rechnen, wie eine Normalarbeitszeit. Bei
einer Vollzeitäquivalent-Betrachtung haben wir nur sehr geringe Zuwachsquoten. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Trotzdem Zuwachs!)
Was die Frauenbeschäftigung betrifft: Sie rechnen bei der Frauenbeschäftigung immer die Kindergeldbezieherinnen hinein. Ich gebe zu, die Frauen, die zu Hause sind und Kinder betreuen, haben alle Hände voll zu tun (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Eben, Vollzeit!), aber das ist keine Beschäftigung im Sinne einer wirtschaftspolitischen Betrachtung. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)
Anstatt aktive Arbeitsmarktpolitik zu finanzieren, stagnieren beziehungsweise sinken die Mittel, obwohl die Arbeitslosigkeit steigt. Wir haben dramatische Zuwächse bei der Jugendarbeitslosigkeit; und diese wird sich weiter verschärfen. Mittlerweile ist es so, dass sich Qualifikation nicht mehr rechnet, Qualifikation wird entwertet. Wie, glauben Sie, wirkt sich die Pensionsreform 2000 aus? – Für junge Leute wird es immer schwieriger werden, wenn Ältere länger im Berufsleben bleiben sollen. Und jetzt kommt die Pensionsreform 2003 noch dazu. Es ist ein tatsächliches Zugangsproblem vor allem für qualifizierte junge Leute geschaffen worden. Manche suchen jahrelang Arbeit, Herr Bundeskanzler! Sie haben dazu überhaupt nichts gesagt, außer dass alles bestens ist – und das ist wirklich zu wenig!
Der Arbeitsmarktförderungsfonds wurde ausgeräumt, um im Übermaß Pensionszuschüsse zu finanzieren.
Was ist jetzt die aktive Beschäftigungspolitik? In welcher Form wollen Sie da in Zukunft Impulse setzen? – Sie haben dazu absolut nichts gesagt. Und gerade im Hinblick auf die jungen Leute und darauf, dass die Situation sehr ernst ist, war das heute auch ein Armutszeugnis! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)
Zur Industriepolitik möchte ich noch ein paar Worte verlieren. Von Industriepolitik habe ich nichts gehört. Industriepolitik ist für Sie ausschließlich Privatisierungspolitik. Ich habe eine Aussage außerhalb von Privatisierungspolitik gehört, nämlich von Herrn Nationalratspräsidenten Khol, der behauptet hat, das größte industriepolitische Konzept dieser Bundesregierung und überhaupt der Zweiten Republik sei der Kauf der Abfangjäger. – Ein industriepolitisches Konzept! Da kann ich nur gratulieren.
Wenn man die Privatisierungsvorgänge der Vergangenheit anschaut, diese einmal kritisch unter die Lupe nimmt und die Projekte der Zukunft dazustellt, dann ergibt das ein sehr problematisches Bild. Ich bringe ein paar Beispiele: Was ist denn als gute Privatisierung herausgestellt worden? – Die Austria Tabak Werke. Im Nachhinein frage ich mich: Mit dieser schönen Rendite, Kapitalertragssteuer, warum ist das eigentlich privatisiert worden? Jetzt haben wir eine Schachtelkonstruktion mit Tochterfirmen, die Gewinne werden ins Ausland transferiert, und unter dem Strich ist es viel zu billig hergegeben worden. Wenn man das durchrechnet, stellt man fest: Der Kaufpreis rentiert sind in drei, vier Jahren.
Die Telekom wurde viel zu billig verkauft. Und die Bundeswohnungen? – Sie sind sichtlich dabei, sie zu verschenken. (Abg. Kopf: Wie bitte? Das hätte die SPÖ gemacht!) Ursprünglich 2,1 Milliarden geschätzt und jetzt 600 Millionen. Ich weiß nicht, warum Sie das so lustig finden. Das, was Karl-Heinz Grasser in seiner letzten Rede hier vorgerechnet hat, ist haarsträubend und nicht nachvollziehbar. Wohin kommt denn all das Geld? Sie sind nachweislich dabei, das zu verschenken. Ich frage mich, an wen. – Und das wird noch zu untersuchen sein! (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)
Was ist jetzt Ihr industriepolitisches Konzept? Was sind Ihre industriepolitischen Vorschläge? Was ist denn mit einer Steuersenkung hier und jetzt, die vielleicht etwas bringen würde? Welch andere Vorschläge gibt es, außer zu privatisieren? Das ist kein