Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 29. Sitzung / Seite 151

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sollen, dann wüssten Sie auch mehr über wirtschaftspolitische Maßnahmen dieser Bundesregierung. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Im letzten Absatz auf dieser Seite, weil Sie auch einen Misstrauensantrag gegen den Herrn Verteidigungsminister einbringen, schreiben Sie dann: „die Unterzeichnung des Vertrages mit EADS, ohne dass die dafür notwendige gesetzliche Grundlage in Rechtskraft ging.“ – Natürlich, darum steht auch ausdrücklich im Vertrag drinnen, dass er erst dann gilt, wenn es in Kraft tritt. Meine Damen und Herren! Das ist eine Ver­nebelungstaktik gegenüber der Bevölkerung, die wir ausdrücklich ablehnen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Ich denke, das ist für die Öffentlichkeit ganz interessant. Ich konnte bei einer ähnlichen Gelegenheit das letzte Mal nur aus einem Zeitungsartikel zitieren. Mittlerweile hat mir dankenswerterweise ein SPÖ-Funktionär eine Studie der SPÖ zur Verfügung gestellt, des SPÖ-Präsidiums, die ein gewisser Dr. Harald Katzmair im letzten Wahlkampf ge­schrieben hat. Ich zitiere aus dieser Studie, und ich denke, das ist für die Öffentlichkeit ganz interessant. Es kommen zwar die vorgeschlagenen Maßnahmen ein halbes Jahr zu spät, aber das ist ja bei der SPÖ öfter der Fall. Ich zitiere aus dieser Studie, die von der SPÖ in Auftrag gegeben wurde:

Fragt man nach jenen PolitikerInnen, über die innerhalb der Kernnetzwerke des nicht ausgeschöpften Potentials positiv gesprochen wird, so wird die eindeutige Kon­kurrenzsituation der SPÖ mit der ÖVP und den Grünen unterstrichen. Karl-Heinz Gras­ser, Alexander Van der Bellen, Benita Ferrero Waldner und Ernst Strasser sind jene Politiker, die in diesem Ranking führen.

Weiters – und da wird es besonders interessant –: Es wird empfohlen, namentlich diese vier Politiker a) entweder positiv zu vereinnahmen – gratuliere, Herr Professor Van der Bellen, Sie haben es ein bisschen leichter, Sie sind positiv vereinnahmt wor­den! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen) – oder nachhaltig politisch zu desavouieren, da sie zentrale Identifikationsfiguren für die Mehrheit des seitens der SPÖ noch mobilisierbaren Potentials darstellen. Besonders Karl-Heinz Gras­ser gelingt es, unter den zentralen WählerInnengruppen der SPÖ, den mittleren und leitenden Angestellten und den PensionistInnen eine sehr positive Rolle einzu­nehmen. – Zitatende.

Meine Damen und Herren! Das ist der Grund für diese Kampagne! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ich würde Ihnen empfehlen, nicht mit zweierlei Maß zu messen. Denn in früheren Zei­ten, als Herr Bundeskanzler Vranitzky von der Westdeutschen Landesbank eingeladen wurde zu Freiflügen, hat er Folgendes gesagt – ich zitiere aus dem „Standard“ –: „Wie der Standard in seiner gestrigen Ausgabe berichtete, spricht der Exkanzler von ,maxi­mal zwei‘ Flügen.“ – Daraus sind am Ende 31 Freiflüge des Herrn Dr. Vranitzky gewor­den. 31 Freiflüge!

Dr. Cap spricht – und da wird es ja besonders bunt – vom „Tummelplatz der Lobby­isten“. Schauen wir uns diesen Tummelplatz einmal näher an! Schauen wir uns etwa den Aufsichtsrat bei Magna an, weil wir ja vom Kaufinteresse der Magna-Gruppe an der voestalpine sprechen!

Im Aufsichtsrat ist etwa Herr Gerhard Randa – kein Unbekannter, glaube ich, und ein der SPÖ nicht so ferne stehender Mann.

Wer ist noch im Aufsichtsrat von Magna? – Franz Vranitzky finde ich da. (Oh-Rufe bei der ÖVP.) Das ist ganz interessant.

 


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