Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 40. Sitzung / Seite 37

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Dumpingpreisen, koste es die Sicherheit, den Rechtsstaat und auch den sozialen Frie­den in Österreich.

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Was diesen Bundeskanzler mit dem derzeit noch Landeshauptmann von Kärnten verbindet, ist, dass beide fahrlässig und wissent­lich den vormals international anerkannten, renommierten Ruf der Republik Österreich nicht nur aufs Spiel gesetzt, sondern zerstört haben. Das verbindet diese beiden! (Bei­fall bei der SPÖ.)

Herr Bundeskanzler! Sie haben den österreichischen Ruf zerstört, weil Seriosität und Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit geopfert wurden, nämlich geopfert der eitlen Selbst­inszenierung eines Bundeskanzlers und seines Schattenkanzlers in Kärnten. (Beifall bei der SPÖ.)

Der Herr Bundeskanzler und der Herr Landeshauptmann von Kärnten verwechseln nämlich internationale Verhandlungen auf internationalem Parkett mit einer Poker-Run­de. Herr Bundeskanzler, Pokerspieler sind keine Bündnispartner! Herr Bundeskanzler, Pokerspieler haben nicht zuerst die Interessen der Menschen des eigenen Landes im Auge, Pokerspieler sind fahrlässige Abenteurer! (Neuerlicher Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Themaverfehlung! – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Kollegen von der ÖVP! Ich zitiere jetzt eine unverdächtige Zeugin, nämlich Ihre Kol­legin Marilies Flemming, EU-Parlamentarierin Ihrer Partei. Was sagt Flemming? – So geht das nicht. Wir müssen begreifen, dass wir ein Teil der Europäischen Union sind, und wir haben uns an Spielregeln zu halten. – Nicht Trunk beziehungsweise SPÖ, sondern Marilies Flemming sagt das.

Ein zweiter Kronzeuge, er sitzt hinter mir, nämlich Herr Vizekanzler Gorbach, meint, ein Vorwurf sei berechtigt, man habe zu spät erkannt, wie Lobbying in der EU abläuft.

In Richtung Kärntner Landeshauptmann meint dieser Vizekanzler (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: „Dieser“ Vizekanzler! Gibt es einen anderen auch noch, Frau Kol­le­gin?) – hören Sie zu! –, bisher sei man mit der so genannten Vetopolitik nicht sehr er­folg­reich gewesen. – O-Ton Vizekanzler Gorbach.

Dringende Infrastrukturmaßnahmen, die von Ihnen immer wieder eingeforderten Haus­aufgaben voranzutreiben, den Ausbau der Bahn voranzutreiben, das haben Sie verab­säumt. Dafür werden Sie morgen die Struktur der einzigen Alternative, Schiene statt Verkehrslawine, zerstören und kaputtmachen. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Mag. Mai­noni: Das ist erst morgen! Das Thema ist erst morgen!)

Der Semmering-Basistunnel fiel dem ÖVP-Veto des Kollegen Pröll zum Opfer. Das gleiche Schicksal – allerdings nicht auf Grund der Vetopolitik – widerfährt dem Bren­ner-Basistunnel. (Abg. Scheibner: Dafür wird die Koralmbahn gebaut!) Das bedeutet, dass damit wesentliche Elemente zur Sicherung der Wirtschaftsstandorte Steiermark und Kärnten fehlen und es auch keine Antwort auf die auf uns zukommende Tran­sitlawine gibt.

Was macht die Frau Außenministerin? Sie ist wieder einmal nicht da, aber sie war kürzlich in Kärnten. Was macht sie? Verhandelt sie Zukunftsprojekte? – Nein! Sie parliert im Bärental über ihre Zukunft als eventuelle künftige Bundespräsident­schafts­kandidatin.

Gleiches macht der Herr Bundeskanzler. Er trifft sich mit Haider in der Steiermark – nicht, um über Projekte Steiermark/Kärnten zu reden, nein, sondern um die Belange von Haider, von der ÖVP, von Frau Scheucher und anderer auch nach dem 7. März wieder unter Dach und Fach zu bringen!

 


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