Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 79. Sitzung / Seite 16

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hindert ist, ihn scheinen der Aufschwung und der Wirtschaftsstandort Österreich nicht zu interessieren, und dann gibt es eben den Raunzerexperten, Herrn Klubobmann Cap. Diese haben nichts Besseres zu tun als hier heraußen zu stehen, zu jammern, zu raunzen und das Land schlecht zu machen.

Meine geschätzten Damen und Herren! Das ist der falsche Weg, denn so schlecht, wie Sie es darstellen, ist Österreich nicht. Das kann ich Ihnen garantieren! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Aber, meine geschätzten Damen und Herren, es scheint mir bei so einer Gelegenheit auch einmal wichtig zu sein, zu sagen: Es gibt so viele Lobesworte von Seiten der Re­gierung und natürlich die Kritik der Opposition an der Wirtschaftspolitik, am Wirtschafts­standort und den Rahmenbedingungen, das ist klar. Ich glaube, man sollte hier von dieser Stelle aus auch einmal jenen Leuten danken, die es sich verdient haben, näm­lich den über 3,8 Millionen Beschäftigten, den mehreren hunderttausend Betrieben, die für dieses Land arbeiten und die eben diesen Wirtschaftsstandort und diese Qualität in diesem Land aufrechterhalten. Von uns Freiheitlichen einmal einen herzlichen Dank an all jene Menschen. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Mag. Trunk: Danke ist zu wenig! Gerechte Einkommen wären gefragt!)

Frau Kollegin Trunk! Wer schreit, hat nicht Recht. Dieser Spruch gilt auch heute wie­der. (Zwischenruf der Abg. Mag. Trunk.) Das nützt leider nichts. Wir haben Recht, und die Experten geben uns Recht, denn Österreich (Zwischenruf des Abg. Broukal – Abg. Silhavy: Wie ist das mit gerechten Einkommen?) – und das sagen alle Experten – liegt im Spitzenfeld. (Abg. Mag. Trunk: Danke, Jörg! Danke, Uwe!) Ich möchte jetzt hier in den nächsten Minuten nicht viele Zahlen auftischen, sondern generell versuchen, die­sen Standort darzustellen.

Die Gründe dafür, warum Österreich ein guter Wirtschaftsstandort ist, liegen auf der Hand. Da gibt es einmal die vielen wirtschaftlichen Gründe: die Steuerreform, die Ab­senkung der KöSt, Rahmenbedingungen von Seiten der Politik. Dann gibt es vor allen Dingen auch die Humanressourcen, die hohe Qualität der Facharbeiter, die hohe Qualität der Ausbildung, den Fleiß all der Menschen, die hier in Österreich arbeiten und leben, und die Bereitschaft zur Leistung. (Abg. Reheis: Viel Fleiß, wenig Geld!)

Außerdem hat Österreich – und das halte ich auch für besonders wichtig – eine sehr interessante Lage. Geographisch gesehen in einem erweiterten Europa im Mittelpunkt zu stehen, ist sicherlich wirtschaftlich interessant, zusätzlich die Chance, durch die Erweiterung als Drehscheibe für künftige Märkte aufzutreten, die sehr gut ausgebaute Infrastruktur im Bereich der Schiene, der Straße, internationale Anbindung an Flug­häfen, und – ich glaube, das ist in Zeiten wie diesen besonders wichtig – es gibt auch Sicherheit in Österreich, etwas, was für viele internationale Konzerne immer bedeuten­der wird, Sicherheit vor Kriminalität, Sicherheit vor internationalem Terror und vor allen Dingen auch eine hohe Sicherheit bei der Lebensqualität.

Wenn man sich umschaut, dann sieht man, Österreich ist auch ein guter Standort, weil es den Menschen gut geht, weil die Natur wunderschön und intakt ist, weil das Freizeit­angebot sehr groß ist und die Trinkwasserqualität des Badesees bis hin zum Schifah­ren auf dem Berg bedeutend ist. (Abg. Öllinger: Unsere Seen sind schön – das wissen wir!)

Herr Kollege Öllinger, das wird Sie nicht interessieren, das glaube ich Ihnen, denn Sie stehen nicht in der Wirtschaft, Sie können das nicht beurteilen. Aber Topmanagern und hoch qualifizierten Arbeitskräften, die zehn, zwölf, 16 Stunden am Tag ihre Arbeit machen, gefällt es auch, wenn sie bei der Haustür hinausgehen und sehen, dass das Rundherum in Ordnung ist. (Abg. Parnigoni: Also Sie machen Politik nur für die Mana­ger!) Denen ist auch wichtig, dass es ein gutes Schul- und Bildungssystem gibt, wo sie


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