Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 45. Sitzung / Seite 104

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gehen, schaffen Arbeitsplätze, sondern unsere Unternehmer. Das sei einmal auch ganz definitiv festgehalten. (Beifall bei der ÖVP.)

Wichtig ist auch für mich, dass die Bauern über die Betriebsmittel endlich zu einer Ent­lastung kommen. Da gibt es nur eine Möglichkeit: Kostensenkung. Über die Preise können wir nicht agieren, denn die Preise sind im Großen und Ganzen einem starken Wettbewerb ausgesetzt, und Sie alle wollen nicht mehr für die gesunden Lebensmittel bezahlen. Daher ist meiner Meinung nach diese 20-, 25-, 30-prozentige Senkung, die zu erwarten ist, eine wunderbare Entlastung für unsere Bauern.

Diese Steuerreform ist gut für ganz Österreich, aber insbesondere für unser Bundes­land Kärnten. Wir haben wirtschaftlich aufzuholen. Wir liegen bestenfalls im Mittelfeld, das wissen wir. Die letzten Jahre waren nicht die einträglichsten für Kärnten. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: 10 Jahre ÖVP-Landeshauptmann! So schnell können wir nicht auf­holen!) Mit unseren minus 10 Prozent Kaufkraft liegen wir unter dem Durchschnitt, Herr Kollege Scheuch, das ist leider so. Wir sind am Schluss, was die Kaufkraft anlangt. Das ist schade. Im ländlichen Raum liegen wir sogar um 40 Prozent unter dem Öster­reichdurchschnitt. Das ist leider so, und das gehört verbessert. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Alle drei Parteien in der Regierung!) Natürlich habe ich auch immer das Ganze im Auge. Auf der einen Seite gibt es den privaten und unternehmerischen Haushalt und auf der anderen Seite den öffentlichen Haushalt. (Neuerlicher Zwischen­ruf des Abg. Dipl.-Ing. Scheuch.)

Es ist richtig, dass das Land Einnahmeneinbussen hat, am stärksten natürlich der Bund. Kollegin Trunk hat es auch schon gesagt: in etwa minus 20 Millionen € für das Land Kärnten plus 20 Millionen € für die Gemeinden. Das ist sehr viel. Da hat dieser selbst ernannte Steuerverhandler sicherlich auf das Bundesland Kärnten und auf die Gemeinden vergessen. Das ist leider kein sehr gutes Ergebnis für ihn. Da haben wir sicher nachzubessern. Die Gemeinden sind zu Bittstellern geworden, und das muss sich zukünftig ändern. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Der Gemeindereferent ist aber von der ÖVP oder nicht!

Ich glaube, es ist auch wichtig, dass die Gemeinden ihre Aufgaben künftighin erfüllen und ihren Haushalt ausgleichen können. (Beifall bei der ÖVP.)

Da fordere ich auch die Solidarität vor allem der SPÖ ein. Wir werden sehen, wie weit die Wiener bereit sind, einen solidarischen Ausgleich mit den schwachen Landgemein­den zu unterstützen. Ich glaube, wir sollten den Finanzausgleich jetzt durchaus mit in das Boot nehmen, denn es geht darum, dass die Gemeinden draußen überleben. Würde ein Kärntner Einwohner mit einem Wiener gleichgesetzt werden, dann wären das immerhin plus 200 Millionen € im Jahr für die Kärntner Gemeinden. Da ist es ein gewaltiger Betrag. (Beifall bei der ÖVP.)

Das werden auch wieder wir schaffen. Wer, wenn nicht die ÖVP, wird diesen fairen Ausgleich zwischen den schwachen und den stärkeren Gemeinden schaffen. Es geht dabei um einen größeren Sockelbetrag. Es geht um die Gleichbehandlung der Ge­meinden mit unter 20 000 Einwohnern, und es geht auch um einen erhöhten Kosten­beitrag zum Beispiel für das ländliche Wegenetz oder für die Wasser- und Abwasser­anlagen. All das muss mit ins Boot. Und das wäre dann wirklich ein Doppelschlag: Steuerreform und Finanzausgleich.

Ich glaube, wir von der ÖVP werden das sicherlich schaffen, und dann wird die Entlas­tung auch im entlegensten Bergdorf Kärntens und in ganz Österreich zu spüren sein. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

 


14.00

 


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