Ich bin auch davon überzeugt, dass es falsch ist, zu glauben, dass wir uns zwischen der Vertretung österreichischer und jener europäischer Interessen in scharf abgegrenzter Weise entscheiden müssen. Da Österreich ein integraler Bestandteil Europas ist, müssen wir nämlich österreichisch und europäisch denken und handeln. Und es muss uns gelingen, diese beiden Ebenen möglichst nahe aneinander heranzuführen! (Allgemeiner Beifall.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Zum Schluss kommend möchte ich mich noch einmal bedanken, zunächst bei den Fraktionsvorsitzenden für diese unglaublich ehrenden Worte. Herrn Kollegen Van der Bellen muss ich bei irgendeiner Gelegenheit sagen, dass das keine Hunde waren, sondern Nutrias, die Frau Dr. Petrovic in mein Büro gebracht hat. (Allgemeine Heiterkeit.)
Außerdem kann ich Ihre Frage beantworten – Sie haben gemeint, Sie wissen nicht, wieso Dr. Fischer als Wissenschaftsminister diesen Akt über die Studie zur Rüstungskonversion unterschrieben hat. Wissen Sie, wie das war? – Als ich am Tage meiner Angelobung als Wissenschaftsminister in das Büro gekommen bin, hat mir Frau Bundesministerin Hertha Firnberg in ihrer strengen, aber charmanten Art die Agenden als neuer Minister übergeben, hat mir die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vorgestellt, hat mir den leeren Schreibtisch gezeigt und gesagt: Ich habe alles erledigt, ich habe dir alles unterschrieben, nur einen Akt habe ich liegen lassen (allgemeine Heiterkeit), das ist der über das Projekt von Professor Van der Bellen; am besten, du unterschreibst ihn gleich! – Und ich habe ihn am ersten Tag meiner Amtszeit unterschrieben. (Neuerliche Heiterkeit sowie Beifall bei der SPÖ und den Grünen.)
Und dieser Akt hat mich noch einige Zeit beschäftigt (allgemeine Heiterkeit), aber nicht so sehr, weil der Antragsteller Van der Bellen geheißen hat, sondern weil sein Mitarbeiter Peter Pilz geheißen hat. (Heiterkeit bei der SPÖ und den Grünen.) Das ist die volle und ganze Wahrheit! Ich hoffe, diesen einen Punkt aufgeklärt zu haben.
Ich bedanke mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dieses Hauses, von denen ich viele, natürlich nicht alle – weil das die Arbeit nicht erlauben würde – hier im Sitzungssaal begrüße. Ich habe heute mit der Personalvertretung vereinbart, dass ich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gerne im Herbst zu einer Jause in die Hofburg einladen werde.
Ich bedanke mich bei den Mitgliedern der Präsidialkonferenz für die gute, wichtige, faire, nicht immer reibungslose, aber letztlich unserer gemeinsamen Sache dienende Zusammenarbeit. Ich möchte jenem Mitglied des Nationalrates, das am Beginn der kommenden Sitzung in das Präsidium gewählt wird, den allerbesten Erfolg und viel Freude mit dieser schönen Aufgabe wünschen.
Ich bedanke mich natürlich auch bei den Wählerinnen und Wählern, die mir seit 1971 bei insgesamt zehn Nationalratswahlen die Chance und die Möglichkeit gegeben haben, als Mitglied dieses Hauses tätig zu sein.
Und ich bedanke mich ganz besonders herzlich bei Ihnen, meine sehr geehrten Damen und Herren des Hohen Hauses, die ich als Kolleginnen und Kollegen kennen und schätzen gelernt habe und die mir heute, ich sagte es schon, eine besondere Freude gemacht haben.
Ich möchte Ihnen versichern, dass Sie am 8. Juli gemeinsam mit den Mitgliedern des Bundesrates in der Bundesversammlung – wie das schon angedeutet wurde – einen Bundespräsidenten angeloben werden, der sehr um die Aufrechterhaltung eines guten und vertrauensvollen Kontaktes zum österreichischen Parlament, zum Nationalrat und natürlich auch zum Bundesrat, bemüht sein wird.