Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 104. Sitzung / Seite 90

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noch 20 Allschutztransportfahrzeuge Dingo zulaufen, was wiederum einen besonderen Schutz für die Soldatinnen und Soldaten bedeuten wird, und zwar insbesondere bei Auslandseinsätzen.

Eine besondere Maßnahme ist – die meisten von Ihnen kennen den alten Steyr 680, der in die Jahre gekommen ist, nämlich über 35 Jahre alt ist –, dass wir eine Neu­beschaffung durchgeführt haben, und zwar von 575 neuen LKW mit den ent­sprechenden Aufbauten. Schon in diesem Jahr, im Jahr 2005, werden wir 108 neue LKW haben. Sie sehen also, ein Bündel von Maßnahmen, die in diesen beiden Jahren bewältigt werden können, geht genau in jene Richtung, wie es die Bundesheerreform-Kommission empfohlen hat. Wir sind somit auf einem sehr guten, auf einem sehr eindeutigen Weg, was die Reform, aber auch den Schutz der Soldatinnen und Soldaten betrifft. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

Ein weiterer Punkt, der das Budget auch etwas belasten wird, resultiert aus einer völlig anderen Angelegenheit, die wir schon einige Male im Ausschuss diskutiert haben. Es wird ein Wehrrechtsänderungsgesetz auf uns zukommen – die Begutachtung wurde durchgeführt –, es wird demnächst in den Ministerrat und dann hierher ins Parlament kommen, wofür ich jetzt schon um Zustimmung bitte. Da werden wir folgende Maßnahme durchführen: Es wird ein gewaltiger und wichtiger Anreiz kommen, was Frauen im Bundesheer betrifft. Ich möchte den Frauenanteil des österreichischen Bundesheeres innerhalb der nächsten drei Jahre verdoppeln, also um 100 Prozent mehr Frauen.

Ich bin der Überzeugung, dass das durch zwei wichtige Maßnahmen funktionieren wird. Der erste Punkt sind die sportlichen Leistungstests, die ja doch immer wieder ein großes Hindernis waren. Das sollte wesentlich flexibler gemacht werden. Ich nenne ein Beispiel: Wenn eine Frau, die sich dafür interessierte, zum österreichischen Bundes­heer zu gehen, beim 2 400 Meter-Lauf 13 Minuten und 2 Sekunden gebraucht hat, konnte sie, auch wenn sie bei allen anderen sportlichen Disziplinen hervorragend abgeschnitten hat, nicht zum österreichischen Bundesheer gehen. Das wird ab 1. Juli 2005 der Vergangenheit angehören. Das wird wesentlich flexibler gestaltet werden. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen. – Abg. Gaál: Höchste Zeit! – Abg. Dipl.-Ing. Kummerer: Fünf Jahre hat das gebraucht! – Abg. Gaál: Vor fünf Jahren habe ich das schon gefordert! – Abg. Murauer: Deine Fraktionskollegen haben aber jetzt nicht applaudiert!)

Die zweite Maßnahme ist, dass wir eine deutliche Erhöhung des Gehalts vornehmen werden, das ist zumindest vorgeschlagen, nämlich eine Verdreifachung. Wir haben derzeit folgende Situation: Junge Frauen, die sich bereits für ein Berufsbild ent­schieden haben, bekommen 250 € im Monat. Wir haben bereits einige Male darüber diskutiert. Wenn diese Änderung im Parlament letztlich auch beschlossen wird, werden es nicht mehr 250 € sein, sondern 824 €. Das heißt, dass wir da für eine deutliche Besserstellung sorgen, denn es kann nicht sein, dass wir das so belassen, wie das in der Vergangenheit der Fall war.

Es wird auch für die Rekruten ein besonderes Anreizsystem kommen, denn was wir künftig brauchen, sind junge Leute in der Truppe, was wir künftig brauchen, ist, dass sich junge Menschen, Damen und Herren, bereit erklären, einige Tage beim öster­reichischen Bundesheer zu sein. In diesem Wehrrechtsänderungsgesetz – die Begut­achtungsfrist ist abgelaufen – ist daher folgende Maßnahme vorgesehen: Wenn sich ein junger Rekrut zum Beispiel im zweiten Monat während der Ableistung des Grund­wehrdienstes bereit erklärt, länger beim österreichischen Bundesheer zu bleiben, nämlich über zwölf Monate hinaus, dann bekommt er ab dem Zeitpunkt der Meldung das gleiche Salär wie die Frauen, das heißt netto 824 € anstelle von 250 €. (Beifall bei der ÖVP und den Freiheitlichen.)

 


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