Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 84. Sitzung / Seite 18

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ar Wald mehr zu, wächst das Land zu mit Wald –, wenn wir es nur schaffen würden, diese Ressourcen zu nutzen, den Holzimport aus Drittstaaten zu reduzieren, der genau gleich hoch ist – genau diese 10 Millionen Festmeter kommen herein (Abg. Grillitsch: Stadion!), das Stadion in Klagenfurt ist ein guter Ansatz, wie viele andere –, wenn wir es nur schaffen würden, Holz diesen Stellenwert zu geben als Energieträger, als Bau­träger in verschiedensten Bereichen, könnten wir dezentral im ländlichen Raum 10 000 Arbeitsplätze schaffen, 10 000 zusätzliche Arbeitsplätze in kleinen Dörfern, in kleinen Regionen und könnten damit auch 10 000 bäuerliche Betriebe absichern.

Ich glaube einfach, dass das Perspektiven sind, über die wir nachdenken müssen. Und ein Grundstein dafür ist das Budget, und ein Grundstein und ein Ansatz ist es, dass ich es dem Bauern ermögliche, in seinem Betrieb zu arbeiten. (Beifall bei den Freiheit­lichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Deshalb ist es wichtig, dass es diese Gelder gibt. Und es kann nicht wichtig sein, dar­über zu diskutieren, ob der Kürbisbauer ... (Abg. Mag. Gaßner: Wieso sperren dann jährlich 4 000 zu?) – Das ist ein bedenkliches Zeichen, und deswegen müssen wir etwas dagegen unternehmen. Da sind wir beieinander.

Ich bin bekannt dafür und wirklich bekannt dafür, dass ich nicht gerade einer bin, der die ÖVP-Agrarpolitik bis ins Letzte verteidigt. Ganz im Gegenteil! (Rufe bei der SPÖ: No!) Es kann auch nicht meine Aufgabe sein.

Meine lieben Kollegen von der SPÖ! Wenn führende Vertreter der SPÖ – und ich glau­be, Hannes Androsch steht nicht im Verdacht, ein Freiheitlicher zu sein (Abg. Scheib­ner: Wer weiß!) – in der heutigen „Presse“ wörtlich fordern:

„Man müsste zuerst einmal das, was Agrarkommissar Franz Fischler beim Zucker ge­schafft hat, auf eine allgemeine Ebene heben: Die Agrarsubventionen innerhalb von vier Jahren um 50 Prozent kürzen.“ (Abg. Dr. Pirklhuber: Zucker!)

Wenn man darüber spricht, dass Sie umverteilen wollen, dann meine ich, darüber können wir gerne sprechen, das ist keine Frage.

Auch ich bin der Meinung, dass es ein Ost-West-Gefälle bei den Förderungen gibt, auch ich bin davon überzeugt, dass es gerade die klein- und mittelstrukturierte Land­wirtschaft im Alpenbereich in den nächsten Jahren nicht leichter haben wird. Wenn man allerdings darüber nachdenkt, die Agrarsubventionen um 50 Prozent zu kürzen, dann würde das heißen, dass die paar Großbetriebe, die vielleicht jetzt bevorteilt sind, auch 50 Prozent weniger bekommen. Mit dieser Strategie und mit diesem Ansatz zer­stört man allerdings weitere 50 Prozent an landwirtschaftlichen Betrieben, zerstört man noch einmal 50 000 Arbeitsplätze im klein- und mittelstrukturierten Bereich. Das kann nicht der Ansatz sein! Es muss hier dieses Bekenntnis geben, dass landwirtschaftliche Förderung nicht nur eine Förderung der Bauern, sondern auch eine Förderung für Umwelt, eine Förderung für Tourismus und eine Förderung für Arbeitsplätze ist. Und diese Arbeitsplätze brauchen wir, denn jeder arbeitslose Bauer wird ein Arbeitsloser sein, der zum AMS geht und dort Geld benötigt. (Zwischenruf des Abg. Gradwohl.)

Heinz, es gibt den Huber-Plan, der ist, glaube ich, aus den achtziger Jahren. (Beifall bei den Freiheitlichen.) Alois Huber ist ja bekanntlich ein Freiheitlicher, der hatte diese Idee, da warst du noch gar nicht im Parlament. Also ich glaube, dass wir Freiheitlichen hier schon sehr lange die Forderung erheben, die Agrarpolitik zu überdenken. (Abg. Gradwohl: Ich habe mit Alois Huber hier schon diskutiert!) Das ist keine Frage. Aber man sollte sehr wohl darüber nachdenken, was man unter den momentanen Voraus­setzungen erreichen und umsetzen kann. Da bin ich davon überzeugt, bei aller berech­tigten sachlichen Kritik, dass die Polemik, dieses Auseinanderdividieren der Bauern der


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