Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 82. Sitzung / Seite 142

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strotzt vor Tippfehlern, Rechtschreibfehlern, Fallfehlern und Beistrichfehlern, aber sie war halt offensichtlich sehr dringlich. (Abg. Heinzl: Herr Professor! – Ruf bei der ÖVP: Jetzt habt ihr sie schon so oft geschrieben! – Abg. Öllinger: Sie sind ja eher für die ganz alte Rechtschreibung zuständig!)

Ich weiß, dass der Herr Präsident den Vorsitz immer sehr souverän führt. Ich würde ihn trotzdem um Folgendes bitten: Vielleicht ist es möglich, dass wir gleichsam ein auf­lockerndes Spiel veranstalten, wer bis zum Ende der Plenarsitzung die meisten Fehler gefunden hat, und dass Sie, Herr Präsident, möglicherweise einen Preis hierfür aus­loben. (Heiterkeit bei den Freiheitlichen. – Abg. Neudeck: Der Sieger kriegt einen Duden!) Ich darf mich eintragen lassen: Ich bin beim schnellen Lesen bei elf Fehlern gelandet.

Geschätzte Damen und Herren! Zum Inhalt dieser Dringlichen Anfrage: Nun wissen wir ja, dass auch die Frage nach dem Ankauf von Dienstautos gestellt wurde, eine Frage an den Finanzminister. Es wird in der Begründung dieser Anfrage auch die DDSG an­geführt. Da scheint es mir ein Trauma bei der Sozialdemokratie zu geben. (Abg. Neu­deck: Die Schiffchen von Finanzminister Vranitzky!)

Sie haben es weniger mit den Autos, sondern, wie ich glaube, eher mehr mit der Schiff­fahrt. Die Frage an den Finanzminister war ja, warum es einer Verhandlungsassistenz bedurfte. Ich erinnere mich, da gab es bei der DDSG das berühmte Schiff „Mozart“. – Vielleicht kann sich noch jemand daran erinnern. (Abg. Neudeck: Mit wie vielen „f“ habt ihr „Schifffahrt“ geschrieben?) Im Jahr 1994 war es auch Gegenstand eines Rech­nungshofausschusses.

Da wäre eine Beratung für die damaligen Sozialdemokraten sehr sinnvoll gewesen, und zwar deswegen, weil es dann nicht passieren hätte können, dass das eine halbe Milliarde Schilling – man verzeihe mir, dass ich Schilling verwende und nicht Euro, aber das ist auch entsprechend der damaligen Zeit – gekostet hat, und der Erlös dann 147 Millionen Schilling betrug. Der Auftrag kam vom damaligen Finanzminister Vra­nitzky, und das – sozusagen – „ausführende Organ“ war sein Sekretär Scholten.

Geschätzte Damen und Herren! Das ist nachzulesen im Rechnungshofbericht. Da steht auch noch drinnen, dass es angeblich eine Provisionszahlung gegeben hat. – Das ist auch eine sehr „feine“ Form des Umgangs mit Steuermitteln. An wen diese Pro­vision geflossen ist, geht daraus leider nicht hervor.

Geschätzte Damen und Herren! Ich stelle auch immer wieder fest, dass die Zeitrech­nung der Sozialdemokraten offensichtlich erst am 4. Februar des Jahres 2000 beginnt, also am Tag der Angelobung der Bundesregierung bestehend aus der ÖVP und den Freiheitlichen, denn wie sonst könnte es sein, dass hier auf Arbeitsleihverträge verwie­sen wird? (Abg. Öllinger: Wann beginnt denn Ihre Zeitrechnung?)

Ich erinnere daran, dass es Arbeitsleihverträge auch zu Ihren Zeiten, als Sie Minister gestellt haben, gegeben hat. Es war die durchaus sehr geschätzte Bundesministerin außer Dienst Hostasch, die halt vom ÖGB und von der Arbeiterkammer Leihpersonal erhalten hatte.

Es gibt da hinsichtlich der Arbeitsleihverträge eine Anfrage, die an den Bundesminister Grasser gerichtet war, wie Sie dem Stenographischen Protokoll entnehmen können. Ich stelle fest, dass Ihr Bundesminister Edlinger jede Menge Arbeitsleihverträge abge­schlossen hatte. Hinsichtlich der Höhe, geschätzte Damen und Herren, wird in der Anfragebeantwortung ausgewiesen, dass für die Gesamtjahresbeträge die einzelnen Bediensteten zwischen 724 000 und 2 Millionen erhalten haben. Einen Grund dafür muss es also offensichtlich geben. Es wurde schon erwähnt, dass das Nennen absolu­ter Zahlen, um auszuweisen, dass diese Bundesregierung immer mehr Schulden


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