„Mit dieser Schmalspurförderung ...“, es
geht hiebei um 280 Millionen € – Entschuldigung,
280 000 €, nur damit wir wissen, wovon wir reden. (Abg. Öllinger:
Ja, eben! – Rufe bei der SPÖ: Lesestunde! Lesefit!) Herr Professor Van
der Bellen, es ist immer die Frage, wie man mit Geld umgeht, das ist auch eine
Frage, denn mehr Geld bedeutet nicht automatisch besseren Erfolg und besseren
Output! (Zwischenruf des Abg. Dr. Van der Bellen.) Herr Professor Van
der Bellen, Sie schreiben hier wörtlich: „Mit dieser Schmalspurförderung
konnten selbstverständlich keine breitenwirksamen Maßnahmen gesetzt werden.“
Herr Universitätsprofessor! Ich glaube, dass es seriös wäre, auch darauf hinzuweisen, dass Ergebnisse, die mit dieser PISA-Studie vorliegen, keinesfalls ein Resultat eben dieser Maßnahmen sein können, weil das von der zeitlichen Abfolge her völlig undenkbar wäre.
Jeder, der bei der Präsentation der PISA-Studie war – ich war dort, Ihr Bildungssprecher war bedauerlicherweise nicht dort, er hat sich vertreten lassen (Abg. Öllinger: Er kann ja lesen!) –, hat gehört, dass Herr Professor Haider ausdrücklich gesagt hat: Wenn Sie sich die zeitlichen Abfolgen der Ergebnisse anschauen, dann bedeutet es ein Minimum von zehn Jahren, bis Maßnahmen, die wir heute im Bildungssystem setzen, einen Output in einer PISA-Studie ergeben! (Abg. Dr. Van der Bellen: Deutschland hat es schneller geschafft!)
Ich glaube, das sollte man der Seriosität halber auch nicht übersehen! (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenrufe der Abgeordneten Reheis und Öllinger.)
Nun zu einem zweiten Bereich in der Begründung Ihrer Dringlichen Anfrage, in der Sie schreiben:
„Das früh segregierende österreichische
Schulsystem führt zu immer größeren Leistungsstreuungen, weil die Unterschiede
zwischen vormaligen HauptschülerInnen und AHS-UnterstufenschülerInnen enorm
groß sind. Die Ergebnisse in den Schultypen mit geringeren Anforderungen wurden
von 2000 bis 2003 signifikant schlechter.“ – Das stimmt! So weit bringt
das die Studie zum Ausdruck. Aber dann sagen Sie: „Ohne schulorganisatorische
Änderungen ist diesem Problem nicht beizukommen.“ (Abg. Brosz: Genau! Völlig
richtig!)
Ich frage Sie: Warum? Die berechtigte Frage wäre doch: Wo passiert hier im Unterricht ein Fehler, der zu diesen Ergebnissen führt? (Abg. Öllinger: Nein, nein!) Das ist doch die berechtigte Frage! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Dr. Van der Bellen: Das ist die Hälfte der Frage! – Abg. Öllinger: Sie haben überhaupt nichts verstanden!)
Geht es nicht darum, wie unterrichtet wird? Geht es nicht sehr stark auch um die Frage, welche Lehrerinnen und Lehrer in Zukunft in unseren Schulen unterrichten? (Zwischenrufe bei der SPÖ.) – Ich halte beispielsweise den Vorschlag von Dr. Gusenbauer für absolut verfolgenswert. Diesbezüglich können wir uns im Übrigen an den Finnen ein wirkliches Beispiel nehmen, die nehmen nur jeden 17. Bewerber, der Lehrer werden will, in das Bildungssystem auf! Ich wäre sehr an Ihrem konkreten Vorschlag interessiert, Herr Doktor, wie Sie sich ein solches Auswahlverfahren vorstellen. Es wäre sinnvoll, das einzubringen. Diskutieren wir über diese Frage!
Es geht nämlich auch sehr stark um die Frage der Lehrerausbildung. Auch da, meine Damen und Herren, hat die Frau Bundesministerin längst in die Wege geleitet, dass es zu einer Umwandlung der Pädagogischen Akademien in Hochschulen für Pädagogische Berufe kommt – auch das eine absolut richtige Maßnahme im Hinblick auf die Ergebnisse dieser PISA-Studie.
Meine Damen und Herren! Abschließend: Ich glaube, dass es sehr sinnvoll ist, sich seriös und intensiv mit den Ergebnissen auseinander zu setzen. Einerseits ist der Frau