Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 50. Sitzung / Seite 164

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Ich glaube, diese zusätzlichen Geldmittel sollen auch dort ankommen, wo sie benötigt werden. Diese sollen den Universitäten zur Verfügung gestellt werden, die auch in diesen Bereichen entsprechende Leistungen erbringen, und nicht mit der Gießkanne über alle gleich ausgeschüttet werden. (Beifall bei der ÖVP.)

Erlauben Sie mir aber zum Schluss auch noch auf das einzugehen, was Kollege Broukal gesagt hat. Er hat das eigentlich provoziert, indem er uns schon vorausgesagt hat, was er und die SPÖ im nächsten Wahlkampf als Motto vorzugeben gedenken und wie sie diesen Wahlkampf anlegen wollen. Ich erinnere mich wieder an den letzten Wahlkampf, Herr Broukal! (Abg. Broukal: Nicht schon wieder!) Wir haben das schon einmal gehabt, und Sie sind einer, der immer Redlichkeit, Ehrlichkeit, sachliche Ausein­andersetzungen fordert. (Abg. Broukal: Sachlichkeit, nicht Redlichkeit!)

Herr Broukal! Im Sinne dieser Sachlichkeit frage ich mich schon wieder Folgendes: Sie haben uns im Jahr 2002 noch gesagt: Zusätzliches Geld für die Unis soll es auch unter Minister Broukal nicht geben. Einsparen und Umschichten sind seine Rezepte. (Abg. Broukal: Das ist ganz einfach, da habe ich noch nicht gewusst, wie viel Geld Sie schon den Universitäten weggenommen haben! 15 Millionen in fünf Jahren!) Sie haben sich sehr schnell von diesem Konzept entfernt, und ich kann Ihnen auch sagen, warum Sie, Herr Kollege Broukal, sich so schnell entfernt haben – das kommt auch in Ihrem Entschließungsantrag überhaupt nicht vor –: weil Sie sich derzeit über die Finanzierung einfach keine Gedanken machen müssen, weil es als Opposition leicht ist, zu sagen: Mehr Geld für diesen Bereich, mehr Geld für diesen Bereich und mehr Geld für jenen Bereich!, ohne dazu zu sagen, woher dieses Geld kommt. (Abg. Broukal: Erzählen Sie das nicht mir! Sagen Sie das den Studenten, die sich nächtelang um einen Laborplatz anstellen müssen! Sagen Sie das den Professoren, sagen Sie das den Universitäten! Ich habe es nicht für möglich gehalten!)

Wir stehen für leistungsorientierte Universitäten und dafür, dass diese Leistungen auch entsprechend honoriert und entsprechende finanzielle Anreize zur Verfügung gestellt werden. (Zwischenrufe bei der ÖVP.) Das ist unser Konzept, und das werden wir auch weiter verfolgen. – Danke sehr. (Beifall bei der ÖVP.)

18.56

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gemeldet ist (Abg. Dr. Stummvoll: Nicht Herr Broukal!) nicht Herr Kollege Broukal, sondern Frau Abgeordnete Walther. – Bitte.

 


18.57

Abgeordnete Heidrun Walther (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Werte Kollegen! Werte Damen und Herren auf den Rängen, vielleicht sind auch einige Studierende darunter! Auch die sozialdemokra­tische Fraktion wird sich heute für dieses neue Gesetz, für ein neues Studienrecht für die Donau-Universität in Krems einsetzen. Das ist ein notwendiger und vernünftiger Schritt.

Frau Kuntzl hat schon richtig ausgeführt, begleitendes Lernen wäre wirklich ein Ansin­nen, das überall gefördert werden müsste. Wenn man als Erwachsener die Möglichkeit hat, eine Umschulung zu machen, dann ist das auf jeden Fall zu begrüßen. Insofern freue ich mich genauso wie einige Redner anderer Fraktionen über die Beschlussfas­sung dieses Gesetzes.

Aber ich möchte Ihnen jetzt etwas anderes erzählen. Der Schlagabtausch, der jetzt gerade im Vorfeld stattgefunden hat, hat mir den Weg dazu geebnet. Ich möchte Ihnen von drei knapp vor Weihnachten, am 19. Dezember 2003, hintereinander angesetzten Promotions- und Sponsionsfeiern an der Karl-Franzens-Universität in Graz berichten. Dort hat der Dekan der geisteswissenschaftlichen Fakultät – die geisteswissenschaft-


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