Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 90. Sitzung / Seite 154

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stelle nachdrücklich fest: Ich habe gesagt, dass alle daran beteiligt sind, und dass wir die beste Bildung für die Jugendlichen haben. Es gibt keine Schuldzuteilung, wir müssen alle etwas dazu beitragen, dass die Bildungsangebote und die Bildungs­fortschritte in manchen Bereichen noch verbessert werden. – Das ist das eine.

Zweitens zu den Privatschulen: Der Waldorfschulen-Dachverband inklusive Kurato­riumsschulen hat im Jahre 2000 799 400 € erhalten. Im Budget 2005 sind 1 399 000 € enthalten. – Das ist eine Steigerung um 75 Prozent. (Beifall bei der ÖVP.)

Alternativschulen: Die Montessori-Schulen haben im Jahr 2000 55 958 € erhalten. (Abg. Mag. Wurm: Lächerlich!) Im Jahr 2005 erhalten sie 78 000 €. – Das ist eine Steigerung um 40 Prozent. (Abg. Brosz: Das stimmt ja nicht!) Dazu kommen noch in jedem Jahr weitere Förderungen für Projekte, die an diesen Schulen durchgeführt werden. So haben diese Alternativschulen im Jahr 2004 insgesamt 229 000 € erhal­ten. – Das möchte ich zur Klarstellung hier festhalten.

Zur Frage des Abgeordneten Riepl: Sehr geehrter Herr Kollege! Vielen Dank, dass Sie sich um mein Befinden bekümmern. Ich kann Ihnen sagen: Es geht mir gut! – Es geht mir deshalb gut, weil wir jetzt eine Bildungsdebatte führen, die nachweist, dass wir über ein Bildungssystem verfügen, in dem vieles sehr gut ist, in dem engagierte Lehrerinnen und Lehrer arbeiten, in dem die Schülerinnen und Schüler sehr gut sind, in dem sehr engagierte Schulpartner an der Bildungszukunft Österreichs arbeiten, in dem es aber noch einiges zu tun gibt. – Das ist nämlich interessant für eine Politikerin: wenn es noch Herausforderungen gibt! (Abg. Dr. Pirklhuber: Wie lange sind Sie schon Minis­terin?)

Zu dem, was Sie vorgelesen haben, nämlich Bildung sei die wichtigste Voraussetzung für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes, muss ich Ihnen sagen: Vielleicht haben Sie es verpasst, aber der Wirtschaftsaufschwung ist da! Die Wirtschafts­entwicklung ist gut. Die Arbeitslosigkeit nimmt etwas ab. Die Jugendarbeitslosigkeit in Österreich ist im Vergleich aller EU-Staaten besonders niedrig. Wir sind da also auf der Erfolgsspur. (Beifall bei der ÖVP.)

Wenn Sie mich noch einmal fragen, ob es mir gut geht, dann muss ich sagen, es geht mir heute besonders gut. Wenn Sie die Zeitungen anschauen, wenn Sie inzwischen auch die internationalen Zeitungen anschauen, dann sehen Sie, dass in diese gesamte PISA-Debatte etwas mehr Sachlichkeit eingekehrt ist. In der heutigen Ausgabe des „Standard“ steht geschrieben: „PISA prüft PISA, nicht Bildung“. Es wird darin fest­gehalten, dass der Unterschied in Mathematik zwischen Finnland auf Platz 1 und Österreich auf Platz 15 gerade 38 Punkte beträgt. Finnland hat 544 Punkte. Wissen Sie, wie viel 38 Punkte davon sind? – Das sind gerade 6,9 Prozent. (Abg. Mag. Wurm: ..., warum ein Schüler eine Klasse wiederholen muss!)

Natürlich müssen wir etwas verbessern, aber ich sage Ihnen, wir sollten bei der ganzen Diskussion die Kirche im Dorf lassen und mit kühlem Kopf fragen: Was wollen wir miteinander weiterbringen? (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Murauer: So ist es!)

Ich würde Ihnen auch raten, die Kommentare in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, in der „Neuen Zürcher Zeitung“ und den heutigen Kommentar in der „Kleinen Zeitung“ von Konrad Paul Liessmann zu lesen. Sogar Herr Schleicher, der von Ihnen immer so hoch gelobt wird, sagt: Jetzt von einem Absturz zu reden ist übertrieben. – Bitte nehmen Sie sich das, was Herr Dr. Andreas Schleicher sagt, zu Herzen! (Abg. Brosz: Was hat er noch gesagt vom letzten Mal? Wie geht das weiter, das Zitat?)

Meine Damen und Herren! Natürlich gilt es, das zu tun, was uns meine Zukunfts­kommission, die ich eingesetzt habe, der ich den Auftrag gegeben habe und mit der ich die Verbesserungen machen werde, gesagt hat: Es muss beim Unterricht


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