Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 62. Sitzung / Seite 177

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18.01

Abgeordnete Mares Rossmann (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Hohes Haus! Kollegin Schasching, ich glaube, es geht jetzt nicht darum, wessen An­fragebeantwortung hier besprochen wird, sondern ich glaube, es geht darum, dass wir uns parteiübergreifend finden und sagen: Der Sport hat einen so großen Stellenwert, dass er es wert ist, hier im Hohen Haus diskutiert zu werden – und vor allem noch zu einer „guten“ Zeit in Anbetracht des Umstands, dass die Bildungsdebatte gestern erst um 22 Uhr stattgefunden hat!

Frau Kollegin Schasching, Sie wissen aber auch – und ich sage das hier wirklich schon zum x-ten Mal, und Sie haben es auch im Ausschuss von der Frau Bundesministerin Gehrer gehört, von mir gehört –, Unwahrheiten werden nicht wahrer, wenn man sie öfter wiederholt. (Abg. Schasching: Aber bei Ihnen auch nicht!) Es gab bei den Stun­denkürzungen im Pflichtschulbereich die Möglichkeit, durch die Schulautonomie von jeglicher Stundenkürzung abzusehen – auch bei den Turnstunden! Das Land Kärn­ten etwa mit unserem Landeshauptmann Dr. Jörg Haider als zuständigem Schulrefe­renten hat es möglich gemacht, dass es zu keiner einzigen Stundenkürzung im Pflichtschulbereich gekommen ist. Nehmen Sie das bitte zur Kenntnis und verbreiten Sie nicht Unwahrheiten! (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP. – Abg. Scha­sching: Das ist keine Unwahrheit!)

Jeder weiß, wie wichtig der Sport ist – das wurde heute hier schon vielfach angespro­chen – : für die Persönlichkeitsentwicklung und, sage ich, auch für die Willensstärkung, für den Teamgeist und für die Fähigkeit – und diese kommt der Jugend immer mehr abhanden –, auch einmal Niederlagen einstecken zu können. Wir wissen, wie viele Jugendliche unter Depressionen leiden, wir kennen die Selbstmordraten bei Jugendli­chen. Ich erinnere auch an den tragischen Fall von Magersucht gestern in Oberöster­reich; das sind schwerste Depressionen. Wenn diese jungen Menschen mehr Zugang zum Sport hätten, auch durch eine entsprechende Vorbildwirkung der Eltern, wäre si­cher das eine oder andere zu verhindern, auch tragische Krankheiten und Selbstmor­de. Aber auch die Drogenprävention sei hier erwähnt und vor allem auch die Auswir­kungen des Sports auf die Gesundheit.

Deshalb begrüße ich es wirklich sehr, dass Herr Staatssekretär Schweitzer etwas er­kannt hat: Von Seiten der EU wird ein Jahr zum „Jahr des Wassers“, ein anderes zum „Jahr der Berge“, wieder ein anderes Jahr zum „Jahr der Erziehung“ erklärt; nun ist es das „Europäische Jahr der Erziehung durch Sport“. All diese Jahre, die da ausgerufen werden, machen nur dann Sinn, wenn man das entsprechende Thema nachhaltig wei­ter verfolgt, mit Projekten, die weit über das betreffende Jahr hinaus wirken. Deshalb freuen wir uns sehr, dass der Herr Staatssekretär Schweitzer für alle Altersgruppen die Projektreihe „Fit für Österreich“ ins Leben gerufen hat! Das Projekt „SportKids“ wurde bereits erwähnt. Aber auch die Nachmittagsbetreuung hat meines Erachtens einen wesentlichen Stellenwert, und da ersuchen wir Sie, in einem gemeinsamen Gespräch, eben über Vereine, diese sportliche Nachmittagsbetreuung in die Wege zu leiten. Na­türlich wird es etwas kosten. Natürlich müssen alle zusammenhelfen, auch alle Sport­organisationen und Sportverbände. Deshalb schaue ich Sie (in Richtung der Abg. Schasching) an, weil ich weiß, dass Sie dafür ein offenes Ohr haben.

Aber was mich besonders freut und was die Sozialdemokraten ebenso freuen müsste und eigentlich die Aufgabe vieler Betriebsräte wäre, das ist, endlich Sportaktivitäten in die Betriebe zu bringen. Es ist bekannt, dass es in Österreichs Betrieben noch kaum Fitnessgeräte gibt, kaum Sportbetreuung in Betrieben gibt; nur ganz wenige gibt es. Deshalb freut es mich auch, dass Herr Staatssekretär Schweitzer die Steigerung der Lebensqualität am Arbeitsplatz gefördert hat: mit diesem gesamten Projekt der medizi­nischen Betreuung, der Gesundheitsvorsorge, aber auch arbeitsmedizinisch mit Mus-


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