sprechenden Fortschritt gegeben hat. Natürlich kann man das eine oder andere machen, aber man kann nicht Unmögliches möglich machen.
Für uns von der ÖVP geht es darum, dass wir das hohe Niveau bei einem optimalen Kosteneinsatz halten wollen. Also: nicht rationieren, sondern optimaler Kosteneinsatz!
Wir haben Weichen gestellt. Ich habe gerade die Hospizbewegung erwähnt. Jawohl, das ist eine Weichenstellung! In Holland gibt es 9 600 Anträge für vorzeitige Beendigung des Lebens, für Sterbehilfe. 3 200 Leben werden jährlich beendet. Wissen Sie, wie viel das ist? Das ist genauso viel, wie das größte Pflegeheim Österreichs, das Pflegeheim Wienerwald, früher Lainz, an Betten hat! Das heißt, jährlich werden in Holland so viele Leben, wie das Pflegeheim Lainz Patienten hat, vorzeitig beendet. Ich finde, das ist ein Thema, das man beachten sollte, und da ist Österreich sehr gut unterwegs. Wir sind von einem Nachzüglerland in der Hospizbewegung gemeinsam mit der Schmerztherapie zu einem Vorzugsland in Europa geworden! Darauf sollten wir stolz sein! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Ich möchte Ihnen Beispiele geben, denn anhand von Beispielen kann man das sehr gut durchspielen.
20 000 Österreicher leiden jährlich an Schlaganfall. 1989 hat es keine Rehabilitation gegeben. Damals haben Herr Minister Ettl und ich das gemeinsam ins Regierungsprogramm hineingebracht. Heute rehabilitieren wir sehr, sehr viele, aber noch immer zu wenige. Es fehlen zirka 300 bis 400 Betten, aber es geschieht in Österreich doch mehr als in jedem anderen Land in der EU – das muss man auch bei der Schlaganfallversorgung sagen –, und dadurch können wir das Pflegerisiko um 50 Prozent reduzieren – was woanders wieder Kosten einspart, aber vor allem Menschlichkeit bringt, denn das Wort Kosten soll man nicht überstrapazieren. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Im Regierungsprogramm haben wir einen
Schwerpunkt in der Vorsorge gesetzt. Gerade Sie als Vorarlberger sollten
wissen: Vorarlberg ist die Wiege der Vorsorge, und Vorarlberg hat die
weltbesten Ergebnisse. Herr Landesrat
Mayer, den ich sehr bewundere, hat mir gesagt, dass es zehn Jahre gedauert hat,
bis er die ersten Erfolge gesehen hat. Das heißt, wir können in der Politik
nicht nur an das nächste halbe Jahr denken, sondern wir müssen sehr weit
voraus denken, aber dann werden sich die Erfolge einstellen.
Herr
Abgeordneter Lackner, wir müssen dorthin schauen, wo die Probleme sind. Das
neue Megaproblem der westlichen Welt, ja weltweit wird das Übergewicht sein.
Heute sterben in Amerika schon genauso viele Leute an Übergewicht wie an
Rauchen!
Das
zweite Problem, das wir beachten müssen, sind der Nikotin- und Alkoholkonsum,
der falsche Konsum. Eine Studie der Niederösterreichischen Landesregierung hat
Erschütterndes gezeigt: Wir haben europaweit, weltweit mit Grönland die
höchste Raucherrate bei Jugendlichen! Darauf brauchen wir wahrlich nicht stolz
zu sein! Und wir haben auch eine sehr hohe Alkoholrate bei den Jugendlichen, wo
Räusche an der Tagesordnung sind. Ich glaube, da müssen wir eingreifen, da hat
Prävention Sinn, damit man Krankheiten in 20, 30 Jahren verhindert. (Beifall
bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Oder: Sie
sehen jetzt immer die Werbung für die Vorsorge, wo die Parteivorsitzenden für
Darmkrebsvorsorge plädieren. Jawohl, das ist sinnvoll! Jährlich erkranken
5 000 Österreicher an Darmkrebs. Das ist zu viel, 90 Prozent
davon könnte man durch Vorsorge verhindern. Ich halte das daher für eine gute
Aktion.
Herr Abgeordneter Lackner, wenn Sie weniger Slogans gebracht hätten, hätten wir auch über Selbstbehalte diskutieren können. Kein Mensch will sozial Schwache aus-