Nationalrat, XXII.GP Stenographisches Protokoll 110. Sitzung / Seite 51

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immer wieder zu sagen. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheit­lichen. – Abg. Dr. Gabriela Moser: Das stimmt nicht ...!)

In diesem Zusammenhang ist es mir nicht ein Anliegen, zu sagen, was ich mir wün­sche, sondern ich sage, was wir haben: Wir haben ein Schulsystem, bei dem durch eine hundertprozentige Durchlässigkeit jedem Kind optimale Chancen gegeben wer­den: 50 Prozent der Maturanten und Maturantinnen kommen über die Hauptschule zur Matura; die Hauptschule ist eine gute Schule. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordne­ten der Freiheitlichen.)

Wir haben den Schulen mehr Autonomie gegeben; wir sind von einer Anordnungskultur zu einer Vereinbarungskultur übergegangen. Wir haben den Schulen die Möglichkeit gegeben, selbst Schwerpunkte zu setzen, selbst Stunden in der Stundentafel festzu­legen. Wir haben die Lehrpläne – jahrzehntelang wurde ja gejammert über übervolle Lehrpläne – entrümpelt und für die Oberstufen neue Lehrpläne gemacht, ebenso für die Pflichtschulen.

Wir haben die Schulen mit neuesten Technologien ausgestattet: In Österreich gab es zu Ende des vorigen Jahrhunderts 40 Schüler, die an einem Computer arbeiten muss­ten, heute haben wir für fünf Schüler einen Computer. Das haben wir geschafft, das haben wir investiert. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Im Schuljahr 1998/99 gab es keine Notebook-Klassen, jetzt sind es 11 100 Schüler und Schülerinnen, die in ihren Klassen mit Notebooks arbeiten.

Meine Damen und Herren! Wir haben die Förderstunden in den Stundentafeln und in den Lehrverpflichtungen festgelegt. Wir haben Tausende von Förderstunden an unse­ren Schulen; sie müssen nur richtig eingesetzt werden!

Wir haben für alle Schulen in Österreich – für alle Schulen! – Internet-Anschlüsse.

Wir haben dem Trend zur höheren Bildung Rechnung getragen, indem wir weiterfüh­rende Schulen gebaut haben; es gibt 30 000 zusätzliche Plätze in weiterführenden Schulen.

Wir haben mehr Lehrer und Lehrerinnen für unsere guten Bundesschulen – und da stehe ich wirklich hier und sage: Mir ist es ein Anliegen, unsere guten Gymnasien auch in Zukunft zu erhalten! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der Freiheitlichen.)

Wenn wir von Bildung reden, gehören natürlich die Universitäten und Fachhochschulen dazu. Die Zahl der Absolventinnen und Absolventen an den Universitäten konnten wir um 31 Prozent steigern; wir haben die Fachhochschulen ausgebaut, sodass es nun eine Verdoppelung des Angebotes gibt.

Gemeinsam haben wir – Regierung und Parlament –, wie ich meine, Voraussetzungen im Bildungswesen geschaffen, die gut sind, die aber selbstverständlich noch besser werden können. Ich habe deshalb den größten Bildungsdialog, den es jemals gegeben hat, mit der Zukunftskommission, mit dem Reformdialog ins Leben gerufen, wozu alle Lehrer und Lehrerinnen Österreichs eingeladen waren, sich daran zu beteiligen, alle Eltern, alle Schulpartner, alle Schüler und Schülerinnen. Wir haben dazu Tausende von Zuschriften, Tausende von Reaktionen erhalten.

Daraus haben wir ein Paket geformt, indem wir sagen: Was wollen wir in Zukunft? – Auf der Basis von dem, was wir haben, was wir geschaffen haben, was gut ist für das Bildungswesen, haben wir jetzt mit der Zukunftskommission, mit dem großen Reform­dialog, und zwar mit allen Schulpartnern, festgestellt, was wir in Zukunft wollen. Und bei diesen wichtigen Schritten, die wir gemeinsam setzen wollen, haben wir in Zukunft die Möglichkeit, sie mit einfacher Mehrheit in der Schulgesetzgebung umzusetzen.

 


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