Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 41. Sitzung / Seite 104

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wirtschaft insgesamt ganz wichtig ist, denn die heimische Transportwirtschaft leistet einen entscheidenden Anteil für den Wirtschaftsstandort Österreich.

Herr Abgeordneter Maier, der Sie heute die Privilegien angesprochen haben: Es gibt auch eine Nebenwirkung der Bahn. Es gibt die EBG, eine gemeinnützige Wohnbauge­sellschaft von Eisenbahnern für Eisenbahner. Diese vermietet günstig Wohnungen bis zu einem Drittel unter dem ortsüblichen Preis, auch in Hallein an eine gewisse Familie Holzer. Frau Holzer kennen Sie besser unter dem Namen Gabi Burgstaller, meines Wissens keine Eisenbahnerin.

Sie sehen also, „Bahn wirkt“ nicht nur auf der Schiene, sondern auch bei Mietpreisen für SPÖ-Politikerinnen. (Beifall und Bravorufe bei der ÖVP sowie bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Abg. Mag. Prammer – in Richtung des sich zu seinem Sitzplatz bege­benden Abg. Haubner –: Woher wissen Sie denn das?)

13.55

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Missethon. – Bitte.

 


13.55

Abgeordneter Dipl.-Ing. Hannes Missethon (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Herr Staatssekretär! Ich möchte mich zunächst (der Redner weist einen Fahrausweis vor) als Fahrgast der ÖBB legitimieren. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.) Ich verzichte aber auf das Erzählen von persönlichen Erlebnissen bei Fahrten mit der Bahn und möchte stellvertretend einen Fahrgast aus der „Kleinen Zeitung“ zitieren, der vielleicht für Hunderttausende von Fahrgästen steht. Ich zitiere:

Der Fahrgast wurde gefragt, „ob die Bahn mit der Reform ,zerschlagen oder ,gerettet werde“. Und er hat geantwortet:

„Dass sie ins 21. Jahrhundert hinübergeführt werden muss, steht außer Frage. Der Staat schießt Jahr für Jahr Milliarden zu, ohne dass sich am Zustand der Bahn etwas geändert hätte. Wir haben in den letzten 40 Jahren durch die Bank Minister gehabt, die den Eisenbahnern nahe standen oder aus ihnen hervorgegangen sind. Wieso ist da nichts geschehen? Es ist nur beharrt und Geld hineingesteckt worden. Das System ist veraltet. Die Bahn ist alles, nur kein kundenfreundliches Unternehmen.“ – Zitatende.

Geschätzte Damen und Herren! Dem kann man nur zustimmen. Dieser Fahrgast, der stellvertretend für Hunderttausende diese Antwort gegeben hat, war Franz Olah. (Oh-Rufe und Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.) Franz Olah, ehemaliger ÖGB-Präsident und begeisterter Bahnfahrer!

Dieser Artikel erschien am 14. November 2003. (Abg. Dr. Fischer: Vom Franz Joseph haben Sie nichts?) Das zeigt, dass da Handlungsbedarf in Richtung Kundenorientie­rung gegeben ist. (Abg. Dr. Fischer: Haben Sie vom Franz Joseph auch etwas?) Nachhaltig ist dieses Unternehmen nur dadurch weiter zu entwickeln, dass man sich am Kunden ausrichtet. (Abg. Mag. Molterer: Präsident Fischer! Haben Sie ein Problem mit Franz Olah?) Darum haben wir auch diesen Entschließungsantrag betreffend Ein­leitung einer Kundenzufriedenheitsoffensive bei den ÖBB eingebracht, ganz im Sinne Franz Olahs, ganz im Sinne von Hunderttausenden Fahrgästen der ÖBB.

Ich bitte Sie daher, diesen Antrag zu unterstützen. Ich bitte Sie, diese Strukturreform zu unterstützen, sie wird den Kunden langfristig Vorteile bringen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

 


13.58

 


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