Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 99. Sitzung / Seite 123

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Wirtschaftspartei sind! Sie sind bloß nur mehr eine Partei, aber erzählen Sie mir das bitte nicht mehr! (Weitere Zwischenrufe bei der ÖVP.)

Wieso macht jetzt kein Kärntner einen Zwischenruf? – Ich brauche dringend einen Kärntner Zwischenruf! Wieso macht kein Kärntner einen Zwischenruf? (Abg. Dr. Stummvoll: Puswald!)

Ich muss ehrlich sagen: Ich denke jetzt an den Bau des Klagenfurter Stadions. – Eigentlich ist diese Formulierung falsch, denn diesen Bau wird es wahrscheinlich nie geben! – Wenn unsere Vorväter mit diesem Tempo gebaut hätten, hätten wir heute in Wien noch Römerzelte stehen, das kann ich Ihnen sagen. (Beifall und Heiterkeit bei der SPÖ.)

Wenn mit diesem Tempo gebaut worden wäre, dann würden wir noch im Römerlager spazieren gehen!

Fünf von sechs Bewerbern legen Berufung ein, aber keiner weiß, wohin diese Beru­fung zu gehen hat: Ist es der Unabhängige Verwaltungssenat in Kärnten, ist es das Bundesvergabeamt? Wer ist der Bauherr? – Es geht ja nur um 50 Millionen bis 60 Millionen €: Ist es da wirklich wichtig, wer der Bauherr ist? – Irgendwo kommen die 50 Millionen bis 60 Millionen schon dahergerollt. – Das ist sozusagen die Geisteshal­tung, die da dahinter steckt! (Zwischenruf des Abg. Neudeck.)

Dann „catchen“ zwei Baufirmen. Sie teilen sich aber offensichtlich auch von der Unterstützung her zwischen den beiden Koalitionspartnern auf, und das Ergebnis ist ... (Abg. Dipl.-Ing. Scheuch: Wer ist denn in dieser Koalition?) Es war eben ein partielles Bündnis in dieser Frage.

Das Ergebnis ist: Im Klagenfurter Stadion geht nichts weiter. (Zwischenrufe bei der SPÖ und Gegenrufe bei den Freiheitlichen.) Bitte jetzt zuhören, denn jetzt kommen die anderen Bundesländer dran! Beim Salzburger Stadion kann man jetzt auch nichts machen, weil man nicht weiß, ob es, wenn es das Klagenfurter Stadion nicht gibt, die Europameisterschaft hier überhaupt geben wird. Letztlich schmeißt man das Geld hinaus, und es findet gar nichts statt. Das gleiche Problem gibt es mit dem Innsbrucker Stadion. – All jene, die sich gestern im Wiener Stadion heiser geschrieen haben beim 1 : 0 gegen Wales, sollten sich viel mehr dafür einsetzen! (Zwischenruf des Abg. Murauer.)

Herr Bundeskanzler, Sie sind für den Sport zuständig, schicken Sie nicht immer Karl Schweitzer vor, der noch immer glaubt, dass der Bauherr Klagenfurt ist! Das stimmt nämlich gar nicht! Aber das macht nichts! Lassen wir ihn in diesem Glauben! Wichtig ist, dass der Herr Bundeskanzler uns jetzt sagt, wer zuständig ist. – Ich sage: Der Bund ist zuständig, und ich nehme an, er wird mir das bestätigen.

Aber was tut jetzt der Herr Bundeskanzler? – Irgendetwas muss nämlich getan werden, denn so kann es nicht weitergehen. 100 000 Fans wollen, dass diese Europa­meisterschaft bei uns ausgetragen wird. Die Tourismuswirtschaft will es, es geht um über 2 000 Arbeitsplätze, es geht um das Image Österreichs und um die Fernseh­übertragung. Auf all das wollen Sie verzichten? Nur weil beim Umbau eines Stadions nichts weitergeht?

Ich meine, das ist ein so fundamentales Scheitern, dass allein das schon reichen wür­de, dass Sie sich schweigend von den Sitzen erheben und sagen: Okay, lassen wir es die anderen machen, wir können es nicht! – Das wäre die logische Folge! (Beifall bei der SPÖ.)

Jetzt leuchtet schon das Lichterl. (Abg. Neudeck: Gott sei Dank!) Ich hätte noch gern über die Sicherheit gesprochen. Sie kennen eh die Zahlen, ich nenne sie Ihnen aber


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