Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 59. Sitzung / Seite 136

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zu hoffen, dass Schüssel und Grasser diese Chance für eine echte Steuerreform erkennen und wahrnehmen.

Im österreichischen Steuersystem besteht erheblicher Reformbedarf, wobei sich dieser insbesondere auf die Struktur der Abgaben bezieht. Der Anteil der Vermögensteuern am gesamten Steueraufkommen ist in Österreich im internationalen Vergleich sehr gering. Die Hauptlast des Steueraufkommens in Österreich trifft die Arbeitnehmer (Lohnsummenaufkommen). Wachstums-, Beschäftigungs- und Verteilungseffekte von Steuern und Beiträgen müssen verbessert werden.

Die Reform des österreichischen Steuersystems muss eine gleichmäßige Belastung von Arbeit und Kapital zum Ziel haben. Notwendig ist eine durchgreifende Steuer­reform, welche unser Steuersystem an die seit der letzten wirklichen Reform (1988-1993) eingetretenen Veränderungen adaptiert. Dazu ist zu konstatieren:

Der Anteil der Vermögensteuern am gesamten Steueraufkommen in Österreich im europäischen und internationalen Vergleich ist sehr gering.

Die Hauptlast des Steueraufkommens trifft in Österreich die Arbeitnehmer und Pen­sionisten in der mannigfachen Form der Besteuerung der Ressource Arbeit und in der Form hoher indirekter Steuern auf den Konsum.

Die Steuer- und Abgabenquote hat in Österreich zuletzt ein Höchstmaß von 45,6 % erreicht und hält sich aufgrund immer neuer Belastungen auf sehr hohem Niveau.

Das österreichische Steuersystem berücksichtigt ökologische Zielsetzungen, unter anderem auch das Kyoto-Ziel, nicht entsprechend der möglichen Lenkungseffekte.

Die Besteuerung von Kapitalerträgen und Spekulationseinkünften aller Art ist im Verhältnis zur Höhe der Besteuerungslast bei Erwerbseinkünften, insbesondere bei den Lohneinkünften und Pensionsbezügen, deutlich unterentwickelt.

Auch Unternehmenserträge sind gegenüber Erträgen, die auf den Finanzmärkten erzielt werden, steuerlich auch dann benachteiligt, wenn die Gewinne mit entsprechen­den Arbeitsplatzeffekten reinvestiert werden.

Es mangelt an einer Verbreiterung der Bemessungsgrundlagen für die dauerhafte Sicherung unserer Sozial- und Bildungssysteme.

Das Steuersystem ist im Bereich der direkten Steuern (Lohn- und Einkommensteuer, Körperschaftsteuer) sehr unübersichtlich und kompliziert, wobei insbesondere Arbeitnehmer und Pensionisten ohne Hilfe durch Experten nicht in der Lage sind, ihre Besteuerung nachzuvollziehen.

Die SPÖ tritt für eine echte Strukturreform zur Verbesserung des österreichischen Steuersystems ein.

Die SPÖ will das österreichische Steuersystem grundlegend ändern, weil Österreich dringend eine umfassende Steuerreform braucht, die die Strukturen ändert.

Die SPÖ will ein modernes Steuersystem, das zukunftsorientiert die Wirtschaft fördert und die Steuer- und Abgabenlast fair verteilt.

Die SPÖ will eine Steuerreform, die Menschen und Wirtschaft entlastet.

Die SPÖ will ein Steuersystem, das leistungsfreundlich die Einkommen aus unselb­ständiger und selbständiger Arbeit erheblich entlastet und die Gegenfinanzierung durch eine fairere, stärkere steuerliche Einbeziehung anderer Einkommensarten sicherstellt.

Die SPÖ will ein österreichisches Steuersystem, das die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Wirtschaft unterstützt.

 


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