Steffi Graf, die für unsere Jugend sicher auch ein riesengroßes Vorbild ist! (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen sowie bei Abgeordneten der SPÖ und der Grünen.)
Nun zu dem, was ich Ihnen eigentlich sagen will. – Ich habe mir in meinem jetzt schon länger dauernden Leben oft überlegt: Was ist denn eigentlich ausschlaggebend gewesen dafür, dass ich so gehandelt habe, wie ich es getan habe, mich so benommen habe oder solche Ideen entwickelt habe? Und da kann ich aus meiner Erfahrung nur sagen: Es war der Sport. Zufällig auf das Eis gelaufen – und daraus hat sich ein Leben entwickelt, das früh Richtungen bekommen hat. Ich habe lernen müssen, mich zu überwinden. Ich habe lernen müssen, mich zu entscheiden. Ich musste mich bewähren vor der Öffentlichkeit und das eine oder das andere Mal auch etwas trauen, was vielleicht ein anderer 10-Jähriger, 15-Jähriger noch nicht entscheiden muss.
À la longue ist das kein Schreck für ein Kind oder für einen Jugendlichen, sondern ein Vorsprung und ein großes Potenzial an früh erlerntem und erfülltem Selbstvertrauen. All das hilft dann bei weiterer Berufswahl und was auch immer auf einen zukommt.
In den Ausführungen meiner Vorredner hat es geheißen: Wenn man bewegen könnte, oder: Wenn ein größerer Teil unserer Bevölkerung zu bewegen wäre. – Dahinter verbirgt sich die Tatsache, dass 60 Prozent der Bevölkerung überhaupt keinen Sport betreiben und 40 Prozent einmal pro Woche eine Stunde Bewegung machen. Das ist nicht sehr viel. Wir haben aber – und davon profitiert das Ansehen Österreichs im Ausland – eine ganze Menge Vorzeigesportler. Die haben entdeckt, was Sport bedeuten kann, nämlich: nicht nur Geld verdienen – das kommt heute auch dazu; das war zu meiner Zeit nicht der Fall, da war es der purste Amateurismus; sechs Holztellerchen für einen Europameister-Titel; das bietet zumindest die Möglichkeit, ein Leben lang auf Holz zu klopfen, aber mehr ist es nicht. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Aber was kommt noch dazu beim Sport? – Es ist ganz einfach auch die Lust, die Lust, sich zu bewegen, und die Lust, den eigenen Körper kennen zu lernen: Wann kann ich wie viel machen? Wie viel kann ich mir zutrauen beim Training? Muss ich heute weniger tun? Wie bin ich drauf? Wie bin ich in Form?
Wenn Sie als junger Mensch diese Möglichkeiten einmal kennen lernen, dann werden Sie das ein Leben lang nicht verlieren, auch wenn Sie zwischendurch einmal gerne faul sein wollen; auch ich bin das oft sehr gerne. Aber: In Form sein, das ist etwas, was wir weitertragen können. Und ich sage das auch als Seniorensprecherin, ich spreche die Jugend an und sage: Bauen Sie Ihren Körper auf, Ihre Muskelmasse! Und wenn Sie zwischendurch pausieren, dann sind Sie immer wieder dort, wo Sie schon etwas haben. Das ist wie mit einem Sparbuch. Ein Sparbuch mit Geld ist fein, aber ein Sparbuch des Körpers in der Form, dass Ihre Muskeln funktionieren, ist mindestens so viel wert. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)
Ich bin daher auch froh, eine Initiative unserer Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat empfehlen zu können. Sie hat beim Sport auch den Humor hineingenommen mit dem „iSch“. Da geht es um die Überwindung des „inneren Schweinehundes“. Ich appelliere an alle hier, es sich zu überlegen, sich nicht zu quälen, aber sich einen wenig zu plagen, um das, was der Sport wirklich beinhaltet und was ich faszinierend finde, vielleicht als etwas Wunderbares für sich selbst – das erste Mal oder schon wieder – zu entdecken.
Abschließend hätte ich noch einen ganz großen Wunsch. Wir sitzen hier 14 Stunden im Plenum, und ich finde, dass das zu lang ist. (Beifall bei Abgeordneten der ÖVP, der Freiheitlichen und der SPÖ.) Wenn es mir gelänge, zu erreichen, dass wir zwischendurch einmal Bewegung machen – und nicht nur geistig; das tun wir ja ununterbrochen, sondern auch mit unserem Körper –, würde es mich freuen, und ich bin auf die Vorschläge aller hier Versammelten wirklich gespannt. Wenn uns das gelänge, wären wir