Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 69. Sitzung / Seite 75

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Unterstellungen, die sich selbst entlarvt hätten, aber: Solche Unterstellungen hat sich die Öffentlichkeit wirklich nicht verdient!

Im Jahre 1992 wurde also die Entscheidung getroffen; 93 : 90 für Dr. Fiedler lautete das Abstimmungsergebnis. In kürzester Zeit hatte Präsident Fiedler viele Freunde und Befürworter und, wie ich glaube, faire Partner gefunden.

Dr. Moser wird sich dieses Vertrauen erarbeiten; Vertrauen bekommt man nicht ge­schenkt, das muss man sich hart erarbeiten. Diese Wahl heute ist der erste Vertrau­ensvorschuss von ÖVP und FPÖ, so nehme ich an – aber vielleicht entschließen sich auch einige Abgeordnete von der Opposition, da mitzugehen –, um Dr. Moser in dieses Rennen für die nächsten zwölf Jahre zu schicken.

Dr. Josef Moser wird als kompetenter Prüfer und Berater des Rechnungshofes agieren. Es wird, Kollege Kogler, unter Ihrer Vorsitzführung – das sage ich auch ganz offen: auch mit Dr. Moser wird das so sein – sicherlich eine konstruktive Arbeit im Rech­nungshofausschuss geben. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Dieses Hearing von vergangener Woche wurde von Kollegem Dr. Cap als Farce be­zeichnet. – Ich muss hier allen sieben Kandidaten das Kompliment machen: Es haben sich alle sehr bemüht, es waren alle überaus kompetent; vieles wurde eingebracht.

Ich habe eigentlich dieses Hearing so gesehen, dass die Ideen, Aussagen und Inhalte dieses Hearings geradezu ein Auftrag für unsere zukünftige Arbeit im Rechnungshof­ausschuss sind. Ich bedanke mich im Namen der ÖVP-Fraktion bei allen Kandidatin­nen und Kandidaten, die dazu ins Parlament gekommen sind. Es ist nicht selbstver­ständlich, sich zur Verfügung zu stellen, denn da steht man in der Auslage, im Schau­fenster! – Nochmals: Dieses tolle Hearing hat sehr viel für unsere Arbeit im Rech­nungshofausschuss gebracht.

Das Einzige, was bei diesem Hearing aus meiner Sicht vielleicht nicht gepasst hat, war eigentlich Kollege Pilz, von welchem ich mir mehr Stil und Niveau erwartet hätte. (Abg. Neudeck: Erwartet habe ich es nicht, erhofft hätte ich es!) – Jawohl, erhofft haben wir es, Kollege.

Im Vorfeld dieses Hearings wurden ja viele Dinge ausgetauscht. So haben Kollege Gusenbauer und Kollege Van der Bellen behauptet, dass unser Nationalratspräsident Khol die Unwahrheit gesagt habe oder von seiner eigenen Partei desavouiert werden soll. Ich stelle hier die APA-Meldung richtig:

„Khol: Franz Fiedler hat dieses Amt geprägt im Sinne eines unabhängigen, nicht par­teigebundenen Präsidenten. Ich denke, man wird nicht auf die Parteizugehörigkeit ach­ten, sondern auf die Expertise: Ein Rechnungshofpräsident muss die Verwaltung von innen kennen, er muss wirtschaftliche Zusammenhänge verstehen und er sollte schon hinaus gerochen haben in die Welt außerhalb einer politischen Funktion. Versorgungs­posten für ehemalige Regierungsmitglieder sind passé. Das gibt es nicht mehr.“

So ist auch die Aussage von Staatssekretär Finz, welche heute hier genannt wurde, auch wieder in Abrede zu stellen.

Die Vorwürfe der Packelei sind aus unserer Sicht politisches Hickhack. Dr. Moser sollte mit allen Mitteln etwas angehängt werden. Ich persönlich meine, dass die FPÖ diesmal einen sehr potenten, kompetenten Kandidaten stellt und wir hier mitgehen können, weil wir uns sicher sind, dass Dr. Moser ... (Zwischenruf des Abg. Dr. Einem.) – Kollege Einem, ich habe Ihr Zeitungszitat gelesen, aber in der Presse wird auch sehr viel Un­wahrheit verbreitet. Ich kann das eigentlich nicht nachvollziehen. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

 


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