Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 40. Sitzung / Seite 153

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Man hätte schon auch erwarten dürfen, dass Sie irgendwelche Vorschläge machen, denn wenn das der Vorschlag (Abg. Dr. Matznetter: April 2002!), Herr Kollege Matz­netter, wenn das der Vorschlag war, Ihr Entschließungsantrag, nämlich die Steuer­reform vorzuziehen (Abg. Sburny: Es gibt einen eigenen Vorschlag für National­stiftungen von den Grünen!), und zwar 4 Milliarden €, 1 Milliarde für die Wirtschaft, 2 Milliarden für die Einkommensteuer und Lohnsteuer (Abg. Dr. Matznetter: Drei! Halt!) und 1 Milliarde für Forschung und Entwicklung ohne Gegenfinanzierung (Abg. Dr. Matznetter: Steht im Regierungsprogramm! Falsch! Nein!), dann haben wir bald einen Verschuldungsgrad wie in den alten Zeiten der sozialdemokratischen Finanz­minister. Das möchten wir uns nicht mehr wünschen. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Gradwohl: Lesen – denken – sprechen!)

Das Paradoxe kommt ja erst hinzu, denn, Herr Kollege Matznetter, vor ein paar Mo­naten wollten Sie uns weismachen, dass Sie das Nulldefizit in der Verfassung ver­ankern wollen. (Abg. Dr. Matznetter: Da haben Sie Dr. Gusenbauer wieder nicht ver­standen! ...!) Wie steht denn das im Einklang mit Ihren Forderungen? Das muss ich Sie wirklich einmal bei einer seriösen Betrachtung der Finanz- und Steuerpolitik in Öster­reich fragen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Wir diskutieren aber heute natürlich im Blick­punkt der EU-Osterweiterung in erster Linie die Herausforderungen und Chancen, die in Zukunft auf uns warten, welche die österreichische Wirtschaft in Anspruch und in Angriff nehmen wird. Es geht auch darum, dass wir die österreichische Wirtschaft für die Herausforderungen der Zukunft fit machen, dass wir ihr in den nächsten Jahren die entscheidenden Rahmenbedingungen mit auf den Weg geben zu einer offensiven und zu einer erfolgreichen Entwicklung der Wirtschaft.

Da hat die Bundesregierung, so glaube ich, zu Recht mit dieser Wachstumsoffensive die richtigen Mittel gewählt, um die Wirtschaft wirklich erfolgreich auszustatten. Es ist kein Argument, ständig auf den Zahlen der Forschungsquote herumzureiten, wenn wir das klare Ziel verfolgen, dass wir dem Lissabonner Beschluss gerecht werden wollen und bis zum Jahr 2006 eine Forschungsquote in der Größenordnung von 2,6 Prozent erzielen möchten. Das muss doch auch in Ihrem Interesse liegen, wenn 1 Milliarde € zusätzlich für Forschung und Entwicklung zur Verfügung steht. Ich verstehe wirklich nicht, was Sie daran auszusetzen haben! Wenn wir in die richtigen Sparten inves­tieren – und Sie wissen, der freie Handel allein macht noch kein Wachstum aus, der freie Handel allein ist zu wenig –, wird das klappen. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Präsident Dr. Fischer übernimmt wieder den Vorsitz.)

Wir brauchen die richtigen sinnvollen Investitionen in die Technologie. Sie kommen hier heraus und kritisieren die hohen Arbeitslosenzahlen, die sicherlich auch stimmen. Die Arbeitslosenzahlen bei den Akademikern sind relativ hoch. Ich finde es aber an­ständig und richtig, dass die Bundesregierung gerade hier den Hebel ansetzt und in der Technologieoffensive sehr viele Mittel einsetzt, damit diese Arbeitslosen, die hoch qualifiziert sind, wieder Beschäftigung finden. Das ist ein gutes Rezept, auf das wir auch stolz sein können, meine Damen und Herren. (Abg. Öllinger: Es ist richtig, aber es greift nicht!)

Wenn wir im Zusammenhang mit den Wirtschaftsdaten sehen, dass wir eine relativ niedrige Inflationsrate haben, dass wir eine relativ erfolgreiche Exportpolitik betreiben, im Export Erfolge vorweisen können, dass die Produktivitätssteigerung recht beachtlich ist und dass wir dadurch auch ein Sinken der Neuverschuldung bei den Betrieben erwirken konnten, dann sind das sehr gute Rahmenbedingungen für die Wirtschaft, damit sich die Wirtschaft künftig auch positiv entwickeln kann.

 


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