Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 29. Sitzung / Seite 244

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Es sollen Sprüche wie „Rauchen gefährdet die Gesundheit“ oder „Rauchen verursacht Herz- und Gefäßerkrankungen“ nicht mehr am unteren Eck einer Packung stehen, sondern mehr Platz einnehmen. Besonders wichtig ist auch die Reduktion der gefähr­lichen Inhaltsstoffe wie Teer und Nikotin. Die Warnhinweise sollen ein verstärktes Ge­sundheitsbewusstsein fördern. Der Herzinfarkt ist oft die Folge des Rauchens. Öster­reich liegt da leider auch weltweit im Spitzenfeld.

Deshalb ist es unbedingt notwendig, so wie es die Gesundheitsministerin auch vor­sieht, in die Vorsorge zu investieren. Den Menschen muss noch mehr bewusst werden, dass falsche Ernährung, zu wenig Bewegung, Dauerstress, Konsum von Alkohol und Nikotin oft nicht mehr heilbare Krankheiten und eine Verkürzung der Lebenszeit zur Folge haben.

Diese Gesetzesanpassung wird das Problem allein nicht lösen, jedoch bin ich der Mei­nung, dass dies ein Schritt in die richtige Richtung ist. Ich bin einer von denen, die es geschafft haben, mit dem Rauchen aufzuhören, und ich bin froh darüber. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Aus eigener Erfahrung möchte ich abschließend noch anmerken: Kaugummi, Pflaster und Hinweise im Internet können hilfreich sein – der Wille und die Bereitschaft zum Auf­hören müssen aber unbedingt vorhanden sein.

Dieser Regierungsvorlage ist aus gesundheitspolitischer Sicht in jedem Fall die Zustim­mung zu geben.

Ganz zum Schluss möchte ich als Rot-Kreuz-Mitarbeiter noch einen Dank an Sie, Frau Ministerin, und Ihre gesamte Mitarbeiterschaft aussprechen. Ich bin sehr froh, dass die Ausbildungsverordnung zum Sanitätergesetz kurz vor der Unterschrift steht. Das ist für unseren Rettungsdienst, für das Rote Kreuz ganz wichtig. – Danke. (Beifall bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der Freiheitlichen und der SPÖ.)

21.50

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Zu Wort gemeldet ist als Nächste Frau Abgeordnete Haidlmayr. 5 Minuten Redezeit. – Bitte.

21.50

 


Abgeordnete Theresia Haidlmayr (Grüne): Herr Präsident! Frau Ministerin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte zum Tabakgesetz reden. Frau Minis­terin, lenken Sie dem Herrn Klubobmann sein Laster nicht auf ein anderes um, wie Sie es sagten, denn er ist mit seinem Laster so harmlos, dass das wirklich locker drinnen ist. (Beifall bei den Grünen.)

Wir wissen nicht, an welches Laster Sie da denken. Ich glaube, das wäre nicht ge­scheit, lassen Sie ihn so, wie er ist, so passt es. (Beifall bei den Grünen. – Bun­des­ministerin Rauch-Kallat: Schade!)

Das Tabakgesetz können wir leider nicht verhindern, die EU-Richtlinie wird umgesetzt werden, jedoch halte ich das Ganze schon ein bisschen für einen Betrug an den Rau­chern. Ich vergleiche das mit dem Alkohol. Ich trinke zwar keinen Alkohol, aber ich ha­be mir das erzählen lassen: Das wäre dasselbe, wie wenn der Kognak – das ist mir ge­sagt worden – nur mehr 5 Prozent Alkohol haben dürfte, aber dann ist es kein Kognak mehr, sondern dann ist es unter Umständen wie eine Limonade oder ich weiß nicht, was es dann ist, weil ich mich da nicht auskenne. Beim Rauchen ist es dasselbe: Wenn heute nur mehr ganz leichte Zigaretten auf dem Markt sind, dann fragt ich mich, ob das wirklich noch Zigaretten sind. (Demonstrativer Beifall des Abg. Dr. Van der Bellen.)

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite