Auch
die Zahl der offenen Lehrstellen im öffentlichen Dienst ist aufgrund des allgemeinen
Aufnahmestopps stark rückläufig, was die Situation noch zusätzlich verschärft.
Die Regierung hat deshalb akuten Handlungsbedarf. Immerhin hat Arbeitsminister
Bartenstein (ÖVP) jedem Jugendlichen einen Ausbildungsplatz versprochen. Und:
Allein mit dem Geld, das nur ein Abfangjäger kostet, könnten 10.000 neue
Lehrstellen geschaffen werden.
Die
nunmehr zur Verfügung gestellten 25 Mio. Euro für 2004 und 2005 sind
Angesicht der dramatischen Situation nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Die
SPÖ will allen Jugendlichen faire Chancen für ihre Zukunft eröffnen und fordert
die Regierung auf, das 10-Punkte-Programm der SPÖ für Lehrlinge rasch
umzusetzen.
Die
unterfertigten Abgeordneten stellen daher nachfolgenden
Entschließungsantrag
Der
Nationalrat wolle beschließen:
„Die Bundesregierung wird aufgefordert dem
Nationalrat unverzüglich, jedoch bis spätestens 31. März 2003
Regierungsvorlagen zur Beratung und Beschlussfassung zu übermitteln, die
folgende Grundsätze enthalten:
1) Bessere Berufs- und Bildungsberatung für
Jugendliche
SchülerInnen
müssen bei der Wahl einer höheren Schule oder eines Lehrberufs besser begleitet
werden! Berufs- und
Bildungswegorientierung sollen als verbindliche Übung ab der 1. Klasse
Hauptschule und AHS eingeführt, die individuelle Beratung hinsichtlich der
beruflichen Möglichkeiten und Arbeitsmarktchancen muss verbessert werden.
Mädchen auch für typische Männerberufe zu begeistern, muss dabei ein Schwerpunkt
sein.
2)
Gebührenfreies Nachholen des Hauptschulabschlusses für alle
Da
das Risiko, arbeitslos zu werden, für Menschen ohne Schulabschluss besonders
hoch ist, muss in Zukunft sicher gestellt sein, dass diese Mindestvoraussetzung
für den Berufseinstieg kostenlos nachgeholt werden kann. Das heißt, die
Kurskosten für die Vorbereitung auf die Abschlussprüfung müssen durch die
Öffentliche Hand voll abgedeckt werden. Darüber hinaus soll auch die
Vorbereitung darauf gebührenfrei werden. Dabei ist eine direkte Förderung der
SchülerInnen aber auch der Einrichtungen, die diese Kurse anbieten, zu
ermöglichen.
3) Ausbildungsgarantie für Jugendliche
Alle
Jugendliche haben das Recht auf eine Lehrstelle oder einen Platz in einer
weiterführenden schulischen Ausbildung. Es darf deshalb kein Jugendlicher ohne
Ausbildungsplatz dastehen!
Das
AMS muss mit ausreichenden finanziellen Mitteln ausgestattet werden, um sowohl
persönliche Beratung als auch Qualifizierung zu garantieren. Jene Jugendlichen,
die aufgrund von sozialen oder sprachlichen Problemen oder Schul- oder
Lehrabbrüchen Schwierigkeiten haben, eine Lehrstelle oder einen schulischen
Ausbildungsplatz zu finden, brauchen spezielle Unterstützung. Zur Förderung der
Lehrlingsausbildung soll auch die Möglichkeit geschaffen werden,
Vollzeitberufsschulen in Form von Schulversuchen nach §7 SchOG – wo
regional notwendig – zu erproben.
4) Lastenausgleich zwischen den Betrieben durch
einen Lehrlingsfonds
Die Kosten für die Lehrlingsausbildung sind in Österreich zwischen den Unternehmen ungerecht verteilt. Jene Betriebe, die keine Lehrlinge ausbilden, sollen in Zukunft einen