Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 75. Sitzung / Seite 50

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Herr Klubobmann Cap, schämen Sie sich für diese Unterstellung! Ich für mich, für uns lehne das ab und weise das entschieden zurück! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Das, Herr Klubobmann Cap, darf ich Ihnen ganz ehrlich sagen, ganz offen – wir kennen einander lange genug –: Ich käme niemals auf die Idee – niemals! (Abg. Bures: Stimmen Sie einem Untersuchungsausschuss zu!) –, einem Oppositions­politiker gegenüber – mit dem ich natürlich viele Male die Degen kreuzen muss beziehungsweise im Parlament die rhetorische Auseinandersetzung suche; ich tue das gerne hier im Parlament; Sie machen mir immer eine Freude, wenn ich hier stehen und reden, diskutieren und argumentieren kann – einen so schmutzigen Gedanken zu formulieren! Das bitte soll hier wirklich nicht einreißen! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

Ich lege da meine Hand für mich, für mein Kabinett ins Feuer! (Neuerlicher Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Letzter Punkt. Herr Abgeordneter Gusenbauer, in der Begründung Ihrer Anfrage – und das führt uns darauf zurück, warum wir auch andere Themen anzusprechen haben – steht: „immenser Schaden für den Wirtschaftsstandort Österreich“. Und da möchte ich als einer, der sich wirklich, und zwar durch viele Jahre hindurch, sehr angestrengt hat, diesen Standort zu verbessern, sodass wir heute gemeinsam so gut dastehen – das ist natürlich nicht nur mein Erfolg, sondern ein gemeinsamer Erfolg von uns allen, in welcher Funktion auch immer –, sagen: Wenn in diesen Tagen, konkret gestern, ein SPÖ-Wirtschaftsprogramm präsentiert wird, das unseren Bemühungen diametral entgegenläuft, dann dürfen, ja müssen wir das thematisieren.

Wenn die SPÖ, wenn Alfred Gusenbauer, und zwar noch vor einigen Monaten, uns kritisiert, dass die Abgabenquote zu hoch sei – dann aber, wenn wir diese ohnehin senken, in ein neues SPÖ-Wirtschaftsprogramm hineingeschrieben wird, dass die Ab­gabenquote doch nicht sinken, doch nicht niedriger werden darf, so ist das alles andere als kongruent! Wir senken die Steuern – und Sie von der SPÖ sind jetzt gegen eine Senkung der Abgabenquote! Das passt doch alles nicht zusammen! (Zwischenruf der Abg. Bures.)

Denken Sie doch an die Klagen in Ihrer Regierungszeit: zu hohe Belastung der Löhne und Gehälter, zu hohe Lohnnebenkosten. – Unter großen Mühen haben wir diese gesenkt, und zwar um 800 Millionen € in den letzten vier Jahren.

Alle Vorschläge, die Sie von der SPÖ in Ihrem so genannten Wirtschaftskonzept vorle­gen – ein Konzept, das, wie Androsch sagt, weitgehend aus Überschriften besteht –, laufen doch auf eine weitere Belastung des Faktors menschliche Arbeit hinaus (Abg. Dr. Matznetter: Nein!) und sind daher ganz konträr zu den Bemühungen, die wir von den Regierungsparteien zum Wirtschaftsstandort Österreich haben! (Abg. Dr. Matz­netter: Nein! Im Gegenteil!)

Wir bemühen uns, und zwar Jahre hindurch, internationale Betriebsansiedlungen nach Österreich zu bekommen: auch mit dem Hintergedanken, Regional Headquarters für Mittel- und Südosteuropa bei uns anzusiedeln. Und da sind natürlich die 25 Prozent Körperschaftsteuer und die Gruppenbesteuerung, die attraktiv ist, ebenso die For­schungsbesteuerung, welche die beste in ganz Europa ist, ein unerhört attraktiver „Wurm“ am Angelhaken, um Investoren hereinzubringen.

Wenn Sie von der SPÖ jetzt in Ihrem Konzept sagen: Das wollen wir alles nicht, quasi internationale Konzerne dürfen nicht immer weniger Steuern zahlen; wir nehmen die Gruppenbesteuerung, die attraktiv – und nicht einmal noch eingeführt ist – zurück!, ja dann, Freunde, können wir uns anstrengen, wie wir wollen, es wird nicht klappen!


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