Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 31. Sitzung / Seite 52

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Was passiert tatsächlich? Die SPÖ hat ihre Position erklärt. Es gibt einen Ent­schließungsantrag der Regierungskoalition aus ÖVP und den Freiheitlichen, der darüber Auskunft gibt, der eine Präzisierung dieses erfolgreichen Privatisierungsweges in sich trägt und der diese Privatisierungspolitik und die dazu gehörenden Bedingungen klar aufzeigt. Es geht um eine Stärkung der Mitarbeiterbeteiligung von derzeit 6,4 auf 10 Prozent – etwas, was in Anbetracht des Aktienrechtes die Mitarbeiter der Voest in eine völlig geänderte, in eine verbesserte Situation versetzt –, und 15 Prozent der Ak­tien werden in den nächsten Jahren weiterhin in der Verfügungsberechtigung der Re­publik bleiben. Damit, geschätzte Damen und Herren, ist die österreichische Kernak­tionärsstruktur mit mehr als 25 Prozent gesichert.

Es ist nicht von einer Filetierung des Unternehmens oder einer Zerschlagung zu spre­chen, und es geht nicht um den Abbau von Mitarbeitern, von Arbeitsplätzen – diese werden gesichert und bei einem erfolgreichen Unternehmen ausbaubar sein (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP) –, sondern es geht darum, die Ent­scheidungszentrale hier in Österreich zu behalten.

Lassen Sie mich noch auf einen Punkt hinweisen: Wenn Sie den Entschließungsantrag lesen, werden Sie feststellen, dass von den ÖIAG-Organen der optimale Zeitpunkt zu wählen ist. Also von Verschleudern ist mit Sicherheit keine Rede. Der großartige Weg, den die Voest genommen hat, soll fortgesetzt werden. Sie erkennen dies, wenn Sie sich den Aktienkurs ansehen.

Geschätzte Damen und Herren! Mir persönlich ist die Aussage Otto Bauers aus dem Jahr 1927 allemal lieber als das Debakel in Folge sozialdemokratischer Misswirtschaft und falscher Finanzpolitik, mit dem Sie letztlich fertig werden müssen. In Zahlen aus­gedrückt: 8,72 Milliarden € oder 120 Milliarden Schilling oder der Verlust von rund 50 000 Arbeitsplätzen in dieser Zeit sprechen, so meine ich, Bände darüber, welche Politik Sie betrieben haben.


Präsident Dr. Andreas Khol: Ihre Redezeit ist abgelaufen, Herr Kollege!

 


Abgeordneter Dipl.-Ing. Maximilian Hofmann (fortsetzend): Ich bin aber überzeugt, dass mit dieser Privatisierungspolitik die Voest und ihre Mitarbeiter in eine gute Zukunft gehen, und dazu wünschen wir alles Gute. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)

16.58

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Als nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Moser zu Wort gemeldet. Redezeit: 4 Minuten. – Bitte.

 


16.58

Abgeordnete Dr. Gabriela Moser (Grüne): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehr­ter Herr Bundeskanzler! Sehr geehrter Herr Finanzminister! Herr Verkehrs­minis­ter! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Klar in der heutigen Debatte ist geworden, dass Sie uns hier ein perfides Doppelspiel vorführen. Sie haben immer wieder darauf hingewiesen, dass Sie österreichische Kernaktionäre haben wollen, aber Sie haben nicht darauf hingewiesen, dass es keine Garantie dafür gibt, dass die österreichischen Kernaktionäre die Aktien auch behalten.

Wer, Herr Bundeskanzler, sagt Ihnen denn, dass Herr Direktor Scharinger auf Grund ir­gendeiner Entwicklung nicht gezwungen ist, schon morgen zu verkaufen? Wir wollen ei­nen Kernaktionär in staatlicher Hand, denn da haben wir Sicherheit. (Beifall bei den Grünen und der SPÖ.)

Die Voest und ihre MitarbeiterInnen verdienen Sicherheit, genauso wie die oberöster­reichische Wirtschaft, die Zulieferbetriebe Sicherheit und Garantie verdienen. Deshalb verstehe ich nicht, dass 15 oberösterreichische Abgeordnete der Regierungsfraktionen


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