Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 35. Sitzung / Seite 98

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ist in Österreich im Jahre 2001 real um 0,8 % gewachsen, in Deutschland hingegen nur um 0,6 %. Für das Jahr 2002 lauten die diesbezüglichen Zahlen 1,4 % für Österreich und 0,2 für Deutschland. Unsere Wirtschaft wies somit gegenüber der deutschen Wirtschaft im vergangenen Jahr die siebenfache Wachstumsrate auf. Österreich konnte im letzten Jahr darüber hinaus aufgrund einer beachtlichen Exportsteigerung erstmals seit vielen Jahren wieder einen Zahlungsbilanzüberschuss verzeichnen.

Auch bei der Beschäftigungspolitik war Österreich wesentlich erfolgreicher als Deutschland: Während Österreich im Jahre 2002 eine Arbeitslosenrate von 4,1 % auf­wies, verzeichnete Deutschland mit einer Arbeitslosenrate von 8,6 % mehr als das Doppelte.

Bemerkenswert ist auch die Budgetpolitik Österreichs, die dazu führte, das im Jahr 2001 ein Budgetüberschuss in der Höhe von 0,3 % des BIP und im Jahre 2002 ein geringfügiger Abgang von bloß 0,1 % zu verzeichnen waren. Trotz dieser Budget­disziplin, die auch im laufenden Jahr fortgesetzt wurde, konnten die Investitionen im Verkehrsinfrastrukturbereich deutlich gesteigert und dadurch ein überproportionales Wachstum der Bauindustrie im Tiefbaubereich ausgelöst werden.

Bedenkt man, dass eine Mrd. Euro an Bauinvestitionen 16.000 bis 18.000 Arbeits­plätze sichert, so wird erkennbar, welche wichtigen Auswirkungen auf die Arbeitsmarkt­lage die durch den Generalverkehrsplan ausgelösten Investitionen haben.

Die Budgetdaten für den wichtigsten Handelspartner Österreichs, nämlich Deutsch­land, der von einer rot-grünen Koalition regiert wird, lauten wie folgt:

Das Staatsbudget wies im Jahr 2001 ein Defizit in der Höhe von 2,8 % des BIP auf, dieses wurde im Jahre 2002 mit 3,5 % noch weit übertroffen. Es ist mit Sicherheit anzunehmen, dass das deutsche Budgetdefizit wegen der oben erwähnten verfehlten Wirtschafts- und Finanzpolitik der rot-grünen Bundesregierung weiter explodieren wird und bei mehr als 4 % des BIP liegen wird. Deshalb droht Deutschland, der einstmals erfolgreichsten Wirtschaftsnation Europas, die immer die Funktion einer Konjunktur­lokomotive ausübte und die bei der Einführung des Euro besonders auf strenge Stabili­tätskriterien bestanden hatte, ein EU-Defizit-Strafverfahren.

Gerade wegen der dargestellten im internationalen Vergleich beachtlichen Bilanz der österreichischen Wirtschaftsdaten ist es umso mehr angebracht, die sich jetzt abzeich­nenden Anzeichen eines weltweiten konjunkturellen Aufschwungs innerstaatlich zu unterstützen. Hiezu bietet sich nach Meinung von Wirtschaftsforschern z.B. das von der Bundesregierung angekündigte Konjunkturpaket inklusive rascher Umsetzung ent­lastender Maßnahmen an.

Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit nachstehende

Anfrage:

1. Was unternehmen Sie als Wirtschaftsminister, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Österreich im internatonalen Vergleich zu sichern?

2. Welche Auswirkungen haben die Konjunkturpakete I und II der Bundesregierung auf die österreichische Wirtschaft?

3. Wie beurteilen Sie als Wirtschaftsminister den wichtigen Wirtschafts- und Standort­faktor „Forschung und Entwicklung“ in Österreich?

 


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