Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 73. Sitzung / Seite 185

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daher möchte ich nur ganz kurz ein, zwei Bemerkungen zu dem Abkommen bezüglich der ESA machen.

Österreich hatte, obwohl es Mitglied in der ESA, in der Europäischen Weltraum­gemeinschaft, ist, keinen Zugang zu vielen Ausschreibungen, da diese mit der Geheimhaltung bestimmter Informationen verbunden waren. Auf Grund dieses Abkom­mens wurde nun die Tür zur Teilnahme an diesen Ausschreibungen geöffnet, und zwar auf der einen Seite für die Wissenschaft, auf der anderen Seite aber natürlich auch für die Wirtschaft.

Ich darf kurz daran erinnern: Es geht darum, dass die Gemeinschaft bis zum Jahr 2008 ein Netz von insgesamt 30 Satelliten im Weltall positionieren und damit ein weltweit unabhängiges, europäisches Radionavigationssystem schaffen möchte. Die Gesamt­kosten für dieses Projekt Galileo betragen 3,6 Milliarden €, und es sind zirka hunderttausend Arbeitsplätze europaweit damit verbunden.

Das bedeutet große Chancen für die österreichische Zulieferindustrie, in den Bereichen Elektronik, Software, Mechanik und auch in der Materialentwicklung. Die Bedeutung dieser Aufträge für die Wirtschaft und die Wissenschaft habe ich erwähnt.

Wir danken unserer Außenministerin für ihren Einsatz beim Zustandekommen dieses Abkommens und freuen uns, dass eine gemeinsame Vorgehensweise im Parlament gelungen ist! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

18.16

 


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Als nächste Rednerin gelangt Frau Abgeord­nete Mag. Muttonen zu Wort. 4 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

 


18.16

Abgeordnete Mag. Christine Muttonen (SPÖ): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Herr Staatssekretär! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich möchte mich heute dem Abkommen zur Assoziation zwischen der Europäischen Gemeinschaft und ihren Mitgliedstaaten und der Republik Chile widmen.

Ich halte dieses Abkommen deshalb für wichtig, weil es dazu beitragen kann, die Beziehung der Europäischen Union zu einer der stärksten und stabilsten Volkswirt­schaften Südamerikas zu vertiefen und damit auch die politische und wirtschaftliche Präsenz der EU in einer Region zu stärken, die traditionell enge Kontakte mit den USA hat.

Ich hoffe daher sehr, dass die Verhandlungen der EU und der Staaten des Mercosur über ein Assoziationsabkommen mit Freihandelszone ebenfalls bald erfolgreich abge­schlossen werden und die Probleme, die sich zuletzt im Bereich der Agrarsubventionen ergeben haben, beseitigt werden können.

Frau Außenministerin, ich hoffe, dass Sie sich dafür einsetzen werden, dass Österreich zu jenen EU-Mitgliedstaaten gehört, die bereit sind, den südamerikanischen Ländern wesentliche Erleichterungen beim Marktzugang für deren landwirtschaftliche Produkte zu machen.

Das Assoziationsabkommen mit Chile enthält im Handelsbereich sehr weit reichende Regelungen. Kollegin Lunacek hat diese Frage angesprochen. Ich verstehe auch ihre Sorge, es erhebt sich diesbezüglich aber die Frage, ob es aus diesem Grund sinnvoll ist, das gesamte Abkommen nicht zu unterzeichnen.

Wie den Erläuterungen des Abkommens zu entnehmen ist, werden die Europäische Union und Chile im Rahmen des politischen Dialogs gemeinsam demokratische Werte fördern und sich insbesondere für die Wahrung der Menschenrechte, die Freiheit des Einzelnen und die Beachtung rechtsstaatlicher Prinzipien einsetzen.

 


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