Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 41. Sitzung / Seite 228

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Es ist nämlich ein Lehrlingspaket, das Hand und Fuß hat, ein Lehrlingspaket, das uns kurz-, mittel- oder langfristig Lösungsansätze bietet. Das heißt ja nicht, dass man sofort eins zu eins jeden Punkt umsetzen muss. Man muss aber danach trachten, meine Damen und Herren, dass man Lehrlingsausbildung der Bildungspolitik gesamt zuord­net.

Herr Kollege Trinkl, Sie haben gerade die Frage mit den Maturanten angesprochen. Man muss das bildungspolitisch im Gesamten diskutieren, nur dann kann man die Lehrlinge mit einbeziehen.

Daher bringe ich den Entschließungsantrag der Abgeordneten Heinisch-Hosek, Riepl und KollegInnen ein betreffend: Der Jugend faire Chancen für die Zukunft eröffnen. Er wird verteilt werden, daher kann ich ihn jetzt ganz grob nur in seinen Grundzügen erläutern.

Es geht um bessere Berufs- und Bildungsberatung. Es geht um gebührenfreies Nach­holen des Hauptschulabschlusses. Es geht um eine Ausbildungsgarantie für Jugend­liche, um einen Lastenausgleich zwischen den Betrieben durch einen Lehrlingsfonds.

Herr Bundesminister, das ist hier nicht verpflichtend hineingeschrieben. Das soll, auch wie Kollege Blum das sagt, freiwillig wie im Vorarlberger Modell passieren, österreich­weit wäre es schön.

Weiters fordern wir regionale Jugendbeschäftigungsgipfel, eine flexiblere Lehrlingsaus­bildung, den Verbund von Ausbildungsbetrieben, die Einrichtung von Gruppenlehrbe­rufen, die Schaffung neuer Lehrberufe, die Aufwertung der Berufsschulen, eine gute Qualifizierung der AusbildnerInnen und die Honorierung von besonderer Ausbildungs­qualität.

Wenn Sie dieses Paket annehmen könnten, dann wären wir einen großen Schritt wei­ter. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

20.52

 


Präsident Dipl.-Ing. Thomas Prinzhorn: Der von Frau Abgeordneter Heinisch-Hosek in seinen Kernpunkten erläuterte Entschließungsantrag steht mit in Verhandlung, da er laut § 53 Absatz 4 der Geschäftsordnung auch vervielfältigt und verteilt wurde. Er wird auch dem Stenographischen Protokoll beigedruckt.

Der Antrag hat folgenden Wortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Gabriele Heinisch-Hosek, Riepl und KollegInnen betreffend: der Jugend faire Chancen für die Zukunft eröffnen, eingebracht im Zuge der Debatte zum Bericht des Sozialausschusses (318 d.B.) über die Regierungsvorlage (308 d.B.): Bun­desgesetz, mit dem das Arbeitslosenversicherungsgesetz 1977, das Arbeitsmarktser­vicegesetz, das Familienlastenausgleichsgesetz 1967 und das Insolvenz-Entgeltsiche­rungsgesetz geändert werden

Mit 30.11.2003 brauchen 5.196 Jugendliche sofort eine Lehrstelle. Dazu kommen noch 3.696 Jugendliche in kurzfristigen Schulungsmaßnahmen wie zB. Jobcoaching und Be­rufsorientierung. Es sind also 8.892 Jugendliche, die sofort oder in wenigen Monaten mit Lehrstellen versorgt werden müssen. Darüber hinaus sind auch noch 4.230 Ju­gendliche in Lehrgängen nach dem Jugendausbildungs-Sicherungsgesetz unterge­bracht. Dem gegenüber stehen aber nur 2.042 beim AMS gemeldete offene Lehr­stellen!

 


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