glaube, Sie kennen sich nicht aus!) Es gibt jedoch sicher noch Gelegenheit, das ausgiebig miteinander zu diskutieren.
Wir Freiheitliche sagen aber ganz klar (Abg.
Parnigoni: Ganz klar? – Abg. Dr. Kräuter: In aller
Klarheit!): Wir stehen zu einer freiwilligen Ganztagsbetreuung, und das ist
schon ein wesentlicher Unterschied dazu, auch zu wollen, dass die Kinder
ganztags zwangsunterrichtet werden, dass sie um 7 Uhr oder halb 7 Uhr
Früh außer Haus gehen und um 19 Uhr nach Hause kommen – und das von
Montag bis Freitag oder von Montag bis Samstag. Ist das das Österreich, ist
das die Zukunft für unsere Kinder, die auch Sie sich vorstellen? – Ich
kann es mir nicht vorstellen! (Beifall bei den Freiheitlichen und der
ÖVP. – Abg. Sburny: Wissen Sie, was Ganztagsschule ist?)
Wir stehen aber dazu, dass selbstverständlich die Angebote vorhanden sein müssen, und deshalb gab es auch den Entschließungsantrag, dass bis 2006 weitere 10 000 Plätze dafür verfügbar sein werden.
Jetzt geht es natürlich um die Frage, wie das finanzierbar ist, und ich sage auch, es muss leistbar sein. – Da bin ich ganz Ihrer Meinung: Wenn eine Nachmittagsbetreuung 185 € im Monat kostet, dann ist das vielfach nicht leistbar. Deshalb sollten wir uns Gedanken darüber machen – und zwar rasch! –, wie man eine Ganztagsbetreuung sicherstellen kann, die letzten Endes auch leistbar ist. Das ist ja der Punkt: Letztlich dreht es sich dann ums Geld.
Frau Bundesministerin, Sie beziehen sich auf das Schulorganisationsgesetz. – Das müssen wir noch ausdiskutieren. Ich meine auch, es ist zu wenig, und es ist ein Schritt, der so nicht zustande kommen wird. Ich bin wirklich pessimistisch, dass sich Lehrer, Eltern und der Schulgemeinschaftsausschuss auf eine Ganztagsbetreuung einigen – vielleicht in einigen Fällen, aber in vielen Fällen nicht. Um diese 10 000 weiteren Plätze sicherstellen zu können, werden wir neue Wege beschreiten müssen.
Ich weiß schon, das steht nicht im Regierungsübereinkommen, aber es hat uns die Zeit schneller eingeholt, als wir geglaubt haben. Das geht uns wohl allen so. Es war erkennbar, dass in diese Richtung etwas passieren muss, aber es hat keiner richtig eingeschätzt, wie rasant uns dieses Thema eigentlich einholen würde, nämlich auch auf Grund einer veränderten Arbeitswelt. Auch die Arbeitswelt hat sich dermaßen rasant verändert und mittlerweile durchaus auch das Bewusstsein der Eltern, die ihre Kinder nicht mehr alleine daheim vor dem Fernseher sitzen lassen wollen.
Wenn man sich die heutige „Kronen Zeitung“ ansieht, so kann man darin lesen: „Kinder-Sprache wird schlechter“. Da ist schon etwas dran. Die Kinder kommen von der Schule nach Hause, sitzen am Nachmittag, vielfach alleine, zwei bis drei Stunden vor dem Fernseher. Die Nachbarin schaut vielleicht vorbei. Wir kennen alle diese Fälle. Das ist ein Problem.
Dass die Kinder dann vielfach keinen
grammatikalisch richtigen Satz mehr sprechen können, das ist auch ein Problem.
Sie sprechen teilweise bereits abgekürzt die Fernsehsprache. Von jenen, die
im Lehrunterricht tätig sind – mir geht es als Bildungssprecherin so; ich
bin jetzt mit vielen Lehrern unterwegs, fast wie in meiner Schulzeit, oft die
einzige Nichtlehrerin, aber das macht diese Position umso interessanter –,
höre ich immer wieder, was ich auch von meinen Kindern, vor allem von der
Jüngeren, gehört habe. Etwa den Satz: Kann ich ein Joghurt? Statt: Kann ich
bitte ein Joghurt haben? Kann ich ein Joghurt? Kann ich eine Schokolade? Sie
werden das kennen. Das ist so eine gängige Redewendung unter Kindern. Sie
kriegen das Prädikat nicht rüber. (Zwischenrufe
bei der SPÖ.)
Es muss eine gemeinsame Bemühung beziehungsweise Anstrengung sein, doch über die Änderung des Landeslehrer-Dienstrechtsgesetzes nachzudenken, vor allem darü-