Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 31. Sitzung / Seite 53

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diesen Antrag der Bundesregierung, der die Zukunft in völlige Unsicherheit hüllt, mittra­gen werden.

Herr Kollege Mitterlehner! Die Zulieferbetriebe, Klein- und Mittelbetriebe, von der Voest ab­hängig – wie schaut ihre Zukunft aus, wenn es keine österreichischen Kernaktionäre mehr gibt? Können Sie garantieren, dass morgen, übermorgen, dass nächstes Jahr, dass in zehn Jahren nach wie vor das Österreich-Paket überwiegt? Geben Sie mir die Garantie dafür?

Herr Bürgermeister – ich weiß, es gibt viele Bürgermeister hier –, Herr Bürgermeister Ellmauer! Garantieren Sie mir, dass die Oberösterreich-Lösung eine Oberösterreich-Lösung bleibt? Meines Erachtens – und das ist deutlich zu dokumentieren – ist die Oberösterreich-Lösung eine glatte Repolitisierung auf Landesebene. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

Wer steckt denn hinter den Investoren? – Diese Investoren sind eindeutig der ÖVP zu­zurechnen – die Banken, teilweise die Versicherungen; die Oberösterreichische Ver­sicherung ist ja sowieso eine Vorfeldorganisation der ÖVP und mehr oder weniger auch ein Mitträger des Landeshauptmannes Pühringer und seiner Politik! (Abg. Groß­ruck: Nennen Sie die Wirtschaftsdaten von Oberösterreich!) Und diese Oberöster­reich-Lösung – oder die Österreich-Lösung, wie der Herr Bundeskanzler sagt – hat ei­nen ganz massiven Pferdefuß: Sie garantiert keine Sicherheit, sie garantiert keine Zu­kunft für die Betriebe in österreichischer Hand (Abg. Murauer: Welche Garantien ha­ben Sie? Reden Sie einmal von Ihren Garantien!), und sie setzt die Voest in ihrer jet­zigen offensiven Börsesituation mehr oder weniger in ihrer Zukunft auf Sand. Und das ist unser Problem: Sie setzen die Voest auf Sand, auf ungewisse Zukunftsperspek­tiven! (Beifall bei den Grünen.)

Nun noch ganz konkret auch die Frage: Wenn Sie über die Börse verkaufen, wer wird denn dann sozusagen mit Strohmännern mitbieten? – Es ist ja nicht garantiert, dass gewisse Fonds nicht doch gewisse Drähte zu Magna haben, dass nicht doch im Hinter­grund Frank Stronach am Werk ist und dass er dann nicht doch durch gewisse Ein­kaufsmöglichkeiten von anonymen Aktionären letztlich strategische Mehrheiten bilden kann. Das ist nicht auszuschließen, und dagegen verwahren wir uns!

Deshalb darf ich in aller Prägnanz folgenden Antrag einbringen:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Kogler, Sburny, Kolleginnen und Kollegen betreffend Sicherheits­beschluss gegen den Ausverkauf der voestalpine AG

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesregierung wird aufgefordert den Privatisierungsauftrag an die Österreichi­sche Industrieholding AG (ÖIAG) betreffend die voestalpine AG dahingehend abzuän­dern, dass zumindest 25 Prozent plus eine Aktie als Sperrminorität vorerst von der ÖIAG nicht verkauft werden.

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Nicht verkaufen, das ist das Schlüsselwort, denn das bedeutet Sicherheit – und darauf kommt es an! – Danke schön. (Beifall bei den Grünen und bei Abgeordneten der SPÖ.)

17.02

 


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