Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 89. Sitzung / Seite 21

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Freiheitliche Wertvorstellungen ...!) Viele leben in ihrer eigenen Welt, ohne Kenntnis unserer Sprache, und sie können daher am allgemeinen Leben überhaupt nicht teil­nehmen. Oft stehen sie unter dem Druck fanatischer religiöser Gemeinschaften, und wie skrupellos hier vorgegangen wird, Herr Abgeordneter Öllinger, werde ich Ihnen gleich vorlesen.

„NEWS“ hat Schulbücher untersuchen lassen, die an manchen religiös dominierten Schulen ausgegeben werden. Da wird den Kindern beispielsweise beigebracht, sich keinesfalls zu integrieren, denn wenn man sich mit Christen und Juden abgibt, landet man im Höllenfeuer, und dass der Islam die einzig wahre Religion ist: Keine Macht den Ungläubigen!, Schließt keine Freundschaft mit solchen, die nicht zu eurer Religion ge­hören! – Das stammt nicht von mir, sondern „NEWS“ hat diese Schulbücher untersu­chen lassen, und „NEWS“ steht wirklich in keinem näheren Verhältnis zu uns; das wis­sen auch Sie, meine sehr geehrten Damen und Herren.

Das heißt, hinter die Behauptung, ein friedliches Zusammenleben verschiedener Kultu­ren, verschiedener Religionen sei ohneweiters möglich, lässt sich wirklich ein sehr gro­ßes Fragezeichen setzen. Es ist höchste Zeit, dass man diesen Tatsachen offen und seriös ins Auge schaut und darüber diskutiert! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Wir haben, wie bereits gesagt, auch in der Vergangenheit die Diskussion über die Probleme, die Konflikte, die durch diese übergroße Zuwanderung entstehen, immer geführt. Wir haben sie seriös geführt (Abg. Öllinger: Was? „Seriös“?!), aber leider sind wir immer wieder, auch von Ihnen, als fremdenfeindlich hingestellt worden. (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Unvorstellbar!) Zu Unrecht, meine sehr geehrten Damen und Herren, denn wir haben eine verantwortungsvolle Politik gemacht! (Beifall bei den Freiheitli­chen. – Widerspruch des Abg. Öllinger.)

Heute diskutiert – Sie werden ja sicher auch die Politik des Nachbarstaates Deutsch­land verfolgen, Herr Abgeordneter Öllinger – ganz Deutschland darüber, welche Fehler gemacht worden sind. Heute weiß man, dass viele Fehler gemacht worden sind, dass es eben nicht so einfach ist, wie man sich das vorgestellt hat.

Der CDU-Parteitag war dominiert von der Frage: Wie verhalten sich Zuwanderer? Wie sind wir ihnen begegnet? Wie müssen wir ihnen begegnen? Jetzt verlangt beispiels­weise der Vorsitzende der CSU, dass alle Ausländer, die in der Bundesrepublik Deutschland leben, ein Bekenntnis zu unseren Wertvorstellungen, zu unserer Wertori­entierung ablegen. – Ich glaube, dass es notwendig ist, diese Diskussion auch in Ös­terreich zu führen, und nicht immer nur blauäugig zu sagen: Es ist eh alles in Ordnung!

Wir müssen uns auch mit der Frage auseinander setzen: Was tun wir mit Menschen, die illegal zu uns kommen, unsere Rechtsordnung missachten, die nicht nur die Ein­wanderungsgesetze missachten, sondern auch die Strafgesetze missachten, und mit Asylanten, die kommen, obwohl sie überhaupt keine Gründe nach der Genfer Konven­tion haben, und zusätzlich hier noch kriminelle Handlungen setzen?

Das kann man nicht einfach vom Tisch wischen! Da hat beispielsweise der stellvertre­tende Leiter des Bundesasylamtes in Salzburg, weil ihm der Kragen geplatzt ist, ein Buch herausgegeben, „ASYLCONNECTION – ES IST FÜNF NACH ZWÖLF“, in dem er aufzeigt, wie das Asylgesetz missbraucht wird. Ich glaube, Sie sollten sich, statt so­fort die Haare aufzustellen und alles abzulehnen, was hier vorgebracht wird, einmal mit den Missbräuchen, die da passieren, auseinander setzen, meine sehr geehrten Damen und Herren insbesondere von den Grünen und der SPÖ! (Beifall bei den Freiheitlichen und bei Abgeordneten der ÖVP.)

 


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite