Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 29. Sitzung / Seite 161

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16.55

Abgeordneter Dipl.-Ing. Hannes Missethon (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Geschätzte Regierungsmitglieder! Geschätzte Damen und Her­ren! Herr Kollege Keck, Ihre Wortmeldung hat gezeigt, wo die wirkliche Gefahr für die voestalpine liegt, nämlich nicht bei den Investoren, nicht im Markt, sondern die wirkliche Gefahr sind solche sozialistischen Betriebsräte wie Sie! (Beifall und Bravorufe bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Geschätzte Damen und Herren! Es ist schon erstaunlich, wenn Herr Kollege Cap in seiner Anfragebegründung kein einziges Mal das Wort „voestalpine“ in den Mund nimmt, kein einziges Mal! Das lässt schon ein bisschen den Verdacht aufkommen, dass möglicherweise die voestalpine und auch Magna nur Mittel zum Zweck sind. Sie werden in eine politische Diskussion mit hineingezogen, weil Ihnen ein Mann be­son­ders weh tut, nämlich Karl-Heinz Grasser. Ihre Wählerschichten, geschätzte Da­men und Herren der SPÖ, haben Sehnsucht nach so einem Typen wie den Herrn Karl-Heinz Grasser, Sehnsucht! So einen finden Sie nicht in Ihrer Partei! (Beifall und Heiter­keit bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Gradwohl: Gott sei Dank!)

C-A-P ist kein gleichwertiger Ersatz für K-H-G, geschätzte Damen und Herren! (Neuer­licher Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Geschätzte Damen und Herren! Ich bin ein Techniker, ich möchte das in eine Glei­chung bringen: Mir kommt das ein bissel so vor wie: K-H-G zu C-A-P ist wie Armani zu Pitralon. (Beifall und Heiterkeit bei der ÖVP und den Freiheitlichen.) Geschätzte Da­men und Herren, Ihnen haftet der Duft der siebziger Jahre an, und so machen Sie auch Ihre Politik! (Neuerlicher Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Herr Kollege Matznetter hat heute Vormittag einen Satz gesagt, der wirklich sehr ent­larvend war. Er hat gesagt: Was wir nicht gerne hören, ist die Wahrheit! (Heiterkeit bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Geschätzte Damen und Herren! Ich kann Sie nicht verschonen von der Wahrheit, Herr Kollege Matznetter, auch wenn Sie sie nicht gerne hören, ich werde sie Ihnen nicht ersparen.

Die erste Wahrheit: Wie hat die SPÖ privatisiert? Ein einfaches Rezept: Man nehme eine Organisationseinheit, der Staat investiert viel Geld in die Ausstattung, man schrei­be tiefrote Zahlen, anschließend verkaufe man diese Organisationseinheit um einen Schilling an die rote Ein-Schilling-Connection. (Beifall und Heiterkeit bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Geschätzte Damen und Herren, so ist es gelaufen!

Zweite Wahrheit: Ihre Kampagne schädigt die Mitarbeiter der voestalpine, ich möchte das ganz klar sagen. Die Aktienkurse haben einen sehr positiven Verlauf genommen, seit der Privatisierungsauftrag erteilt worden ist. Die Mitarbeiter sind an diesem Unter­nehmen beteiligt. Wir haben einen wirklich starken Abfall zu verzeichnen gehabt, als Sie angefangen haben zu kampagnisieren. Schädigen Sie nicht den Wert des Unter­neh­mens! Schädigen Sie nicht Mitarbeitervermögen, geschätzte Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ich sage Ihnen noch etwas, weil Frank Stronach in den letzten Wochen sehr stark in Zie­hung gekommen ist: Sie haben ihn politisch benutzt, das werfe ich Ihnen vor. Frank Stronach hat in Wirklichkeit für dieses Land sehr, sehr viel getan. Er hat Zehntausende Arbeitsplätze im Grunde genommen entwickelt, und er hat vor allem eines gemacht, was strategisch noch viel wichtiger ist: Er hat uns den Zugang zur Automobilindustrie geschaffen. Wir sollten ihm den nötigen Respekt und die Anerkennung aussprechen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

 


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