Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 41. Sitzung / Seite 76

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2. Die Gestaltung von Verträgen zwischen dem Bund und Anbietern im Öffentlichen Verkehr wird im Hinblick auf größtmögliche Gewichtung von KundInneninteressen überprüft und optimiert.

3. Es soll sowohl für die Personenverkehrs- als auch die Güterverkehrskunden der ÖBB bei der ÖBB-Holding AG mit dem Zeitpunkt der Gesellschaftsgründung ein Kun­dInnenbeirat geschaffen werden, in dem ein ständiger qualitätsverbessernder Dialog der Kunden mit den Unternehmen und ihrem Eigentümer stattfinden kann.

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Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Maier. Bitte exakt 6 Minuten.

 


12.34

Abgeordneter Mag. Johann Maier (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Kollege Witt­auer, wir können gerne eine Privilegiendiskussion führen. Reden wir gleich über ein Privileg, das dieser Staatssekretär hat, nämlich eine Pension von 12 000 €! Ich frage Sie: Wer hier in diesem Raum hat eine Pension oder einen Anspruch auf 12 000 €? (Abg. Dr. Fekter: Die hat er noch nicht! – Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.) – Kol­lege Wittauer, reden wir darüber! (Beifall bei der SPÖ.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Reden wir über die Privilegien im ÖIAG-Be­reich, wo sie sich schamlos bedient haben, die Aufsichtsräte und die Direktoren! (Der Redner hält eine Broschüre in die Höhe.) Das ist der Rechnungshofbericht. Über diese Privilegien diskutieren wir gerne mit Ihnen – aber nicht über die so genannten Privile­gien der Eisenbahner, die keine Privilegien sind! Oder, Hand aufs Herz, kennt einer von Ihnen einen reichen Eisenbahner in Österreich? – Ich nicht! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Kollege Wittauer, es war eine Märchenstunde, Sie haben von einem Konsens gespro­chen. – Es hat in keiner Phase der Verhandlungen einen Konsens gegeben! (Abg. Wittauer: Das stimmt nicht!) Und wissen Sie, warum? – Weil Sie nicht bereit waren, insbesondere nicht der verantwortliche Verkehrsminister, unsere Forderungen legis­lativ, nämlich in Gesetzesform, umzusetzen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Was haben wir von vagen Absichtserklärun­gen, von so genannten Ausschussfeststellungen? – Nichts! (Abg. Wittauer: Den ersten Teil des Unterausschusses habt ihr nur verwendet, um den Finanzminister anzugrei­fen!) Nehmen Sie eines zur Kenntnis – ich sage Ihnen das als Jurist, und zwar ganz klar –: Aktienrecht bricht jede Ausschussfeststellung, kein Vorstandsdirektor hat sich an Ausschussfeststellungen zu halten! (Abg. Scheibner: Aber Sie waren einverstan­den!) – Daher, meine sehr verehrten Damen und Herren, kam es nie zu einem Kon­sens. (Beifall bei der SPÖ.)

Hohes Haus! Sehr verehrte Damen und Herren! Ein Kennzeichen der Politik dieser Bundesregierung lautet: Zerschlagen, Zerstören und Kostenverlagerung auf andere Gebietskörperschaften. – Wir haben es im Bildungsbereich, im Universitätsbereich und im ÖIAG-Bereich erlebt, wir erleben es im Gesundheitsbereich und nun bei der Eisen­bahn. Sie zerschlagen ein funktionierendes Unternehmen, Herr Bundesminister, und betreiben hier ganz klar eine Würstelbudenpolitik, das ist nichts anderes! (Beifall bei der SPÖ.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wenn man sich mit den Zielsetzungen die­ser Regierung auseinander setzt, dann muss man die Unterlagen genau lesen. Es gibt


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