Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 51. Sitzung / Seite 141

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Aber so sehr wir uns darüber freuen, dass gerade Salzburg eine gute Sommersaison hinter sich hat und eine glänzende Wintersaison, in der wir mittendrin stecken, vor sich hat: Lassen Sie mich jetzt zu anderen Bereichen Salzburgs als Wirtschaftsstandort kommen.

Kaum jemand denkt an hervorragende Industrien, an hervorragende Unternehmun­gen – größere, mittlere und auch kleinere. Kaum jemand denkt bei Sony zuerst an Salzburg, kaum jemand denkt daran, dass nicht nur dieses wichtige Investment eines japanischen Unterhaltungselektronik-Weltkonzerns in Salzburg gleich zweifach existent ist, sondern es ist auch so, dass VW und Porsche nicht etwa von Wien aus, nicht etwa von Wolfsburg aus, sondern von Salzburg aus den gesamten Osten und die Mitte Europas mit Automobilen versorgen. Ich durfte vor kurzem gemeinsam mit dem Salz­burger Landeshauptmann Schausberger ein Teilevertriebszentrum eröffnen, aus dem nicht weniger als 6 Millionen Ersatzteile für VW und verwandte Marken von Salzburg aus nach Mittel- und Osteuropa gehen, meine sehr verehrten Damen und Herren!

Hervorragende Industrien wie „Kaindl“ oder das Headquarter von „SPAR“, all das ist in Salzburg ebenso zu Hause wie ein breiter Mittelstand. Kein Wunder, dass all das an Wirtschaftsdynamik dazu führt, dass Salzburg in Sachen Kaufkraft an der Spitze von Österreichs Bundesländern steht und dass Salzburg, wie Peter Haubner schon gesagt hat, zu einem der Unternehmensgründungsländer Österreichs geworden ist, mit mehr als 2 000 Unternehmensgründungen im Jahr 2003. Wir freuen uns ja gemeinsam darüber, dass im letzten Jahr erstmals die magische 30 000er-Schwelle überschritten wurde, dass nämlich Österreich erstmals pro Jahr mehr als 30 000 Unternehmens­gründungen erfahren konnte – und damit, netto saldiert, 33 000 Arbeitsplätze! (Beifall bei der ÖVP.)

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Salzburg ist aber auch ein glänzender Arbeitsmarkt. Es liegt auch hier an zweiter Stelle, so wie im Tourismus, in dem Fall hinter den Oberösterreichern, mit einer Arbeitslosenquote, die immerhin um 40 Prozent oder um fast die Hälfte niedriger liegt als der österreichische Durchschnitt. Da nimmt es nicht wunder, dass Salzburg in Sachen Beschäftigungszuwachs deutlich besser liegt als der Bundesdurchschnitt: mit 1,3 Prozent mehr an Beschäftigung im letzten Jahr, 2003, gegenüber Rest-Österreich mit 0,9 Prozent.

Ein Kompliment an das AMS Salzburg, dessen Arbeitsmarktpolitik dazu führt, dass Salzburger Arbeitslose im Schnitt nur 74 Tage arbeitslos sind, während wir in Österreich insgesamt immerhin noch mit 101 Tagen zu rechnen haben! Aber auch da einmal der Vergleich mit Deutschland: Wir liegen um gut die Hälfte besser, als das in Deutschland der Fall ist. (Beifall bei der ÖVP.)

Apropos Deutschland – Herr Abgeordneter Haubner hat schon ausführlich dazu Stel­lung genommen –: Das ist etwas, worüber Sie in Salzburg zu diskutieren haben. Kein Wunder, gibt es doch kaum ein Bundesland, das so eng mit Deutschland verschränkt ist und so viel an gemeinsamer Grenze mit Deutschland hat. So gesehen ist es von der deutschen Wirtschaftsschwäche, von der deutschen Wachstumsschwäche, von der deutschen Arbeitsmarktschwäche überproportional betroffen.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Da ist es besonders wichtig, darauf hinzu­weisen, dass Österreich, anders als Rot-Grün in Deutschland, im letzten Jahr eben nicht eine rote Null geschrieben hat – in Sachen Wachstum eine kleine Rezession mit minus 0,1 Prozent –, sondern dass wir in Österreich ein Wachstum von knapp 1 Pro­zent erzielen konnten; dass wir, anders als unter Rot-Grün in Deutschland, eben nicht ein ausuferndes Budgetdefizit zu verantworten haben, mit einem Minus von unglaub­lichen 4,2 Prozent, sondern dass Finanzminister Grasser und Staatssekretär Finz im Vollzug wiederum ein exzellentes Budget melden konnten, mit weniger als 1 Prozent


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