chende Frühförderung erfolgen, die im Kindergarten oder in der Vorschule eingerichtet wird.
Uns ist es auch wichtig, dass es – wie ich schon gesagt habe – eine individuelle Förderung für alle Schüler während des ganzen Schuljahres und, wenn es geht, am besten für alle Fächer gibt. Damit hätten wir wirklich ein Problem im Griff, nämlich das Problem der hohen Nachhilfekosten. Wir wissen, dass mehr als 1 Milliarde Schilling, das sind über 70 Millionen €, jährlich für Nachhilfe ausgegeben werden. Das ist Geld, das dann den Eltern in der Haushaltskasse abgeht. Außerdem fragen die Eltern: Wie kommen wir dazu? Die Kinder gehen in die Schule, und wir müssen dann teure Nachhilfe bezahlen oder uns selbst mit den Kindern zum Lernen hinsetzen. – Deshalb ist es ganz wichtig, dass diese Förderung zielgerichtet erfolgt! Wir werden dafür sorgen.
Aber auch eine geregelte Nachmittagsbetreuung ist wichtig. Da bin ich nicht der Meinung des Herrn Kollegen Gusenbauer, der sagt: verschränkter Unterricht von früh bis spät. Die Kinder kommen am Abend nach Hause. – Das ist ein Modell. Das kann Ihr Modell sein! Das können Schulversuche sein. Solche Modelle gibt es. Aber aus unserer Sicht müssen die Eltern immer die Wahlmöglichkeit haben, ob sie ihre Kinder ganztägig in eine Schule geben oder eine flexible Nachmittagsbetreuung in Anspruch nehmen, die an ihren Arbeitstag angepasst sein kann. Man sagt dann beispielsweise: An manchen Tagen bin ich am Nachmittag als Mutter oder Vater nicht verfügbar, da sind die Kinder in der Schule, aber an anderen Tagen ist es mir lieber, dass die Kinder zu Hause sind. Diese Flexibilität muss gewährleistet sein. (Beifall bei den Freiheitlichen und der ÖVP.)
Dazu meine ich Folgendes: Die sprichwörtliche Nestwärme vor allem im Volksschulalter, aber auch über die Pubertät hinaus findet im Elternhaus statt. Die Nestwärme kann nur das Elternhaus geben und keine Institution, auch wenn sie noch so gut ist.
Auch ein breites Angebot an Fächerbündeln wird mit dieser Reform möglich. Da kommt etwas zum Tragen, was mein Vorgänger als Bildungssprecher, Staatssekretär Schweitzer, immer gefordert hat: die Einführung von Fächerbündeln? Naturwissenschaftliche Fächer könnten doch als Fächerbündel unterrichtet werden. Mathematik, Physik und Chemie als Fächerbündel! Dann wird das für die Schüler lebendig, dann wird das interessant. Der Physikunterricht, der Mathematikunterricht kann interessant werden, wenn man ihn im Fächerbündel und mit praktischer Anwendungsmöglichkeit bringt. Das ist auf Grund dieser Reform wirklich möglich! Das ist ein großer Schritt, über den ich mich sehr freue.
Schulen bekommen aber endlich auch ein ganz klares Schulprogramm, ein Schulprofil mit ganz klaren Lehrplanvorgaben, die dann zu erfüllen sind. Wir haben beim Reformdialog die Anregung der Kollegin aus den Niederlanden angenommen und werden eine Lehrplankontrolle, eine von externen Inspektoren überregional und neutral durchgeführte Kontrolle, vornehmen. Diese werden eine Bewertung als Feedback für die Schule abgeben. Dann wird man in Zukunft von wirklicher Qualitätskontrolle sprechen können.
Was mir auch ganz wichtig ist und was jetzt möglich ist: Die Unterrichtszeit kann endlich besser genutzt werden. Viele Lehrer haben den Wunsch: Wir wollen bis zur letzten Schulwoche unterrichten! Auch die letzten Schultage sollen genutzt werden. Wir verlegen die Lehrerkonferenz in die letzte Schulwoche und verschieben die Zeiten der Einspruchsfrist.
Es ist aber auch möglich, dass die Nachprüfungen nicht in der ersten Schulwoche, sondern in der letzten Ferienwoche stattfinden. Damit ist die Schulzeit bestmöglich genutzt. Mit dem ersten Schultag kann es einen Unterrichtsplan, einen ganz klaren Stundenplan geben, der schon Gültigkeit hat. Die Eltern wissen dann ab dem ersten