Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 69. Sitzung / Seite 73

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den Nebenwirkungen leiden! Es ist das nämlich ein anti-demokratischer „Ausschlag“, den Sie sich heute hier zuziehen – und das macht Sie für Wählerinnen und Wähler in Zukunft ausgesprochen unattraktiv! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Scheibner: Seien Sie ein bisschen vorsichtiger mit Ihren merkwürdigen Bemerkungen!)

Sehr geehrte Damen und Herren, schauen wir uns den Lebenslauf von Herrn Dr. Moser an! Dr. Moser war Klubdirektor des freiheitlichen Parlamentsklubs und für die Koordination der Regierungstätigkeit zwischen den Koalitionsparteien und den ein­zelnen Ressorts verantwortlich; natürlich auch im Zusammenhang mit dem Verkehrs­ressort. Seit dem Jahre 2000 ist das ja dort eine geradezu schwindelerregende Drehtür für unfähiges FPÖ-Personal!

Ich erinnere Sie, meine Damen und Herren von den Koalitionsparteien, nur daran: In diesem Ressort hat sich einmal ein Herr Schmid versucht (Zwischenruf des Abg. Neu­deck), dann die unsägliche Frau Forstinger, Herr Reichhold, dann Gorbach. – Da war FPÖ-Klubdirektor Dr. Moser für die Koordination zuständig. Später ist Moser ohnehin als Manager im Verkehrsbereich tätig. Damit ist er doch Akteur! Das soll keine Befan­genheit sein, meine Damen und Herren von den Koalitionsparteien?!

Wenn jetzt ein Rechnungshofpräsident Dr. Moser Verkehrspolitik in Österreich kontrol­liert, da muss er sich ja selbst ein fürchterliches Zeugnis ausstellen! (Beifall bei der SPÖ.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Auch dafür, was die Überprüfung von Parteienfinan­zierung betrifft, die widmungsgemäße Verwendung dieser Gelder, ist der Rechnungs­hofpräsident zuständig. Dr. Moser war als FPÖ-Klubdirektor – da will ich jetzt gar nicht von den noch unaufgeklärten Fällen reden – auch dafür zuständig! Das ist doch gera­dezu in klassischem Sinne unvereinbar! Dr. Moser kann doch nicht zwei, drei Jahre später das prüfen, was er selbst zu verantworten hat!

Daher die letzte Chance für Vernunft: damit noch einmal in den Hauptausschuss zu­rückzukehren! Vielleicht wird auch Kollege Großruck meinem Antrag zustimmen, den ich jetzt einbringe, sehr geehrte Frau Präsidentin:

Antrag

der Abgeordneten Dr. Kräuter, Mag. Kogler, Kolleginnen und Kollegen betreffend Rückverweisung des Berichtes des Hauptausschusses betreffend die Erstattung eines Vorschlages für die Wahl der Präsidentin/des Präsidenten des Rechnungshofes (559 d.B.)

Die unterzeichneten Abgeordneten beantragen gemäß § 53 Abs. 6 Z 2 GOG, den Top 3 der Nationalratssitzung am Montag, den 28. Juni 2004 betreffend den Aus­schussbericht 559 d.B. nochmals an den Ausschuss zu verweisen.

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Geschätzte Damen und Herren von ÖVP und FPÖ! Sie behaupten zwar, dass Dr. Moser der Beste im Hearing gewesen wäre, haben aber mit allen Mitteln zu verhin­dern versucht, dass dieses Hearing öffentlich stattfindet und sich die Bevölkerung selbst ein Bild machen kann.

Kollege Scheibner, ich bin seit dem Jahre 1991 im Rechnungshofausschuss, bin dort der dienstälteste Abgeordnete (Abg. Scheibner: Was war 1992?), und ich werde Ihnen jetzt etwas sagen. (Abg. Scheibner: Haben Sie 1992 ein öffentliches Hearing abgehal­ten, wenn Sie schon so gescheit reden?) Dr. Moser hat sich im Hauptausschuss als


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