Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 29. Sitzung / Seite 43

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All das zeigt, dass wir im Gegensatz zu früheren Jahren Wirtschaftswachstum nicht mit neuen Schulden bewirken wollen (Abg. Broukal: Bitte nicht! 1 Milliarde € heuer!), son­dern mit Maßnahmen im Bereich Forschung und Entwicklung, mit der Verwaltungs­reform, mit Reformen im Gesundheitsbereich, mit Privatisierungspolitik, die der Herr Finanz­minister übrigens heute in einer Pressekonferenz erläutern wird, mit kaufkraft­stärkenden Maßnahmen wie etwa Einführung des Kindergeldes und mit Reformmaß­nahmen im Bereich der ÖBB – alles Maßnahmen, mit denen insgesamt sehr konse­quent die Budgetkonsolidierung verfolgt wird.

Das ist, wie ich meine, eine hervorragende Wirtschafts- und auch Finanzpolitik, die wir heute hier präsentieren können. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Es war Sir Winston Churchill, der einmal sagte, wer die bessere Einsicht hat, darf sich nicht scheuen, unpopulär zu werden. (Abg. Mag. Posch: Da fehlt Ihnen noch einiges!) – Ich glaube, die Sicherung des Pensions­systems war so etwas. Sie schien unpopulär zu sein, aber das war so etwas: Wenn man die bessere Einsicht hat und sich die Zahlen und die Entwicklung anschaut, vor allem, was den Finanzierungsanteil des Bundes betrifft, also die so genannten Bundes­mittel, dann ist völlig klar: Gäbe es keine Reform, dann wäre dieses Pensionssystem nicht mehr finanzierbar. Es ist völlig klar, wenn man sich die Zahlen anschaut, dass diese scheinbar unpopuläre Reform notwendig war, um den Generationenvertrag ein­zu­halten. (Abg. Mag. Posch – nach vorne kommend –: Aber zum Churchill fehlt Ihnen noch einiges! Auch an Statur! – Abg. Scheibner: Zwischenrufe vom Platz aus! – Abg. Mag. Mainoni: Kein Benehmen! – Weitere Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Wenn man diese Entwicklung genau und kritisch ansieht: Gesamtaufwendungen in Höhe von rund 24,6 Milliarden bis 27,1 Milliarden €, die für die Ausgaben im Zuge der Pensionen erwartet werden müssten, und einen Bun­des­zuschussanteil, der zwischen 2002 und 2006 um nicht weniger als 30 Prozent steigt, dann weiß man, dass die Pensionssicherungsreform einfach notwendig und erforder­lich war.

Was ich damit sagen möchte, ist, dass diese Regierung auch in Zukunft scheinbar un­populäre Maßnahmen vertreten und in Kauf nehmen wird, um die Zukunft nachfol­gen­der Generationen sicherzustellen. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

Stichwort Standortpolitik. Zwei Schwerpunkte gibt es in der Standortpolitik. Erstens die konsequente Umsetzung des im Regierungsprogramm verankerten Generalver­kehrsplans Österreich, der ein umfassendes Infrastrukturprogramm für den Ausbau der drei Verkehrsträger Straße, Schiene und Schiff darstellt, natürlich abgestimmt mit den Flug­verkehrseinrichtungen, und zweitens, die erfolgreiche Forschungspolitik mit den Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Industrie auszubauen, um den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Österreich nachhaltig zu stärken, somit Arbeitsplätze zu sichern und neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Die vorgesehenen Investitionen rund um den Generalverkehrsplan sind natürlich auch Konjunkturbelebungsmaßnahmen: Derzeit im Bau befindlich sind Projekte im Bereich Straße im Umfang von 1,6 Milliarden €, im Bereich Schiene von 5,3 Milliarden €, und im Paket 1, das bis 2010 zu realisieren sein wird, werden nicht weniger als 4,7 Mil­liar­den € für die Straße ausgegeben, 5,6 Milliarden € für die Schiene und weitere 6,8 Mil­liarden € im Bereich Schiene, und zwar für Projekte, die über intelligente Finanzie­rungsmodelle wie etwa PPP-Modelle finanziert werden sollen.

Solche Maßnahmen führen dann zu Überschriften in den Medien wie etwa gestern und vorgestern, dass die Baubranche auf Grund dieser Investitionen gut unterwegs ist.

 


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