Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 62. Sitzung / Seite 39

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dass diese Diskussion der Vergangenheit angehört. (Beifall bei der ÖVP und bei Ab­geordneten der Freiheitlichen.)

Wir machen hier die legistische Arbeit und haben diese heute, wenn Sie zustimmen, beendet. Aber damit ist die Arbeit insgesamt nicht beendet, denn wir müssen jetzt die Vollziehung dieses Bundesgesetzes sicherstellen, und wir müssen jetzt den Betrieben, die teilweise sehr verunsichert sind, entsprechende Anweisungen geben und ihnen auch helfen. (Präsident Dr. Khol gibt das Glockenzeichen.)

Ich komme zum Schlusssatz: Die SPÖ, die Grünen und die FPÖ haben in den vielen Verhandlungen auch immer wieder uns gegenüber klargelegt, dass ihnen Betriebe wichtig sind. Wir nehmen Sie beim Wort! – Danke. (Beifall bei der ÖVP und den Frei­heitlichen.)

10.18

 


Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Sima. 12 Minuten Redezeit. – Frau Kollegin, Sie sind am Wort.

 


10.18

Abgeordnete Mag. Ulrike Sima (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundeskanzler! Meine Damen und Herren auf der Regierungsbank! Hohes Haus! Heute ist ein historischer Tag für den Tierschutz, ein Freudentag, auf den sehr viele Menschen in Österreich sehr, sehr lange warten mussten und auch gewartet haben. Tierschutz war ja bisher in neun Ländergesetzen wirklich sehr unterschiedlich geregelt. Es gab elf Gesetze, 35 Verordnungen, über 600 Paragraphen – es war sehr uneinheitlich, eigentlich ein heilloses Durcheinander. Dieses Durcheinander gehört mit dem heutigen Tag der Ver­gangenheit an, und darüber freuen wir uns sehr. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeord­neten der Grünen.)

Einheitliche Tierschutzstandards österreichweit – dafür haben sehr viele Tierschütze­rinnen und Tierschützer viele Jahre gekämpft, und ich möchte ihnen dafür danken, weil sich dieser Kampf wirklich gelohnt hat, denn heute ist es endlich so weit: Heute können wir endlich ein bundeseinheitliches Tierschutzgesetz beschließen. Wie gesagt, es ist ein Tag der Freude! (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ und der Grünen.)

Ich möchte diese Gelegenheit auch dazu nutzen, den Experten meinen Dank auszu­sprechen: den drei Experten Professor Troxler, Hermann Gsandtner und Direktor Pechlaner, aber selbstverständlich auch unseren Fraktionsexperten Michael Buchner und Alfred Kallab. Ich glaube, ohne deren Hilfe hätten wir nie so ein gutes und detail­reiches Gesetz zustande gebracht. Vielen, vielen herzlichen Dank für die vielen Nacht­stunden, für die viele Mühe, die Sie aufgewandt haben! Das ist nicht selbstverständlich. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)

Meine Damen und Herren! Klare Gewinner dieses Gesetzes sind mit Sicherheit die Tiere und die KonsumentInnen. Ich bin sehr stolz darauf, dass sich die SPÖ in den wirklich sehr harten und langwierigen Verhandlungen – ich darf daran erinnern, dass die letzte Verhandlungsrunde bis 5 Uhr in der Früh gelaufen ist und insgesamt zwölf Stunden gedauert – in vielen wichtigen und wesentlichen Punkten durchsetzen und somit Verbesserungen in diesem Gesetz für die Tiere und für die KonsumentInnen erreichen konnte! (Beifall bei der SPÖ.)

Wir haben bei vielen Punkten nicht locker gelassen, ich möchte auf ein paar von die­sen jetzt eingehen. Erstes Beispiel – es ist schon erwähnt worden – sind die Legebat­terien, also diese grausame Käfighaltungsform, bei der ein Huhn nicht mehr Platz hat als eine Fläche, die einem solchen A4-Blatt entspricht. (Die Rednerin hält ein weißes Blatt Papier in A4-Größe in die Höhe.) Das ist meiner Überzeugung nach wirklich nicht tiergerecht! Diese Haltungsform soll mit dem Jahr 2008, also ab 2009, endlich der Ver-


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