Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 29. Sitzung / Seite 245

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Diesen Applaus habe ich mir jetzt wirklich erwartet. Ich glaube auch, um jetzt wieder ernsthaft zu werden, dass durch die Herabsetzung dieser Werte sehr viele Raucher in die Irre geführt werden, weil es genug Leute geben wird, die glauben, dass es gesün­der ist, wenn sie etwas Leichteres rauchen, als wenn sie etwas Stärkeres rauchen. Das ist ein Blödsinn, denn es geht um die Schadstoffe, und da ist es egal, ob ich starke oder leichte Zigaretten rauche, und 40 leichte Zigaretten sind, so sage ich jetzt einmal, schlimmer als 15 starke Zigaretten. Ich glaube, das muss jetzt irgendwo in den Köpfen der Menschen verankert werden, weil sich das Gesetz in die andere Richtung aus­wirken kann, nämlich in die Richtung, die ich zuvor beschrieben habe.

Es ist gut, wenn nun die Warnhinweise größer gemacht werden. Ich kenne Zigaretten aus England und aus Irland, auf denen Riesenwerbungen oben sind, aber es ist eben nur eine Frage der Zeit, bis sich ein jeder daran gewöhnt und es dann auch nicht mehr ernst nimmt.

Viel besser würde ich finden, wenn man etwas beim so genannten Werbeverbot ma­chen würde. Man sollte das Werbeverbot rigoros durchziehen, sodass es keine Tabak­werbung mehr gibt. Aber diesbezüglich, Frau Ministerin, haben Sie natürlich Ihre Geg­ner in der Werbewirtschaft, das ist keine Frage, aber das wäre eine Möglichkeit, bei der man wirklich ansetzen könnte. Ich glaube, dass man damit auch Erfolg haben könnte.

Den nächsten Erfolg würde ich sehen, wenn man bereit wäre, die Tabaksteuer nicht nur per Goodwill, sondern per Gesetz und per Budget in den Gesundheitsbereich um­zuleiten. Das sollte kein Goodwill vom Finanzminister sein, das sollte nicht davon ab­hängen, ob er Ihnen etwas gibt und wie viel er Ihnen gibt. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Diese Tabaksteuereinnahmen müssen in den Präventionsbereich geleitet werden, und zwar verbindlich und nicht nach Goodwill. Ich denke, es gibt genug Leute, die bereit sind, mit dem Rauchen aufzuhören, aber es ist halt so, dass sich sehr viele Leute scheuen – ich sage jetzt wirklich scheuen –, mit dem Rauchen aufzuhören, weil die Erstausstattung für den Einzelnen, wenn man mit dem Rauchen aufhören will, sehr viel Geld kostet. Daher sagt man sich: Da muss ich jetzt auf einmal das zahlen, was ich sonst in einem Monat verrauche! Wenn man die Ausgaben auf einen Monat aufteilt, dann kommt das Rauchen täglich billiger, als wenn man auf einmal um 70 € oder 100 € Utensilien zum Nichtrauchen kaufen muss.

Das finde ich nicht sinnvoll. Das finde ich nicht gescheit, und ich denke, dass man sehr wohl Möglichkeiten schaffen sollte, dass Personen, die mit dem Rauchen wirklich auf­hören wollen, auch die entsprechende Unterstützung erhalten, nämlich auch eine ent­sprechende finanzielle Unterstützung. Zum Beispiel sollte die Raucherentwöhnung gratis angeboten werden und entsprechend medizinisch begleitet werden, damit es auch etwas bringt. Alles andere – Sie wissen das – bringt nichts.

Wer geht denn zur Raucherentwöhnung? – Jemand, der es sich leisten kann, auf einmal viel Geld zu zahlen. Es ist so, dass man es unter Umständen leichter verkraftet, am Tag 3 € auszugeben, als auf einmal 70 €. Daher sollte man sich etwas überlegen, dass man die Entwöhnung entsprechend unterstützt. Das wäre eine Möglichkeit, damit man da ein bissel einen besseren Zugang für die Menschen hätte, die wirklich mit dem Rauchen aufhören wollen.

Überlegen Sie sich das einmal, aber ich glaube, das wäre eine Möglichkeit!

Meine wichtigste Forderung ist, dass die Tabaksteuer in den Gesundheitsbereich fließt und nicht beim Finanzminister landet und als Steuergeld für irgendwelche Dinge, die


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