Tatsache, auch wenn Sie jetzt das Plenum verlassen werden, Herr Kollege Gusenbauer. (Abg. Dr. Gusenbauer: Sie werden mich aus dem Plenum nicht rausbringen, selbst wenn Ihre Rede schlecht ist!)
Und wenn wir seit vielen Jahren erfreulicherweise die niedrigste Jugendarbeitslosenrate in Europa haben, so ist auch das eine Tatsache, der Sie nicht widersprechen können.
Konkreter in Sachen Zahlen ist schon Herr Abgeordneter Broukal geworden; ich möchte doch auf diese Zahlen ein bisschen eingehen.
Ich habe bei der Erhöhung des F&E-Anteils um etwa die Hälfte auf jetzt 2,27 Prozent Bezug genommen auf das, was Mitte der neunziger Jahre der Schnitt war, den wir erreicht hatten. Das ist die Bezugsgröße, und zwischen 1994 und 1996 waren es im Schnitt 1,5 Prozent, jeweils leicht steigend. Da wurden ja auch Vorleistungen erbracht. Es ging langsam nach oben. Aber dafür, zu errechnen, dass der Unterschied zwischen 1,5 Prozent und 2,27 Prozent ziemlich genau plus 50 Prozent sind, Herr Abgeordneter Broukal, brauche ich kein Excel (Abg. Broukal: Sie können bis 1950 zurückrechnen!), sondern dafür reichen mein Kopf und das Kopfrechnen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
Was die Ernsthaftigkeit Ihrer Kritikpunkte und Vorwürfe anlangt, meine beiden Herren: Herr Gusenbauer spricht von 300 000 Arbeitslosen. – Diese Ungenauigkeit lasse ich noch durchgehen, denn er sagt ja immer: inklusive der Arbeitsuchenden. Hätten das aber Hums oder Hostasch von Ihnen gehört, Sie hätten sich massiv dagegen verwahrt, weil es in Österreich und anderswo in Europa Usus ist, die in Schulung Befindlichen nicht zu den Arbeitslosen zu rechnen. Aber, wie gesagt, dagegen möchte ich mich heute nicht einmal wenden. Aber dass Sie, Herr Broukal, gewissermaßen einen starken Abgang vorwegnehmen und dann von 350 000 Arbeitslosen sprechen, das zeigt, mit welcher Genauigkeit oder Ungenauigkeit Sie mit den Themen umgehen.
Ich mache mir um jeden Arbeitslosen Sorgen, Sie jedoch werfen 350 000 Arbeitslose so einfach ins Plenum des Nationalrates. (Abg. Broukal: Wie viele waren es denn im Jänner und Februar?) – Das stimmt hinten und vorne nicht.
Herr Abgeordneter Broukal, Sie haben noch etwas gesagt: Es gäbe 50 000 Jugendarbeitslose mehr! Ich darf Ihnen aus der letzten Statistik referieren, dass es insgesamt 37 810 jugendliche Arbeitslose im Alter zwischen 15 und 24 Jahren gibt. Das sind 37 810 zu viel, aber wie Sie da auf plus 50 000 kommen, das fragen Sie einmal Ihren Laptop, Ihr Excel, denn mit Sachkenntnis hat das nichts zu tun. Ein bisschen mehr Sachkenntnis wäre schon schön. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)
Während Abgeordneter Kopf viele makroökonomische Daten, die für Österreich sprechen, richtigerweise erwähnt hat – eine Wiederholung würde nur die Zeit der Mitglieder des Hohen Hauses stehlen –, lassen Sie mich sagen: Es ist bemerkenswert, dass wir heute Vormittag eine der wichtigsten familienpolitischen Innovationen in einem Drei-Parteien-Konsens beschließen konnten, nämlich die Elternteilzeit, dass Sie aber andererseits meinen, dass gerade der Arbeitsminister in all diesen Bereichen untätig gewesen wäre.
Ich darf Sie schon daran erinnern, dass die Elternteilzeit von mir vorgelegt wurde, dass die Hospizkarenz sehr viel mit mir zu tun hatte, dass SPÖ-Regierungen Jahre und Jahrzehnte hindurch die Abfertigung-neu hätten entwickeln können, um aus diesem alten, falschen Instrument der Abfertigung die Mitarbeitervorsorge für alle zu machen. Die SPÖ hat es nicht gemacht! Ihre Vorgänger, Vorväter und Vormütter haben es nicht gemacht!
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