Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 40. Sitzung / Seite 145

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

tige Wirtschaftspolitik im Sinne von angebotsorientierter statt nachfrageorientierter Politik vorsieht, meine sehr verehrten Damen und Herren.

Wir haben auf diese Konjunkturschwächen rechtzeitig und richtig reagiert. Die Kon­junkturpakete I und II sind Ihnen bekannt; zum Teil sind sie mit breiter Mehrheit im Hohen Hause beschlossen worden.

Sie, Herr Abgeordneter Kogler, haben vor kurzem nach Evaluierungen gerufen: Rich­tig, man soll Maßnahmen so bald wie möglich evaluieren lassen, und wir, der Finanz­minister und ich, haben das auch beim Wirtschaftsforschungsinstitut in Auftrag ge­geben, auch beim IHS. Und die Qualifizierung für das Konjunkturpaket I und II war so schlecht nicht. Die Evaluierung hat nämlich gezeigt, dass vom heurigen Wachstum von rund 1 Prozent etwa 0,75 Prozent Resultat und Resultante der Konjunkturpakte I und II sind – eine durchaus bemerkenswerte Qualifizierung durch das Wirtschafts­forschungs­institut, meine sehr verehrten Damen und Herren! (Beifall bei der ÖVP und bei Abge­ord­neten der Freiheitlichen.)

Ich weiß schon, Herr Abgeordneter Kogler hätte gerne – ich hätte das auch gerne – eine Evaluierung der Wirksamkeit der Forschungsfreibeträge. Sie sind noch nicht so weit, dass wir sie evaluieren könnten. Wir wissen aber – und das bestätigen uns alle Wirt­schaftsforscher –, dass der Weg, nämlich eine Prämie dazuzusetzen und jetzt die Aufstockung auf 25 Prozent Forschungsfreibetrag und 8 Prozent Forschungsprämie, ein richtiger ist. Ich bin aber mit Ihnen einer Meinung darin, dass es da so bald wie mög­lich eine Evaluierung geben soll.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Seien wir also recht zufrieden, dass wir zur richtigen Zeit die richtigen Maßnahmen gesetzt haben. Seien wir zufrieden, dass Öster­reich im Verhältnis zur Euro-Zone ein Wachstum aufweist, das in den Jahren 2002, aber auch 2003, 2004, 2005 um mindestens zwei, zum Teil aber um bis zu fünf Zehn­telprozentpunkte darüber liegt. Im Vergleich zum großen Nachbarn Deutschland ist das Wachstums-Delta im guten Sinne des Wortes – das heißt, wir liegen vorne – noch ein deutlich größeres.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! In diesem Umfeld haben wir nun das Wachs­tumspaket geschnürt, das Ihnen heute vorliegt. Ich möchte vor allem auf zwei Schwerpunkte aus diesem Wachstumspaket eingehen, nämlich auf den großen Sprung in Sachen Forschung und Entwicklung, den wir tätigen, und vor allem die Finanzierung dieses Sprunges, sowie auf das Thema Jugendbeschäftigung.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Herr Abgeordneter Matznetter – er ist leider nicht mehr im Saal und kann diese Debatte daher nicht verfolgen – hat kritisiert, es würde sich bei den besagten 125 Millionen €, die pro Jahr aus der neu zu be­grün­denden Nationalstiftung für Forschung, Entwicklung und Technologie kommen sollen, nicht oder nur zu einem sehr geringen Teil um frisches Geld handeln. – Das ist falsch.

Es ist fast alles aus diesem Titel frisches Geld, fast 100 Millionen €, denn – und das muss man Herrn Matznetter auch sagen dürfen – man muss schon in die Zukunft blicken und sagen: Was wird denn die Nationalbank in den Jahren 2004 und 2005 ausschütten können?, und nicht retrospektiv auf das schauen, was in der Vergan­genheit an Gewinn ausschüttbar war. Da ist es nun einmal so, dass in den nächsten Jahren etwa 30 Millionen € aus dem Jubiläumsfonds der Notenbank zu erwarten sind. Diese 30 Millionen, abgezogen von den 125 Millionen, ergeben fast 100 Millionen € fri­sches Geld (Abg. Sburny: Maximal!) aus diesem Titel für Österreichs Forschung, für Österreichs Zukunft, meine sehr verehrten Damen und Herren. (Beifall bei der ÖVP.)

Dazu kommt, dass allein die Erhöhung der schon beschriebenen Forschungsfreibe­träge auf 25 Prozent Freibetrag, 8 Prozent Prämie vom Finanzressort mit 100 Millio-


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite