Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 65. Sitzung / Seite 14

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ein Vorbild für unsere Jugend und auch für unsere ältere Generation. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

12.27

 


Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Wittmann. Gleiche Redezeit. – Bitte, Herr Kollege.

 


12.28

Abgeordneter Dr. Peter Wittmann (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehr­ter Herr Vizekanzler! Sehr geehrter Herr Staatssekretär! Das Thema ist ein durchaus ernst zu nehmendes, und ich berufe mich hier auch auf eine Studie, die vom Sozial­ministerium und von der BSO in Auftrag gegeben wurde. Daraus geht hervor, dass die Kosten aus Sportunfällen oder anderen Unfällen, die während der Sportausübung pas­sieren, wesentlich geringer sind als der Nutzen, der dem Gesundheitswesen dadurch entsteht, dass weniger Leute früh sterben, dass es weniger Herzerkrankungen gibt, dass es weniger Rauchererkrankungen gibt. Diese Studie belegt, dass man für alle Unfallkosten in etwa 4,2 Milliarden Schilling ausgibt, aber der Nutzen, der durch Sport entsteht, bei etwa 7,8 Milliarden Schilling liegt.

Wir sind uns daher darüber einig – und auch meine Vorredner haben das hier zum Ausdruck gebracht –, dass Sport in der Gesundheitsprävention eine sehr maßgeb­liche Rolle spielen kann und dass jeder Schilling, der in den Sport gesteckt wird, ins­besondere in den Breitensport, im Verhältnis 1 : 2 zu sehen ist, also 2 S im Bereich des Gesundheitswesens erspart.

Wenn ich mir diese kurze Formel vor Augen führe, muss ich sagen: Es wundert mich schon, dass es nicht gelungen ist, die Sportförderung zu erhöhen, dass die letzte namhafte gesetzliche oder regelmäßige Sportförderung in der Zeit der letzten großen Koalition stattgefunden hat, dass die Beträge praktisch eingefroren sind und es den Vertretern des Sports nicht gelingt, einen Termin beim Bundeskanzler als zuständigem Sportminister oder einen Termin beim Finanzminister zu bekommen, um jetzt, da die Budgets verhandelt werden, auch über eine Erhöhung der Sportförderung sprechen zu können.

Die BSO hat sich seit 20. Jänner bemüht, einen Termin beim Bundeskanzler zu be­kommen, der als zuständiger Sportminister dafür verantwortlich ist, durchaus auch mit Unterstützung des Herrn Staatsekretärs, aber auch er hat es nicht zustande gebracht, dass der Bundeskanzler es bis heute – und wir schreiben jetzt Mitte Juni! – der Mühe wert gefunden hat, die Vertreter des Sports zu empfangen. Er hat einen Termin, der für gestern vereinbart war, mit einer fadenscheinigen Ausrede abgesagt, nämlich mit der Ausrede, er müsse sich auf den Gipfel am Freitag vorbereiten. – Dass dieser Gipfel stattfindet, das weiß er seit mehr als einem Jahr, und dass er sich auf diesen Gipfel vorbereiten muss, weiß er auch seit einem Jahr. Trotzdem hat er für Dienstag den Termin festgesetzt, aber es nicht der Mühe wert gefunden, diesen Termin, der ein hal­bes Jahr vorbereitet wurde, auch wahrzunehmen. (Abg. Mag. Molterer: Der sport­lichste Bundeskanzler, den die Republik je hatte!)

Es genügt eben nicht, nur Auszeichnungen zu vergeben, die medial sehr wirksam sind, es genügt auch nicht, sich mit Spitzensportlern zu zeigen, um in die Zeitungen zu kommen, und es genügt auch nicht, sich mit Spitzensportlern im Fernsehen zu zeigen, sondern man muss als zuständiger Sportminister auch dafür eintreten, dass die Mittel erhöht werden! (Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)

Das ist bis heute nicht gelungen. All diese kleinen Maßnahmen sind sehr wirkungsvoll, und ich bin da völlig d’accord mit dem Staatssekretär, aber der zuständige Sportminis­ter torpediert die Erhöhung des Budgets und kümmert sich nicht um den Sport und um


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