und sehr wichtige Punkte im bäuerlichen Budget sichergestellt hat. Ich möchte ganz besonders darauf hinweisen, dass wir im Bereich der erneuerbaren Energie wieder neue Akzente gesetzt haben: Rund 8 Milliarden € stehen heuer zusätzlich zur Förderung von Biomasse-Anlagen zur Verfügung. (Abg. Dipl.-Ing. Pirklhuber: 8 Millionen! – Er hat gesagt „8 Milliarden“!) Dieses Geld wird für die Umwelt investiert, und das bedeutet viele Arbeitsplätze für die Menschen in unserem Lande.
Ich möchte auch darauf verweisen, dass gerade Oberösterreich in diesem Bereich, bei der Produktion erneuerbarer Energie, in Sachen Biomasse-Nahwärmeanlagen federführend ist. 32 Prozent der österreichweit vorhandenen Anlagen stehen in Oberösterreich. Auch im Bereich Biogas sind wir gut unterwegs: Wir haben insgesamt 30 Biogasanlagen, wobei im vergangenen Jahr sechs neue eröffnet wurden.
Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Im Hinblick auf diese erneuerbaren Energien ist Österreich, so glaube ich, wirklich Vorzeigeland in Europa. Die Regierung Schüssel zeigt, dass sie auf die Zukunft setzt. In diesem Sinne können wir diesem Agrarbudget gerne unsere Zustimmung geben. – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
11.09
Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Königsberger-Ludwig. – Bitte.
11.10
Abgeordnete Ulrike
Königsberger-Ludwig (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister!
Geschätzte Kolleginnen und Kollegen des Nationalrates! Auch ich möchte an
dieser Stelle ein Danke an alle Bauern und Bäuerinnen sagen (demonstrativer Beifall bei Abgeordneten
der ÖVP), denn sie sind wirklich jene, die unsere Kulturlandschaft so
schön erhalten. Ein herzliches Danke! (Beifall bei SPÖ, ÖVP sowie der
Abgeordneten Bucher und
Dipl.-Ing. Pirklhuber und
Bravo-Ruf bei der ÖVP.)
Trotzdem muss ich ein bisschen kritisieren, denn ich denke, die Regierungsparteien nehmen gerne für sich selbst in Anspruch, die einzigen und wahren Vertreter und Vertreterinnen der Bauern und Bäuerinnen zu sein. Der Herr Landwirtschaftsminister hat sich ja auch sehr über das 3-Milliarden-€-Förderpaket für die Landwirtschaft gefreut. Es sei Ihnen unbenommen, Herr Bundesminister, denn Sie sind ja auch für diesen Bereich zuständig!
Was ich allerdings dann nicht verstehen
kann, das ist die ungerechte Verteilung der Fördermittel. Ist es wirklich
gerecht, meine sehr geehrten Damen und Herren, Förderungen nach der Größe der
Bauernhöfe zu vergeben, wenn doch seit langem bekannt ist, dass viele kleinere
und mittlere landwirtschaftliche Betriebe aus ihren Erlösen ihren
Lebensunterhalt nicht bestreiten können? Das beweist sicher auch das hohe Bauernsterben,
aber auch die hohe Zahl der Nebenerwerbsbauern. Ist es wirklich sinnvoll, dem
Bauernsterben zuzusehen, ohne Gegenmaßnahmen zu setzen? Und ich denke, das ist
nicht nur darauf zurückzuführen, dass das Jahreseinkommen ein Jahr lang
schlecht ist, Herr Kollege Freund, sondern darauf, dass die Bedingungen für
kleinere Landwirtschaften einfach sehr schwierig sind. (Beifall bei der
SPÖ.)
Ist es wirklich gerecht, wenn 45 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe beinahe 80 Prozent der Agrarsubventionen erhalten? – Ich glaube nicht, dass das gerecht ist.
Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten stehen für eine andere, eine gerechtere und sinnvollere Förderpolitik. Nicht der Grundbesitz soll gefördert werden, sondern die Arbeit soll gefördert werden! (Beifall bei der SPÖ. – Bravo-Ruf des Abg. Gradwohl.)