Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 25. Sitzung / Seite 90

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Vielen Dank, Frau Bundesministerin, für die Vorbereitung, Dank auch den Beamtinnen und Beamten in Ihrem Haus und auch im Finanzministerium. (Beifall bei der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Ich möchte diese Gelegenheit heute nützen, einige Per­spektiven aus persönlicher Sicht vorzustellen. Ich wünsche mir – ähnlich wie das ein Vorredner aus dem Bereich der Opposition, ich glaube, es war Kollege Broukal, gesagt hat – auch für die Forschungseinrichtungen ein mehrjähriges Globalbudget. Das ist im Gleichklang mit den Universitäten notwendig. Erstens sind die handelnden Personen zum Teil identisch, und zweitens ist das auch der absolute Wunsch der handelnden Per­sonen. Also ich verteidige nicht eine Vorstellung, die den handelnden Personen nicht passen würde, sondern ich vollziehe hier Gedanken nach und einen Wunsch und möchte diesem den gleichen Stellenwert geben wie den Universitäten.

Meine Damen und Herren! Hinweisen möchte ich auch noch darauf, dass in Bezug auf die Studienbeiträge auch in den nächsten Jahren und mit den nächsten Budgets keine Veränderung hinsichtlich der Höhe eingeleitet wird und die Beiträge selbstverständlich in Form der Universitätsmilliarde, ist gleich 72,7 Millionen, den Universitäten voll blei­ben. 2004 – besonders erfreulich, und das kann durchaus als absolute Budgetstei­ge­rung gesehen werden – bleiben also die Studienbeiträge voll in der Verfügung der Uni­versitäten. Das ist ein Gewinn, und zwar an Geld und Planungssicherheit.

Noch ein Wort zu den Ausführungen des Kollegen Grünewald. Sie haben, wie ich mei­ne, den Universitäten keinen guten Dienst erwiesen, als Sie sie mit kranken Patienten verglichen haben. (Zwischenruf des Abg. Dr. Grünewald.) – Okay, die Forschung an den Universitäten haben Sie nicht ausgenommen, und wenn sich Universitäten immer mehr als Forschungsinstitutionen begreifen, dann haben Sie diese auch mit gemeint.

Ich stimme Ihrer Diagnose nicht zu. Das sind Klienten, die vielleicht in Bezug auf Well­ness und Fitness noch den einen oder anderen Input brauchen, von Krankheit ist keine Rede. Ich meine, ich weiß auch als Nichtmedizinerin, dass man jemandem einen schlechten Dienst erweist, wenn man dann, wenn es um Motivation und positive Verstärkung gehen sollte, den Klienten oder – in Ihrem Fall oder Bild – Patienten mit Miesmachen und Krankmachen konfrontiert. Also Motivationsteigerung kann nicht durch Krankreden erreicht werden. Ich glaube, das sollte auch für die Universität und die Forschung gelten. (Beifall bei der ÖVP.)

Ein von mir als notwendig erachteter Blick nach vorne sei noch erwähnt, und zwar in Bezug auf Forschung und Forschungsoffensive, etwa im Bereich der Stammzellen­forschung. Wir sind auf europäischer Ebene mit einem Moratorium konfrontiert, das heißt, in dieser Pause müssen wir uns überlegen, welchen Weg Österreich, welchen Weg Europa gehen will.

Im Bereich der Gen-Forschung, im Bereich der Gen-Diagnostik wünsche ich mir eine offensive Antwort auf die Probleme, die wir etwa mit der In-vitro-Fertilisation eingeleitet haben. Wir haben mit dieser In-vitro-Fertilisation – und das sagen alle Ethiker – den Rubikon überschritten und müssen jetzt auf der anderen Seite des Flusses Antworten geben.

Ich denke, dass es uns in der nächsten Zeit gut ansteht, uns mit allen hier im Par­lament versammelten Kräften den Problemen von Embryonenforschung, von emb­ryona­ler Stammzellenforschung und der damit verbundenen Präimplantationsdiagnos­tik zu stellen und Antworten zu finden. Ich wünsche mir von den Forschungs­ein­richtungen, dass Forschungsanträge gestellt werden. Auf Basis eines Forschungs­antrages kann man dann nämlich transparent und unter begleitender Beobachtung und Nennung von Parametern und Bedingungen sagen, unter welchen Umständen diese Forschung genehmigt, unterstützt oder gefördert werden sollte.

 


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