angesetzt werden, der Unterricht muss verbessert werden. Wir haben bereits nach der PISA-Studie des Jahres 2000 mit verschiedenen Projekten zur Qualitätsverbesserung begonnen, zum Beispiel die „Verlässliche Volksschule“. Das heißt, verlässlich die Kulturtechniken lernen. „Lesefit“ verbessert das Lernen des Lesens. Wir haben die Lehrpläne gestrafft. Wir haben Kernbereiche und Erweiterungsbereiche eingeführt. Wir haben die Schulautonomie ausgebaut. Wir haben eine Projektgruppe eingerichtet, die die Didaktik in den naturwissenschaftlichen Fächern verbessert. Wir erarbeiten die Bildungsstandards, erproben sie. Es gibt auch eine Ausbildungsakademie für Führungskräfte.
Aber natürlich müssen wir uns fragen: Was gibt es noch zu tun? Wir müssen uns fragen, was andere Länder machen, damit sie besser liegen. Wir müssen überprüfen, ob die Lehrerausbildung insbesondere im Bereich der Didaktik auf modernstem Stand ist. Die Lehrpläne wurden entrümpelt. Es stellt sich die Frage: Werden die schlanken Lehrpläne mit modernen Unterrichtsmethoden umgesetzt? Die Lehrerfortbildung sollte für alle wichtig und auch verpflichtend sein. In der Integration sollten wir prüfen, wie wir jenen Kindern, die Deutsch nicht als Muttersprache haben, in der Schuleingangsphase besondere Förderungen bieten können.
Wir sollten
allgemein schauen, ob wir die Schwachen genug fördern. Aber von einem bin ich
überzeugt: Wir können nicht die Schwachen fördern, indem wir die Starken
schwächen. Wir müssen die Starken weiter stärken und den Schwachen dabei helfen,
dass sie ebenfalls gut werden. (Beifall bei der ÖVP sowie des Abg. Dr. Bösch.)
Meine Damen und
Herren! Wir werden zu einem großen Reformdialog einladen. Ich werde vorher die
Bildungssprecher der einzelnen Fraktionen hier im Haus zu Vorbesprechungen einladen.
Ich freue mich, wenn wir gemeinsam für die Bildung neue Akzente
setzen und wenn wir gemeinsam neue Ziele erreichen. (Beifall bei der ÖVP und bei
Abgeordneten der Freiheitlichen.)
16.24
Präsident Dr. Andreas Khol: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Mag. Wurm. 3 Minuten Wunschredezeit. – Bitte.
16.24
Abgeordnete Mag. Gisela Wurm (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Sehr
geehrte Damen und Herren! Frau Ministerin, da Sie jetzt so salopp über die
38 Punkte Unterschied gesprochen haben, die uns im Bereich Mathematik von
Platz 11 auf Platz 18 katapultiert haben, dann möchte ich Sie daran
erinnern, dass es oft nur ein Punkt ist, der für einen Schüler
oder eine Schülerin bedeutet, das Jahr zu wiederholen oder vielleicht gar aus
der Schule auszuscheiden. Und das ist schon ein Unterschied! Aber Sie reden
hier salopp über diese Angelegenheit, als ob dies nicht wirklich bedenklich
wäre. (Abg. Lentsch: Bitte!)
Ich möchte nun zum Antrag Stellung nehmen,
den ich im Mai 2003 eingebracht habe. Es tut mir Leid, dass Sie ihn
ablehnen. Herr Kollege Amon, es gibt neben ablehnen und vertagen noch eine
andere Möglichkeit, nämlich zum Beispiel annehmen oder auch über die
Parlamentsfraktionen hinweg verhandeln und nicht auf interministerielle
Verhandlungen vertrösten, die am 14. Dezember, eineinhalb Jahre später,
beginnen sollen. Sie haben schon im vergangenen Mai im Ausschuss gesagt, es sei
Bewegung in der Sache, dass die Sozialversicherungsnummer nicht mehr auf diese
Art und Weise erhoben werde. Jetzt ist Dezember und wir werden wieder auf die
interministerielle Ebene vertröstet, anstatt dass wir diese Materie hier im
Parlament als Gesetzgeber regeln könnten. Das tut mir Leid. (Beifall bei der
SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.)