Es ist nämlich ein Lehrlingspaket, das Hand und Fuß hat, ein Lehrlingspaket, das uns kurz-, mittel- oder langfristig Lösungsansätze bietet. Das heißt ja nicht, dass man sofort eins zu eins jeden Punkt umsetzen muss. Man muss aber danach trachten, meine Damen und Herren, dass man Lehrlingsausbildung der Bildungspolitik gesamt zuordnet.
Herr Kollege Trinkl, Sie haben gerade die Frage mit den Maturanten angesprochen. Man muss das bildungspolitisch im Gesamten diskutieren, nur dann kann man die Lehrlinge mit einbeziehen.
Daher bringe ich den Entschließungsantrag der Abgeordneten Heinisch-Hosek, Riepl und KollegInnen ein betreffend: Der Jugend faire Chancen für die Zukunft eröffnen. Er wird verteilt werden, daher kann ich ihn jetzt ganz grob nur in seinen Grundzügen erläutern.
Es geht um bessere Berufs- und Bildungsberatung. Es geht um gebührenfreies Nachholen des Hauptschulabschlusses. Es geht um eine Ausbildungsgarantie für Jugendliche, um einen Lastenausgleich zwischen den Betrieben durch einen Lehrlingsfonds.
Herr Bundesminister, das ist hier nicht verpflichtend hineingeschrieben. Das soll, auch wie Kollege Blum das sagt, freiwillig wie im Vorarlberger Modell passieren, österreichweit wäre es schön.
Weiters fordern wir regionale Jugendbeschäftigungsgipfel, eine flexiblere Lehrlingsausbildung, den Verbund von Ausbildungsbetrieben, die Einrichtung von Gruppenlehrberufen, die Schaffung neuer Lehrberufe, die Aufwertung der Berufsschulen, eine gute Qualifizierung der AusbildnerInnen und die Honorierung von besonderer Ausbildungsqualität.
Wenn Sie dieses Paket annehmen könnten, dann wären wir einen großen Schritt weiter. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)
20.52
Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Der von Frau Abgeordneter Heinisch-Hosek in seinen Kernpunkten erläuterte Entschließungsantrag steht mit in Verhandlung, da er laut § 53 Absatz 4 der Geschäftsordnung auch vervielfältigt und verteilt wurde. Er wird auch dem Stenographischen Protokoll beigedruckt.
Der Antrag hat folgenden Wortlaut:
Entschließungsantrag
der
Abgeordneten Gabriele Heinisch-Hosek, Riepl und KollegInnen betreffend: der Jugend faire Chancen für die Zukunft
eröffnen, eingebracht im Zuge der Debatte zum Bericht des
Sozialausschusses (318 d.B.) über die Regierungsvorlage (308 d.B.):
Bundesgesetz, mit dem das Arbeitslosenversicherungsgesetz 1977, das
Arbeitsmarktservicegesetz, das Familienlastenausgleichsgesetz 1967 und
das Insolvenz-Entgeltsicherungsgesetz geändert werden
Mit
30.11.2003 brauchen 5.196 Jugendliche sofort eine Lehrstelle. Dazu kommen
noch 3.696 Jugendliche in kurzfristigen Schulungsmaßnahmen wie zB.
Jobcoaching und Berufsorientierung. Es sind also 8.892 Jugendliche, die
sofort oder in wenigen Monaten mit Lehrstellen versorgt werden müssen. Darüber
hinaus sind auch noch 4.230 Jugendliche in Lehrgängen nach dem
Jugendausbildungs-Sicherungsgesetz untergebracht. Dem gegenüber stehen aber
nur 2.042 beim AMS gemeldete offene Lehrstellen!