Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 31. Sitzung / Seite 58

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per­schaf­ten! (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe der Abgeordneten Dobnigg und Dr. Matznetter.)

Geschätzte Damen und Herren! Ich bin der festen Überzeugung, dass der Zeitpunkt jetzt richtig ist, weil die Regierung, die ÖIAG und das Management einen Weg gefun­den haben, der sicherstellt, dass diese Privatisierung richtig stattfinden wird. Ich bin der Meinung, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, weil die Mitarbeiter durch eindrucksvolle Leistungen bewiesen haben, dass sie nicht nur auf Weltmärkten bestehen können, sondern auch Weltmärkte ausbauen können. – Ein herzliches steirisches Glückauf! (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Mag. Mainoni.)

17.15

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Wittauer. – Bitte.

 


17.15

Abgeordneter Klaus Wittauer (Freiheitliche): Herr Präsident! Sehr geehrte Regie­rungsmitglieder! Hohes Haus! Diese außerordentliche Sitzung des Nationalrates würde ich als Schandtat bezeichnen, und zwar aus folgendem Grund: Ich als Abgeordneter fühle mich, so wie auch viele andere von uns, missbraucht angesichts dessen, wie hier mit der Voest umgegangen wird und wie die Sozialdemokraten dieses Hohe Haus per­manent – das zweite Mal jetzt – missbrauchen. (Abg. Sburny: Das Haus miss­brau­chen? Was meinen Sie denn mit „missbrauchen“?) Aber bitte, so haben wir zumindest die Gelegenheit, die Wahrheit zu sagen und auch die Vergangenheit ein bisschen zu beleuchten, denn wenn wir schon hier sitzen – und viele von denen, die hier sitzen, haben die Privatisierung in der Vergangenheit mitgetragen! –, dann werden wir auch wieder einmal die Fakten auf den Tisch legen. Man kann es in diesem Hohen Haus nicht oft genug sagen! (Abg. Sburny: Was meinen Sie mit „missbrauchen“? – Ruf bei der SPÖ: Wieso lassen Sie sich missbrauchen?)

Es verwundert mich, dass sich ausgerechnet die Sozialdemokraten hier in diesem Haus als Retter der Verstaatlichten darstellen. Vom Jahr 1981 bis zum Jahr 1990 musste der Steuerzahler (Zwischenrufe bei der SPÖ), Herr Abgeordneter Moser, der Verstaatlichten insgesamt 4,28 Milliarden € – das sind 59 Milliarden Schilling – an Kapital zuführen. Wenn man die Finanzierungskosten dazurechnet (Zwischenruf des Abg. Dr. Matznetter), sind es 8,72 Milliarden. 8,72 Milliarden €! Ich könnte schon damit leben, wenn der Stand der Beschäftigung, nämlich 103 000 Arbeitnehmer, gleich ge­halten worden wäre. Aber nein, es wurde reduziert auf 51 000! Das bedeutet, dass 52 000 Arbeitnehmer 120 Milliarden Schilling an Arbeitslosengeld gekostet haben! – Das war Ihre Verstaatlichten-Politik! Da hat immer die Parteibuchwirtschaft eine Rolle gespielt – und dann haben Sie die Frechheit, hier heraus zu kommen und uns belehren zu wollen, wie richtig privatisiert wird! – Diese Regierung hat viele Erfolge gehabt (Abg. Sburny: Wo denn?), und ich werde nachher noch darauf zu sprechen kommen.

Die Negativbeispiele der Privatisierung sind schon angesprochen worden. Dazu zählen etwa die voestalpine Bergtechnik und die AMAG, die unter sozialdemokratischen Re­gierungen privatisiert wurden. Die Umstände hat Abgeordnete Bleckmann hier ganz genau geschildert.

Die Misswirtschaft im Bereich der Verstaatlichten erreichte mit dem Konkurs des „Kon­sum“ einen Höhepunkt. Eine Schuldenlast in der Höhe von 26 Milliarden Schilling wurde unter dieser sozialistischen Misswirtschaft angehäuft! Es gab Milliardenverluste bei vielen Zulieferern. Zusätzlich verloren wir 15 000 Arbeitnehmer beziehungsweise Arbeitsplätze. 15 000! – Das war Ihre Arbeit bei der Verstaatlichten oder auch in Unter­nehmen, in denen Sie als Sozialdemokraten gesessen sind.

 


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