terschiede
ermöglicht und die es auch ermöglicht, die Schulen untereinander zu vergleichen.
Ich erinnere nur
an die Debatte um die Bildungsstandards, die Leistungsstandards geheißen
haben. Als Erstes kam der Aufschrei von den Grünen und den Sozialdemokraten:
Um Gottes willen, es darf doch nicht „Leistungsstandards“ heißen –
„Leistung“ ist ja schon wieder ein verpöntes Wort –, es muss
„Bildungsstandards“ heißen! Und vergleichbar darf schon überhaupt nichts sein,
man soll keine Vergleiche anstellen.
Aber bitte, wenn
wir nicht wirklich einmal Äpfel und Äpfel und Birnen und Birnen miteinander
vergleichen, dann werden wir nie auf einen grünen Zweig kommen. Auch die PisA-Studie hat in Wirklichkeit Äpfel
und Birnen miteinander verglichen, weil nicht wieder dieselben Schulen zum
Vergleich herangezogen wurden. Es wurden nicht dieselben Schulen wie für die
letzte PisA-Studie getestet. Wenn
eine AHS das letzte Mal sehr gut abgeschnitten hat und jetzt eine andere nur
ein durchschnittliches Testergebnis erzielt hat, dann kommt natürlich ein
schlechteres Ergebnis heraus. (Abg. Öllinger:
Das darf ja nicht wahr sein! – Abg. Dr. Wittmann: Das ist Realitätsverweigerung!)
Folgendes wird
auch ganz deutlich: dass die Hauptschulen auf dem Lande eine andere Qualität
haben als die Hauptschulen in der Stadt. Die Hauptschulen auf dem Lande haben
in Wirklichkeit – und da können wir dieses Wort ansprechen – durchaus
schon die Funktion einer Gesamtschule. Im Gegensatz dazu haben die AHS in der
Stadt die Funktion einer Gesamtschule, und die Hauptschule ist leider zu einer
Restschule verkommen. Das ist die Dramatik! Und diese Restschule wird
vorwiegend von Kindern nichtdeutscher Muttersprache, von Zuwandererkindern
besucht. – Das ist der Ansatz: Wir müssen uns dieser Risikogruppe zuwenden,
denn das sind mehr als 20 Prozent der Schüler, das sind mehr als
20 Prozent der nächsten Generation unserer Arbeiter.
Ich gebe Kollegem
Van der Bellen absolut Recht, wenn er sagt: Das ist die Generation, die in
Zukunft die Hilfsarbeiter sein werden. Daher können wir da nicht länger zuschauen.
Hier ist von unserer Seite wirklich Handlungsbedarf gegeben. Es geht dabei
nicht um den Großkonnex Gesamtschule, sondern um die Frage: Wie werten wir die
Hauptschule in den Städten auf? Wie machen wir die Hauptschule zu einer Schule,
die berufsorientiert lehrt, die Kinder, die Jugendliche auf den weiteren
Bildungsweg vorbereitet?
Da geht es – ich habe es an dieser Stelle schon des Öfteren gesagt – auch um die Aufwertung der Lehre. Dass ein Lehrling mehr als 1 000 € für die Berufsreifeprüfung zahlen muss, ist doch unverständlich. Auf der einen Seite fordert man eine Aufwertung der Lehre, und parallel dazu muss ein Lehrling 1 000 € zahlen, damit er Matura machen darf? – Bitte, das kann nicht der Weg sein!
Wir Freiheitlichen werden dafür sorgen, dass es in diesem Bereich zu Lösungen, zu Änderungen kommt. Ich lade Sie ein, mitzudebattieren und nicht zu lachen, Herr Abgeordneter Gusenbauer! Für Sie ist das vielleicht lächerlich; ich weiß. Ihre diversen Berufsförderungsinstitute kassieren ja brav mit, und die würden dann um diese 1 000 € umfallen. (Abg. Dr. Gusenbauer: Sie haben Recht, Ihre Rede ist eher zum Weinen als zum Lachen!) Dank auch an die Arbeiterkammer, dass sie das teilweise unterstützt. Sie können sich dann entsprechend einbringen, wenn es darum geht, das wirklich umzusetzen.
Frau Bundesministerin Gehrer hat vom Bildungsklima gesprochen. – Wir brauchen wirklich ein Bildungsklima in Österreich, nämlich ein Bildungsklima, das auch die Lehrer wieder unterstützt. Auch der ORF, der den Bildungsauftrag nur halbherzig ernst nimmt (Abg. Schopf: Genau!), kaum Diskussionen zulässt, die inhaltlich wirklich bildend sind (demonstrativer Beifall bei Abgeordneten der SPÖ), und der, sage ich einmal, auch nicht in der Lage ist, wirklich interessante Dokumentationen zu bringen, und